Mit 25 Studium abgebrochen -> Abitur nachholen - Schlimm?

7 Antworten

„Schlimm“ wäre, wenn du eine ganz schlimme Krankheit hättest ;-)

An deiner Stelle würde ich zunächst mal 2 Punkte sehr gründlich überlegen:
1. Bist du dir absolut sicher, dass du sowohl das Abi als auch das Studium Sozial- oder Politikwissenschaften erfolgreich schaffen wirst?
2. Hast du dich sehr gut informiert über die Berufsaussichten bei diesen beiden Studiengängen?

Zum Vergleich:
Bei solchen Studiengängen wie  z.B. Informatik, Ingenieurstudiengänge, Mathe,… für die sehr hoher Bedarf am Arbeitsmarkt besteht, da muss man sich nach erfolgreich abgeschlossenem Studium keine großen Gedanken über einen früher abgebrochenes Studium machen.

Aber bei Sozial- oder Politikwissenschaften, wo der Bedarf am Arbeitsmarkt – meines Wissens – nicht so riesig ist, da kann es dann schon passieren dass man mit so einem Lebenslauf, wie du ihn dann hast, bei Bewerbungen nicht unbedingt ganz oben auf dem Stapel landet.

Vorschlag: Hast du dich auch schon mal mit dem Gedanken beschäftigt, eine Ausbildung zu machen?


Kristall08  02.09.2018, 20:31

Sozialwissenschaftler werden grad gesucht wie die berühmte Nadel. Schau mal in die Stellenanzeigen großer Städte.

0

Ich habe mal ein paar Fragen von dir gelesen.

Wie es aussieht, warst du bereits 2015 davor den Abi nachzuholen. Damals hattest du Probleme in die Studiengänge reinzukommen, da das Fachabi "nur knapp" bestanden wurde. Und die gewünschten Studiengänge mit NC versehen sind/waren.

So nun bist du trotzdem noch in einen Studiengang reingekommen und hast diesen zu ca. 60% durchgezogen. Hast jedoch aus eigenem fehlenden Antrieb abgebrochen, und willst wieder zurück die Schulbank zu drücken. Um es dann wieder mit dem Wunschstudium zu probieren.

Leider bist du bereits Mitte Zwanzig und hast noch keinen Berufsrelevanten Abschluss der in die Kategorie fällt: "Sie haben XY erfolgreich absolviert". Also wirst du bei jedem Job als ungelernte Hilfskraft eingestuft, mit entsprechend niedrigem Gehalt.

Deine Probleme sind aus meiner Sicht folgende

  • Wenn du noch 1 Jahr investierst um das Abi nachzuholen, wer sagt das du dieses nicht genauso mäßig abschneidest wie das Fachabi? Leute tendieren dazu ihre Fehltritte zu wiederholen. Gewohnheiten ändern sich nicht einfach so.
  • Es kann sein, dass du das Abi leider ebenso abschließt wie dein Fachabi, dann wird's genauso schwer in die Wunschstudiengänge reinzukommen wie vorher, da NC geblockt.
  • Auch wenn du schon studiert hast, der Abi stoff ist was anderes und du bist seit 3 Jahren aus diesem raus. Keine sehr guten Erfolgsaussichten.
  • So langsam wird's auch schwer mit Kindergeld und die Krankenversicherung usw. musst du auch in 2 Jahren selbst zahlen. Viele Rabatte fallen weg und das Studium wird auch nicht leichter, du wirst nicht jünger.

Zurück zu der Frage: Ist es schlimm? Ja ist es, du steht derzeit mit leeren Händen, einem sehr schlechten Fachabi und einem abgebrochenem Studium da. Ich würde meine Studienfähigkeit in Frage stellen. Motivation ist verknüpft mit Leistungsfähigkeit, wenn man dauern überfordert ist, dann sinkt die Lernmotivation ins bodenlose.

Mach mal einen Termin bei der allgemeinen Studienberatung in deiner Stadt, Abbrüche und Umorientierung, damit haben die wesentlich mehr Expertise.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Der zweite Bildungsweg ist ja dazu da, nochmal eine neue Richtung einzuschlagen.

Ich habe erst mit Ende 30 das Abi nachgeholt dann ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert und dann auch relativ schnell einen Job gefunden.

Erkundige dich bei einem Kolleg in deiner Nähe, inwieweit du das Fachabi da anrechnen lassen kannst.

Es ist halt so eine Sache mit der Rente. Abendgymnasium neben der Arbeit geht natürlich auch, aber das ist verdammt anstrengend.


Mickerig  02.09.2018, 19:42

Hand aufs Herz. Die wenigsten deutschen verlassen sich noch auf die staatliche Rente. Beinahe überall wird einem geraten zusätzlich privat vorzusorgen. Deswegen würde ich mir über die staatliche Rente, die ja sowieso scheinbar nicht sonderlich sicher bzw vertrauenswürdig ist nicht soviel Gedanken machen. Altersvorsorge heißt auch Investition und eines der besten Investments ist in sich selbst zu investieren.

2

Es ist schade, dass Du dein bisheriges Studium "geschmissen" hast. Mit erfolgreichem Abschluss eines Fachhochschulstudiengangs hättest Du nämlich zusätzlich eine Qualifikation erhalten, die der allgemeinen Hochschulreife entspricht. Ein Unistudium wäre dann prinzipiell möglich gewesen. BWL ist ein Basisstudium, man muss die Inhalte nicht unbedingt lieben. Der Abschluss ist dann oft nur die "Eintrittskarte" in eine berufliche Laufbahn, die gar nicht so eng wirtschaftlich sein muss. Überleg´ dir das mit dem Studium noch mal!

Mach dir keinen Kopf wegen des Studiums.Sieh es einfach als Erfahrung an.Dein Abi kannst du natürlich noch nachholen,wenn du es für dein Studiengang benötigst.Wenn du dich anstrengst und dein Studium in der Regelstudienzeit beendest bist du dann um die 30.Aber ganz ehrlich wenn interessiert das?Wenn du dich darum bemühst einen Job zu finden wirst du das früher oder später schon schaffen.