Mentale Gesundheit oder Abitur?
Hallo,
Ich weiß, dass der Titel der Frage sich schon nicht schön anhört, tut mir leid.
Eigentlich weiß ich, dass meine mentale Gesundheit vorgehen sollte, und ich im Notfall das Abi auch nachmachen könnte, allerdings wäre es schon nächstes Jahr (2022) so weit und ich könnte dann endlich meinen jetzigen Wohnort verlassen, an dem ich mich überhaupt nicht gut fühle.
Ich lebe noch nicht lange dort und habe nie Anschluss gefunden, da die Leute mir leider mit sehr vielen Vorurteilen begegnen.
Die meisten Leute machen sich Sorgen um mich und meine Lehrer glauben, dass ich zu sensibel bin, um die Prüfungsphase durchzuhalten. Mir sagen alle, dass ich meine Gesundheit vorgehen lassen muss.
Ich habe sehr große Schwierigkeiten mit Menschen und bin in meinem jetzigen Jahrgang nicht wirklich beliebt, habe aber ein paar Freunde, die immer für mich da sind.
Im Jahrgang unter mir sind hingegen sehr viele Leute, die mich wirklich hassen und auch Menschen, die nichts von meinen Problemen mitbekommen sollten, weil ich das einfach nicht will und ich keinen Bock habe, dass noch mehr Leute meine Eltern darauf ansprechen.
Ich schaffe es momentan nicht einmal, einen einfachen Vortrag vor meinem Kurs zu halten, ich habe keine Konzentration und fühle mich nicht sonderlich gut.
Ich bin jetzt bald auch in Therapie, allerdings wird es seine Zeit brauchen und meine Probleme werden nach 6 Wochen Sommerferien nicht verschwunden sein.
Ich will unbedingt das Abitur machen, ich unbedingt studieren, aber merke, dass ich momentan überhaupt nicht belastbar bin.
Ich riskiere eine Verschlechterung meiner Probleme, will es aber zumindest versuchen, wenn es zu viel wird, kann ich ja immer noch wiederholen könnte.
Mich verunsichert die Tatsache, dass sich auf einmal so viele Leute Sorgen machen, die vorher gar nicht gemerkt haben, dass es mir schlecht ging.
Es ging mir schon viel schlechter und ich habe trotzdem weitergemacht, wie kann ich aufhören, mir deshalb Sorgen zu machen und mich etwas ablenken?
6 Antworten
Gedanken sind Schöpfer.
Halte deine Gedanken auf das, was dich aufwärts bringt.
Zieh dich nicht mit Gedanken runter, was andere darüber meinen.
Stell Kopfkino ab, über alles, was dich bremst.
Du ziehst dir die Schuhe von anderen an. Das lass.
Behandle dich mit fühlen, denken, reden, tun, gut, erfolgsorientiert.
Mich verunsichert die Tatsache, dass sich auf einmal so viele Leute Sorgen machen, die vorher gar nicht gemerkt haben, dass es mir schlecht ging.
Der erste Schritt kann ein Gespräch mit dem Hausarzt sein, er kann beurteilen ob du derzeit psychologische Unterstützung benötigst.
Ein allg. Gesundheitscheck kann evtl. versteckte Probleme aufdecken.
Der schwerste Schritt für viele Menschen ist Hilfe von außen anzunehmen - die Verantwortung liegt bei dir. Die Sichtweise eines Außenstehenden eröffnet die Chance neue Wege zu finden mit der Situation umzugehen.
Wie es dann geht wird sich ergeben…
Abitur bedeutet Stress - Corona schafft eine zusätzliche Ausnahmesituation. Ich halte dein Umstände nicht für einzigartig, viele Menschen stecken derzeit in seelischen Krisen.
Deine Einstellung ist sehr löblich, vor allem auch weil nur DU dir deine Zukunft gestalten kannst.
Therapeuten können unterstützen ….die eigentliche Arbeit aber lastet auf dir. Wenn das erstmal geschafft ist wirst du verdammt stolz auf dich sein. 😁
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Hey,
Dein Problem kenne ich sehr gut. Aber auch den Wunsch, das trotzdem durchzuziehen.
Die Möglichkeiten, dir in der Schule zu helfen, sind wie ich lese, noch lange nicht ausgeschöpft. Der baldige therapiestart ist auch schonmal eine gute Basis.
Ich konnte nicht genau erschließen, was dein Problem ist, aber es wäre gut, wenn du ein Gespräch mit den Lehrern führst und es ihnen erklärst. Ihr könnt dann zusammen wege finden, wie es dir in der Schule besser geht. Mit einem ärztlichen Attest bzw einem schreiben des Therapeuten kannst du einen Nachteilsausgleich beantragen. Darin kann individuell auf deine Bedürfnisse eingegangen werden. Z.b. Befreiung von Präsentationen mit Gegenleistung, angepasste Bewertung der mündlichen Noten etc. Falls die Lehrer nicht viel Ahnung davon haben kannst du die Schulsozialarbeit miteinbeziehen.
Ein Hilfsnetz in der Schule aufzubauen ist sehr wichtig.
Vielleicht wäre auch über einen Klinikaufenthalt nachzudenken, um dich zu stabilisieren und belastbarer zu machen.
Es gibt viele Möglichkeiten. Vielleicht magst du mir nochmal genauer dein Problem schildern, dann kann ich darauf vielleicht nochmal besser eingehen.
Das wichtigste: höre auf dich selbst. Wenn du denkst, du schaffst das, dann mache es. Lass dir nicht von außen sagen, du seist zu sensibel etc. Reflektiere solche Aussagen gewissenhaft, aber mache davon nicht alles abhängig bzw lasse dich davon nicht zu sehr verunsichern.
Wenn du zu Psychos gehst (Psychoärzten), dann wirst du dein Abitur definitiv nicht machen können - wenn du eine Frau bist - auch niemals nachmachen können.
Nicht nur wegen des privatisierenden Dummgeschwätzes, welches dein Täterumfeld schützt und wegen der neurotoxischen Tabletten, sondern auch weil dein Gang dorthin in Akten zu 100% länger als 10 Jahre vermerkt wird, die vielen Ämtern - nur dir nicht - weit offen stehen.
Wenn du dir alles verbauen lassen willst, lass dich als Geisteskranke stigmatisieren. Ruf mich an wenn du auch in Hartz4 steckst. Dann können wir mal schwesterlich darüber diskutieren, dass ich es dir ja gesagt habe. 😗
Die einen werden reingeschwängert, die anderen reinvergewaltigt und reinpathologisiert.
Willst du uns damit sagen das Menschen mit psychischen Erkrankungen/ Problemen grundsätzlich stigmatisiert werden und bei H4 landen?
Was ein Quark.
dorthin in Akten zu 100% länger als 10 Jahre vermerkt wird, die vielen Ämtern - nur dir nicht - weit offen stehen.
Kein Amt hat ohne Zustimmung des Betroffenen Zugang zu den Krankenakten.
Sorry, aber ich habe lange nicht so einen Unsinn gelesen.
Ich sehe ein Problem darin, dass selbst wenn du dich gegen das Abi erstmal entscheiden würdest, du in der neuen Klasse dann eventuell sogar schlimmere Probleme hast, wenn dich dort viele hassen. Deine mentale Gesundheit würde das eher weniger verbessern.
Auf der anderen Seite bringt es dir vermutlich aber auch eher wenig ein schlechtes aber bestandenes Abi zu haben, als ein gutes ein Jahr später.
Ich an deiner Stelle würde die Gesundheit vorgehen lassen und das Abi erst später machen. Vielleicht auch an einer anderen Schule. Dort kennen dich die Schüler ja nicht und hassen dich nicht. Vielleicht hilft dir das dann mehr.
Vielen Dank für die Antwort, die Frage hat sich inzwischen schon für mich persönlich geklärt. Ich hatte nur vergessen, das "Wiedereinstellen" zu sperren. Ich habe jetzt professionelle Hilfe und möchte es zumindest versuchen, ich habe meine Probleme und meine Vergangenheit, aber möchte mich davon nicht unterkriegen lassen.