Menschenrechte / Menschenwürd in der Bibel verankert?
Moin Leute, ich wollte einmal fragen, ob ihr Passagen aus der Bibel kennt, in der Menschenwürde und Menschenrechte thematisiert werden?
11 Antworten
Als Beispiel ein paar Bibelverse, die aufzeigen, wie Christen sich verhalten sollen. Ich denke, dass daran deutlich wird, dass die "geforderten" bzw. "erwünschten" Verhaltensweisen über die Menschenrechte hinausgehen. Ein Beispiel dafür ist, dass Jesus gelehrt hat, dass Christen ihre Feinde lieben sollen. Das findet sich in den Menschenrechten nicht...
"Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Matthäus 7,12a
"Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst." Philipper 2,3
"Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist´s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem." Römer 12,17.18.21
"Freut euch mit dem Fröhlichen und weint mit den Weinenden." Römer 12,15
"Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?" Micha 6,8
"So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber [zieht] die Liebe [an], die das Band der Vollkommenheit ist." Kolosser 3,12-14
"Im übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht." Philipper 4,8
"Lernt Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten!" Jesaja 1,17a
"Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt." 1. Thessalonicher 5, 21.22
"Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. " Jakobus 1,19+20
"Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt." Sprüche 16,32
"Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit." Galater 5,22-23
"Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!" Epheser 3,26
"Jesus Christus spricht: Selig sind, die Friedens stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen." Matthäus 5,9
"Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt. " 1.Petrus 3,9
"Wenn möglich, soweit es in eurer Macht steht: Haltet Frieden mit allen Menschen!" Römer 12,18
Hallo. :) Üner Menschenrechte wurde ja schon Einiges gesagt. Die Menschenwürde beruht auf dem Gedanken der Gottesebenbildlichkeit und der Gleichheit aller Gläubigen vor Gott. Dazu 1. Mose 1, 26: "Und Gott sprach: Lasset ums Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bikde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau."
Und zur Gkeichwertigkeit aller Gläubigen vor Gott z. B. Gal 3, 26: "Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus."
Ich meinte, dass der Sinn, der hinter der MW steckt, darauf beruht, dass alle Gläubigen vor Gott gleich sind. Und ja, alle GLÄUBIGEN, weil man das zur Zeut Jesu nunmal so gesehen hat. Steht in der Bibel. Und ja, das war früher so. Das war der Sinn, der dahinter steckt. Nun hat sich das ja natürlich alles weiterentwickelt. Also zusammenfassend gesagt, ich meinte, dass der Sinn der MW darauf beruht, nicht, dass es heute auch noch so ist. Und zweiteres ist vielleicht jediglich deine Position dazu. Das sehen viele anders.
Nein, die Menschenwürde beruht nicht auf der Gleichheit aller Gläubigen, sondern aller MENSCHEN, Punkt. Ob gläubig oder ungläubig, spielt keine Rolle.
Und was heisst "vor Gott"? Wäre die Menschenwürde von einer fiktiven Gestalt abhängig, stünde sie auf tönernen Füssen.
Hallo Sonius94,
Psalm 8,4ff
Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt:
5 Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, /
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, /
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
7 Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, /
hast ihm alles zu Füßen gelegt:
8 All die Schafe, Ziegen und Rinder /
und auch die wilden Tiere,
9die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, /
alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.
Exodus 20 und Deuteronumium 5. Dort findest du die zehn Gebote, welche eine der Grundlagen für die Menschenrechte sind.
Ja. Schon die 10 Gebote gewährleisten die Menschenrechte. Es ist kein Recht des Menschen, einen anderen zu ermorden oder danach am Leben zu bleiben.
Hätten die Menschen sich an die Gebote gehalten, bedürfte es heute nicht eines solchen Kampfes um Menschenrechte.
Die Menschenrechte werden dort vergötzt, wo man Gottes Recht, welches über den Menschenrechten steht, kürzt. Dann kommt es zu Gräueltaten, wie das in der Geschichte immer wieder passiert ist.
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst -- allein dieses Gebot schon, bitte!
Weil es keines war.
Du musst verstehen, was da auf dem Spiel stand. Gott hatte Mose die Gebote gegeben, aber er hatte ihm auch klargemacht, was Sünde ist. Und was Sünde ist, bestimmt einzig und allein Gott. Und wenn Gott sagt, Götzendienst ist Sünde, dann ist das Sünde. Sünde wiegt vor Gott aber schwerer als Menschenrechte. Das kann jemand, der humanistisch infiltriert und infiziert ist, freilich nicht mehr verstehen, denn für einen Humanisten ist der Mensch als solcher das höchste, da muss selbst Gott auf die Anklagebank und sich vor dem Menschen rechtfertigen.
Versteh doch, was da auf dem Spiel stand! Da ging es um "Alles oder Nichts"! Warum sollte Mose zulassen, dass Gott, der sich dieses Volk ersehen hatte, eben dieses Volk zuschanden werden ließ?
Nein, Gott hat geboten: Du sollst/wirst nicht morden.
Wenn er aber, der über den Geboten steht, die Todesstrafe anordnet, wo ist da der Widerspruch?
Der Humanismus hat den Menschen zum Gott, nicht Gott. Gott muss sich vor dem Richterstuhl des Menschen verantworten. Da ist die Sache auf den Kopf gestellt!
Woher hat der Mensch denn Rechte, wenn nicht von seinem Schöpfer? Und wer bestimmt, welche Rechte er hat und welche nicht? Gott allein kann das bestimmen.
Es HABEN nicht alle Menschen gleiche Rechte. Wer mordet, hat das Recht auf sein eigenes Leben verwirkt, denn wenn er er NICHT verwirkt hat, ist der Mord an einem Menschen etwas Geringfügigeres als das Recht auf Leben. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Wer das Leben eines anderen Menschen zerstört, hat das Recht auf sein eigenes Leben vertan. Ihn NICHT mit dem Tod zu bestrafen, heißt, die Hinterbliebenen zu spotten.
.... und das gilt auch für deren Angehörige oder Kinder? Oder die Erhebung einer Pauschalschuld?
Wenn er aber, der über den Geboten steht, die Todesstrafe anordnet, wo ist da der Widerspruch?
Tja, der Widerspruch ist, dass sich ein Mensch dann als Mörder betätigen muss, obwohl es einem angeblich allmächtigen göttlichen Wesen doch wohl problemlos selber möglich wäre die "Strafe" auszuführen, ohne dass ein Mensch die Grausamkeit der Tötung selbst durchführen müsste. Wer die Todesstrafe anordnet sollte sie dann auch selber durchführen, alles andere wäre Feigheit erster Güte.
Stell dir mal vor du hättest die Anweisung von deinem "Gott" bekommen selbst Kinder abzuschlachten (so wie es ja auch mehrfach in der Bibel steht)... würdest du es tun? Und: Wie würdest du danach noch leben können?
Des weiteren gibt es diverse Todesstrafen in der Bibel eben nicht nur für Mord, sondern auch für Bagatelldelikte... müsstest du eigentlich wissen. Wieso sollte man jemanden ermorden, nur weil er an was anderes glaubt, einem anderen Volk angehört (passiert in der Bibel ja häufiger, dass die Angehörigkeit zu einem anderen Volk als "Grund" für die Ermordung ausreicht), Ehebruch begangen hat ,oder seine Eltern nicht "ehrt"?
Selten sowas menschenverachtendes gelesen... Zum Glück für die Menschheit gibt es sowas wie den Humanismus... in einem "Gottesstaat" zu leben wäre für mich das was ich mir unter einer "Hölle" vorstelle...
Ja, keine Frage: Ein "Gottesstaat" wäre die Hölle. Aber du bringst dermaßen viele Dinge durcheinander, dass es sehr schwer ist, sie ausreichend zu beantworten.
Wir müssten uns zuvörderst über die Grundlagen unserer Diskussion einig werden. Wer steht höher: Gott oder der Mensch?
Gehen wir mal ex hypothesi davon aus, es ist Gott. Kommt die zweite Frage: Steht Gott über den Geboten, die er selbst gegeben hat? Und wenn ja (er muss ja, sonst wäre er nicht Gott, sondern nur Generalvertreter der Gebote), kann er dann nicht anordnen, dass Menschen zu Tode kommen müssen, wenn sie gegen sein heiliges Gebot verstoßen?
Geh nicht gleich ins Detail, sondern denk die Sache ganz von Anfang an durch. Ich kann dich schon mitnehmen auf eine Reise, deren Ziel du zu kennen meinst, die dich aber auf Wege führen wird, die du nicht vorhersehen kannst. Aber das wirst du vermutlich nicht wollen.
Die letzte Frage muss lauten: Ist es Dir wirklich um Erkenntnis zu tun? Oder nur darum, Recht zu behalten? Denn wenn Zweiteres, dann hat die Diskussion wenig Sinn, da das Ergebnis schon feststeht.
Es ist schon reichlich arrogant einfach mal so pauschal zu meinen du hättest mehr Ahnung von der Bibel als ich bzw. dass deine Interpretation sowieso die Richtige ist.
Wie wäre es wenn du mal deine eigenen Worte überdenkst? Oder mal darüber nachdenkst, ob nicht gerade die widersprüchlichen Themen, die ich angesprochen habe, die Bibel als vermeintliches Gotteswort disqualifizieren...
kann er dann nicht anordnen, dass Menschen zu Tode kommen müssen, wenn sie gegen sein heiliges Gebot verstoßen?
Kurz: Nein! Denn das würde einen offensichtlichen Teufelskreis nach sich ziehen. Wenn ein angeblich "liebevoller Gott" für Kleinigkeiten die Todesstrafe aussprechen sollte, dann kann er es doch auch gefälligst selber machen. Was sollte ihn denn davon abhalten? Einem Menschen solch eine Bürde aufzuerlegen ist schlicht und einfach nur grausam und abartig! Ganz einfach. Hast du schonmal einen Menschen sterben sehen? Durch meine Erfahrung im Rettungsdienst habe ich es schon etliche Male und wenn ich mir vorstelle z.B. einen Menschen zu Tode zu steinigen(!!), nein, das ist einfach nur barbarisch und widerlich! Gleiches gilt für die abartigen Regeln der Sklavennahme im AT. Hast du auch nur mal versucht dir vorzustellen, wie das Leben für eine Frau wäre, die einem Mann für den Rest ihres Lebens zu Dienste sein muss, der ihre ganze Familie im Namen eines vermeintlichen "Gottes" ermordet hat? Würdest du ein solches Leben haben wollen? Bis du mir diese und auch die restlichen Fragen, die ich in dem vorherigen Post gestellt habe, nicht eindeutig beantworten kannst, solange gebe ich dir Recht, dann hat eine Diskussion keinen Sinn...
Du bist voll Hass und Emotionen. Deshalb kannst Du nicht klar sehen. Du ziehst Gott vor den Richterstuhl deiner (sehr) beschränkten Vernunft und Denkweise, weshalb es kein Wunder ist, dass Du Dich von deiner hasserfüllten Grundeinstellung und nicht von Argumenten leiten lässt. Die Diskussion ist hiermit beendet.
... und: (was dir mal zu Denken geben sollte):
Du benutzt die gleiche Argumentation, wie z.B. der IS benutzt... für die steht auch fest, dass ihr "Gott" das Recht hat Menschen zum Tode zu verurteilen... und das Menschen anderen Glaubens ja gegen die Gebote ihres "Gottes" verstoßen und es somit ja nur Recht ist...
@Xpomul: Niemand bestreitet, dass Gott gemäss den heiligen Schriften über allem steht, aber eben deshalb stehen sie in totalem Widerspruch zu den Menschenrechten. Diese kennen nämlich keinen Gott, sie betreffen nur Menschen, und zwar ALLE Menschen. Und man hat sie, weil man Mensch ist, dieses ist die einzige Bedingung, es gibt keine andere.
Deshalb wundert es auch nicht, dass der Vatikan die Menschenrechte nicht anerkennt. Und die islamischen Länder haben eigens eine "Kairoer Erklärung der Moslemsrechte" erstellt, die die Menschenrechte verspottet.
Darum ist die Antwort auf obige Frage: Nein, Menschrechte/Menschenwürde sind nicht in der Bibel verankert, und auch nicht im Koran. Sie stehen sogar im Gegensatz dazu. Genau darum ging es doch in der Frage.
Also behalte deinen fiktiven Diktator, den macht dir niemand streitig. Und niemand zerrt ihn auf die Anklagebank, dazu müsste er ja erst existieren, und davon gehen seine "Ankläger" nicht auf. Die kritisieren nur das von Menschen gemachte Bild namens "Gott".
Lassen wir Vatikan und Mekka mal außen vor (sonst wird das zu komplex). Deine Aussage ist vielleicht prima facie richtig, aber sieh mal hier unter der Überschrift: "Die christlichen Wurzeln der Menschenrechte" (http://bibelkreis-muenchen.de/?p=1421)
Und der, der das verfasst hat, ist wahrlich kein Geringer! Wir müssen vorschnelle Ansichten also loswerden, damit wir keine methodologischen Vorentscheidungen treffen und auch Einseitigkeiten vermeiden. Ich behaupte: Ohne Bibel hätte es nie zu Menschenrechten kommen können. Sie existieren geradezu nur dort, wo das Evangelium Platz greifen konnte. Im Animismus oder auch im Buddhismus oder Hinduismus werden sie nie entstehen.
Na, da hat sich Gott wohl den falschen Überbringer seiner Gebote ausgesucht, denn der verstand sie offenbar selbst nicht. So hat er gleich nach deren Erhalt 3000 Mitbürger töten lassen, die um das goldene Kalb tanzten. Für Moses bedeutete das fünfte Gebot also "du sollst keine rechtgläubigen Juden töten."
Da er in seinem Zorn darüber die Gesetzestafeln zerschmettert hat, musste er nochmal rauf, um sich neue zu holen. Warum hat Gott dieses Missverständnis bei dieser Gelegenheit nicht bereinigt?