Meinungen müssen verteidigt werden?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Ja, ich lasse Meinungen stehen 68%
In meinen Augen Falsches muss berichtigt werden weil... 21%
Andere Antwort 11%
Nein, für mich gibt es kein Pardon 0%

11 Antworten

Ja, ich lasse Meinungen stehen

Ziel einer Diskussion ist doch eigentlich ein Austausch von Meinungen und nicht das "besiegen" eines Diskussionspartners. Also ist "Meinung stehen lassen" eigentlich die gegebene Antwort.

Wenn es einem wichtig ist, das Gegenüber zu überzeugen, sollte man Diskussionen generell nicht als Kampf mit einem Sieger sehen. Wenn dir jemand zuhört, und das tun Menschen wenn sie sich auch selbst gehört und respektiert fühlen, dann ist das schon ein Gewinn. Man muss halt Geduld haben und Dinge auch mal so stehen lassen. Wenn dein Standpunkt von Wert ist, dann wird dieser auf kurz oder lang auch bei Anderen fruchten. Wie gesagt, wenn sie dir zuhören, wenn du reflektiert und diplomatisch bist. Nicht wenn du jemanden bloßstellst oder "argumentativ zerstörst". Letzteres ist sowieso kein Beweis dafür, dass deine Meinung besonders wichtig und richtig ist. Es zeigt eben nur, dass du vielleicht rhetorisch gut drauf bist oder einfach so aggressiv bist, dass dein Gesprächspartner eingeschüchtert ist. In beiden Fällen ist eine echte Gedanken- und Ideenvermittlung aber nicht gegeben. Oft ist das Gegenteil der Fall.

Wir sind ja nicht vor Gericht, aber gerade auf Social Media fühlt es sich so an als würde man für ein Publikum diskutieren und nicht wegen der Sache selbst. Ich glaube, dass ist das große Problem online.
Eine Diskussion sollte aber nicht nur ein Herunterrattern von Argumenten, Belegen und Beweisen sein die nie beim Gegenüber ankommen weil dieser mit seinen eigenen Argumenten beschäftigt ist. Das wären dann im Grunde nur zwei Menschen die parallel zwei Monologe führen anstelle eines echten Dialogs. Begegnet dir so ein bornierter Mensch, dann lass seine Meinung so stehen oder beende das Gespräch mit einem "dem stimme ich nicht zu" oder "das sehe ich anders". Eine Erklärung, ein Beweis oder sonst etwas bist du der Person nicht schuldig.

Ja, ich lasse Meinungen stehen

Reine Meinungen lasse ich stehen, aber wenn sie als Fakten ausgelegt werden, protestiere ich oft.

Du vermischst hier etwas, das zeigen auch deine Antwortmöglichkeiten.

Wenn es um "Beweise und Belege" geht, dann geht es um Fakten und nicht um Meinungen. Bei Fakten geht es um richtig oder falsch, bei Meinungen nicht. Fakten kann man belegen, Meinungen braucht man nicht belegen.

Zu Fakten gibt es keine Meinungen - entweder trifft etwas zu, dann kann man das auch belegen, oder es trifft eben nicht zu - dann ist es keine Meinung, sondern schlichtweg falsch. "Die Erde ist flach" ist keine Meinung, sondern einfach falsch. Auch wenn man schreibt "Meiner Meinung nach ist die Erde flach". Das macht es nicht zu einer Meinung, weil es einfach den Tatsachen widerspricht. Und wenn etwas einfach falsch ist, gehört es korrigiert bzw. nicht unkommentiert stehengelassen.


Green8300  13.06.2024, 11:24

sagt der, der nur Meinungen hat...

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Spezialmann  13.06.2024, 11:58
@Green8300

Ich kann für alles, was ich schreibe, Belege anführen. Im Gegensatz zu dir, deine Kommentare enthalten selten mehr als Stammtischparolen.

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Andere Antwort

ist unterschiedlich, kommt drauf an wie mir der andere gegenüber tritt. gibt ja viele Leute die meinen, einen missionieren und auf teufel komm raus mit ihrer meinung "gewinnen" zu müssen, Kita-Niveau. außerdem kann ich es nicht leiden, wenn man die meinung des anderen mit "zwielichtiger" kommunikation unterbuttern will, nicht respektiert, frech und unfreundlich wird nur weil jemand eine andere Meinung hat. Ich dachte wir leben in einer Demokratie, dann sollte man auch mit einer anderen anständig mitgeteilten Meinung klar kommen können ansonsten ist man eindeutig dafür noch nicht reif.

Ja, ich lasse Meinungen stehen

I.d.R. kenne ich nicht das Leben des anderen und die Gründe und Erfahrungen, die zu den Meinung geführt haben, also steht mir nicht zu, ihn überzeugen zu müssen.

Was immer geht ist interessiertes Nachfragen um besser zu verstehen.

Ach ja: und der andere muss willig sein, denn Standpunkt zu überdenken; manchmal erkennt man Jahre später die Ausgangssituation nochmal und hat aber dann eine lustige Erfahrung und nicht, wie beim ersten Mal eine schlechte.