Meint ihr, dass viele Juden zu schnell denken, dass jmd antisemitisch ist?
Denkt ihr, dass Juden vielleicht schnell das Gefühl haben Opfer zu sein? Liegt das vielleicht daran, dass die schlimmen Erlebnisse von damals zu einer starken Empfindlichkeit führen? Manchmal denke ich, dass Juden, besonders wenn es um Kritik an Israel geht, das gleich als antisemitisch sehen auch wenn es das gar nicht ist. Weil Antizionismus ja nicht dasselbe ist wie Antisemitismus. Wie seht ihr das? Denkt ihr, dass sie manchmal etwas zu empfindlich sind? So im allgemeinen. Will nicht missverstanden werden, sondern andere Perspektiven sehen
23 Stimmen
10 Antworten
Es gibt dazu zwei Feststellungen, die zueinander in krassem Widerspruch stehen.
Nämlich, für wie verbreitet Juden Antisemitismus halten.
Und welche tatsächlichen Begegnungen sie mit Antisemitismus hatten.
Ich habe persönlich einige Juden kennen gelernt. Keiner konnte von tatsächlichem Judenhass berichten, den er erfahren hat (hierzulande). Dazu passt, dass z.B. in meinem Heimatort um das Jahr 2000 die jüdische Gemeinde den letzten Vorfall von Judenhass in den 70er Jahren benennen konnte (einige Grabsteine waren umgeworfen worden).
Doch alle wissen, dass es sehr viel Antisemitismus geben soll.
Das ständige Gerede vom vielen Judenhass, den es geben soll, führt zu einer hohen Erwartung, dass man ihm begegnen muss. Ist doch klar, wenn davon soviel draussen lauert!
Wenn man dann den Verdacht nachprüft, stellt er sich als Luftnummer heraus. Was natürlich nicht bedeutet, dass man zum Schluss kommt, es gebe den Judenhass nicht. Denn man weiss ja aus dem öffentlichen Gerede, dass es ihn gibt...
Individuen, die in einer Mediengesellschaft glauben, Mediales sei Wahrheit. Denk an die Millionen Coronatoten...
Das Israel-Thema ist speziell. Da geht es in erster Linie um Schuldabwehr. Im dortigen Konflikt sind die Juden die Stärkeren und in der Täter-Rolle. Auf dem israelischen Gewissen lasten vor allem die Vertreibungen der Palästinenser im Krieg von 1948. Das ist in Israel sehr präsent. Der eine steht dazu mehr, der andere verdrängt es mehr. Richtig offen ist es nie, aber alle wissen es und wollen lieber schweigen.
"Antisemitismus" ist da eine ideale Strategie, um sich von dem schlechten Gewissen und der Einsicht in die tatsächliche Stärkerelation zu schützen. So kann man in jeder Konfrontation mit einem Araber/Moslem vermeiden, dass es um den wirklichen Konflikt geht.
Das darfst du aber nie mit dem Erleben an anderen Orten durcheinander bringen; zwei völlig verschiedene Sachen.
schlimmen Erlebnisse von damals
Etwas wie den Holocaust, die industrielle Vernichtung von 6.000.000 Personen und unmenschlichsten Gesetze, die es je gegeben hat, die haben sicher ihre Wirkung.
Doch die Verfolgung der Juden dauert eben wesentlich länger. Unzählige von ihnen sind früheren Vernichtungswellen zum Opfer gefallen.
Nur ein Beispiel:
Während des Volkskreuzzugs, der im Vorfeld des Ersten Kreuzzugs stattfand, wurden im Frühjahr 1096 die jüdischen Gemeinden in Deutschland, insbesondere jene im Rheinland, von Kreuzfahrern angegriffen. Dabei kam es zu den ersten organisierten Judenpogromen des Abendlandes, Gewaltverbrechen und Morden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Judenverfolgungen_zur_Zeit_des_Ersten_Kreuzzugs
Du scheinst die Geschichte des Zionismus nicht zu kennen. Beim Kern geht es nur darum, einen Ort zu haben, wo Juden in Ruhe und Frieden leben können. Ein Gross-Israel hatten die wenigsten Zionisten als Ziel. Doch für den Antisemitismus eignet sich die Fehlinterpretation natürlich gut.
Mindestens 99,9% der Israelkritik ist antisemitischer Natur.
Israel wird extrem häufig dämonisiert und mit zwei verschiedenen Gewichten gemessen.
Beispiel die auch hier sehr häufig verbreiteten Fake-News, Israel (bzw die Juden) begehen ein Genozid an ihren Nachbarn.
Werde ich Jude überall so respektiert wie Nicht-Juden, sehe ich keinen Antisemitismus. Eine solche Situation ist mir am liebsten.
Aber das war leider in Deutschland nie der Fall. Erst seit 2018, nach meiner Umsiedlung nach Israel (wg zuviel erlebten Judenhass) erlebe ich erste Mal in meinem Leben keinen Judenhass mehr. Ich kann mit Kippa und Zizit in einen vollen Bus, nur mit Arabern einsteigen, es interessiert niemand. Keiner gafft, keiner klopft Sprüche gegen Juden, niemand spuckt, niemand will verprügeln. So ein Verhalten hatte ich meine ersten fast 63 Lebensjahre in Deutschland noch nie erlebt.
Wenn ich wirklich richtigen Judenhass erleben will, dann komme ich nach GuteFrage.net, da erlebe ich ihn, so oft ich Lust habe. Hier wird uns Juden so allerlei angedichtet, von der Brunnenvergiftung bis zum Genozid, ist alles vertreten.
Antizionismus ist die Wegnahme des Rechts der Juden auf eine eigene Heimat und ist somit antisemitisch.
ja wir nicht-juden sind hier die Opfer, wir werden zu schnell als Antisemiten abgestempelt!! (von allen Juden das ist nämlich ein homogenes Pack)
vorbildliches Verhalten da kann ich nicht viel sagen
meine Antwort war jedoch ironisch gemeint, wollte gerade noch ein "sonst wäre sie ja auch vom Support gelöscht worden" hinzufügen aber ne das wäre zu gutgläubig
Ironischerweise wurde der Hinweis das unser GG eine extrem Lösung für das Problem Höcke (AfD) erlaubt, wenn es dann sein muss, wurde gelöscht.
Sie bezeichnen ja auch araber, die semiten sind, als antisemitisch… das sollte alles erklären
Ich habe dich gemeldet, aber nicht bei gute Frage. Ich hab was gegen Antisemiten.
Die dulden wie nicht Deutschland.