Meinen Eltern ist alles egal! Sie lassen mich dauernd im Stich, ich bin alleine... Hilfe!
Liebe Community,
Meine Eltern sind geschieden, und ich lebe bei meinem Vater. Meine Mutter hat ihr Privatleben, und möchte von mir nichts wissen. Sie hat eine eigene Familie gegründet, zusammen mit ihrem neuen Freund. Wie oft habe ich ihr schon Briefe geschrieben, versucht mit ihr zu telefonieren, Kontakt aufzubauen..Vergebens. Der Grund blieb lange geheim, bis sie ihn mir am Telefon so begründete : "Wieso kannst du mich nicht mal in Ruhe lassen ? Verstehst du denn nicht, dass ich nun eine neue Familie habe und mit dir und eurem Rest nichts mehr zu tun haben will ? Wegen dir bekomm ich nur noch Probleme mit meiner Familie. Es wird an der Zeit loszulassen. Wenn du das weiter missachtest, werde ich andere Wege einleiten. Nur so kann ich mich auf mein neues Leben konzentrieren "
Danach fiel ich in eine Depression, war in der Schule ziemlich abgerutscht und habe fast nur noch Tränen in den Augen gehabt. Von meinem Vater bekam ich daraufhin noch eines auf den Deckel und lauter Vorwürfe, ich sei eine Heulsuse, weil ich so sehr meiner Mutter nachtrauerte und mich nicht auf die wichtigeren Dinge konzentrieren konnte. Ich suchte mir Hilfe, weil ich wirklich niemanden hatte. ( Meinem Vater war es wirklich, und das meine ich Ernst, total egal in welchem Zustand ich war. Für ihn zählten Tatsachen ) In der Schule wendete ich mich an Klassenkameraden, in der Hoffnung, sie würden mir helfen. Aber das Gegenteil war der Fall - Sie lachten mich aus, erzählten Gerüchte ich sei eine Aufmerksamkeitssuchende S. und so weiter. Ich versuchte mich an die Lehrer zu wenden, doch auch hier stieß ich an eine Mauer - Ich hörte oft die Sätze :" Ich habe nichts damit zu tun" oder "Das musst du schon selbst klären" und "Geh zu jemand anderem" ... Alle Sätze zusammengefasst ergeben nach dem Motto : Das ist mir egal, ich hab besseres zu tun .
Soviel zum Thema Vorgeschichte . Ich muss bald arbeiten gehen, für mich selbst verdienen, da mein Vater nicht mehr bereit ist, für mich Essen, Kleidung, Hygieneartikel usw. zu zahlen. Ich bin nun 16 Jahre alt und muss bald ausziehen. Sowieso musste ich schon immer alles selbst machen, da mein Vater immer getrunken und in Casinos gesessen hat. Falls nun einer sagt "Du könntest doch zum Jugendamt gehen" o.Ä .. Das habe ich auch versucht. Das Jugendamt besuchte uns, und sprach zuert mit mir, dann mit meinem Vater. Nach einem Gespräch mit meinem Vater stand ich als ein psychisch gestörtes Kind da....Wie immer wurde alles geleugnet & Die von Jugendamt haben alles geglaubt.
Ich weiss nun nicht wohin ich soll, ich muss bald ausziehen.. ich bin so ratlos. Mittlerweile habe ich auch Mordgedanken, und sitze Tränenüberströmt vor dem PC und suche Hilfe ... Ich hoffe, dass mir jemand wirklich helfen kann ! :)
Liebe/r Mollyfleur,
Deine Situation klingt besorgniserregend. Aber auch wenn es hier um einen guten Rat geht, ist es schwierig Dir einen zu geben, ohne Deine tatsächliche Situation genauer zu kennen. Sprich bitte mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust. Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein. Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen. Telefon: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).
Herzliche Grüsse
Klara vom gutefrage.net-Support
16 Antworten
Hi Mollyfleur,
zunächst, so einfach, wie sich das Dein Vater vorstellt, ist das absolut nicht.! Da Du noch zur Schule gehst, ist Dein Vater verpflichtet für Dich undDeinen Unterhalt aufzukommen. Er kann absolut nicht verlangen, dass Du vor Deinem 18. Lebensjahr beruflich tätig wirst. Welche Schulart besuchst Du (Mittelschule - ehemals Hauptschule, Realschule oder Gymnasium)?
Dein Vater könnte Dir evtl. vorschlagen, dass Du nach Abschluß der 10. Klasse eine Ausbildung in eine bestimmte Berufsrichtung machst. Aber selbst da hat er kein Recht dazu, das von Dir zu verlangen!
Sind Deine Noten so gut, dass es eine Möglichkeit für Dich gibt noch bis zum Abitur zu gehen, dann hast Du durchaus das Recht dazu.!
Im übrigen ist Deine Mutter genauso unterhaltspflichtig wie Dein Vater! Die entsprechende Regelung ist in der Scheidungsurkunde festgehalten.
In der Verfassung, in der Du derzeit bist, rate ich Dir dringend einen Kinder- und Jugendpsychiater aufzusuchen, der unter anderem Deine Depression behandeln kann.
Darüber hinaus sollte es eine Möglichkeit geben, dass über das Jugendamt eine Mediation mit Deiner Mutter stattfindet.
Du solltest auf jeden Fall beim Jugendamt darauf bestehen, dass Du ohne Deinen Vater angehört wirst.
Beim Jugendamt sind entsprechende Psychologen und Sozialpädagogen tätig, die sehr wohl einschätzen können, wie stabil Du in Deiner Psyche bist.
Wenn Dein Vater - wie Du erzählst - trinkt und in Casino geht (weiß das das Jugendamt?), gibt es jederzeit eine Möglichkeit, dass das Jugendamt beim Familiengericht einen Antrag stellt auf Unterbringung in einerEinrichtung für Jugendliche bzw. bei Verwandten von Dir, da Dein Vater aufgrund seines Suchtverhaltens nicht geeignet ist, Dich altersgemäß zu erziehen.
Die Auskünfte, die Du bisher erhalten hast, sind also nicht korrekt widergegeben. Es ist an der Zeit, dass Du Dich selbst beim Jugendamt um alles kümmerst. Von Deinem Kinder- und Jugendarzt bzw. vom Hausarzt bekommst Du eine Überweisung für den Kinder- und Jugendpsychiater. Wenn Du das Stichwort Depression nennst, wird der für Dich zuständige Arzt nicht zögern, Dich zum Facharzt zu schicken.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Laß den Kopf nicht hängen, bringe Dich aktiv ein, so dass Du Dich nicht mehr so handlungsunfähig siehst. Laß Dich auch vom Jugendamt über Deine Rechte aufklären!!!!!
Das ist ja wirklich schlimm.
Ich würde an Deiner Stelle noch mal zum Jugendamt gehen und nach einer Möglichkeit zum betreuten Wohnen fragen.
da mein Vater nicht mehr bereit ist, für mich Essen, Kleidung, Hygieneartikel
Dazu ist er aber gesetzlich verpflichtet bis zum Ende Deiner ersten Ausbildung, ebenso wie Deine Mutter (zumindest in Deutschland).
Hast Du keine Großeltern oder andere Verwandte, die Dir helfen könnten?
@beangato:Für die Unterbringung in einem Heim oder in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen bedarf es aber einer Entscheidung des Familiengerichts. Das würde auch bedeuten, dass dem Vater das Sorgerecht entzogen wird.
Mit Deinen übrigen Ausführungen stimme ich überein!
Hallo,
das klingt alles sehr, sehr traurig und ich (selbst Mutter) kann Deine Mutter einfach nicht verstehen.
Aber: wieso MUSST Du ausziehen? Du hast Anspruch auf Unterhalt von Deinem Vater bis Du Deine Ausbildung beendet hast. das zum Finanziellen.
Zur Seele: es gibt die "Nummer gegen Kummer". https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php?id=/de/index/kinderundjugendtelefon.htm Bitte ruf dort an und lass Dich beraten.
Alles Gute.
Meinem Vater wäre es wirklich recht, wenn ich für ihn arbeiten gehen würde. Aber da das deutsche Gesetz ihm im Wege ist, kann er seinen "Traum" nicht verwirklichen. Als mein Vater in einer Dokumentation der Entwicklungsländer Kinderarbeit sah, setzte er sich (s)eine Magische Grenze : Ab 16 auszug, ansonsten Miete zahlen.
Das kann er gar nicht von Dir verlangen. Solange Du zur Schule gehst musst Du gar nicht arbeiten gehen geschweigedenn Miete zahlen.
Spontane Idee: Lass Dir das schriftlich geben von ihm und geh damit zum Jugendamt als Beweis, dass nicht DU sondern ER psychische Probleme hat.
ja ,, das kann er ja wollen , aber nicht durchsezten !!! solche debatten muß er mal mit dem jugendamt führen und du natürlich auch !!!
Halllo MollyFleur, was du geschrieben hast, ist natürlich sehr ernst und ich mache mir Sorgen. Ich möchte mich der Meinung der meisten, die hier geschrieben haben, anschließen, da sie wirklich schon gute Ratschläge gegeben haben:
Dein Vater ist dazu verpflichtet, deine Ausbildung zu finanzieren. Wenn er dem nicht nachkommt, kann auf jeden Fall das Jugendamt einschreiten.
Wenn du es erlebt hast, dass niemand dir Unterstützung angeboten hat, kann vielleicht die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de) eine Anlaufstelle sein. Die können sicher noch viel bessere Ratschläge geben und hören dir bestimmt zu!
Möglicherweise brauchst du Unterstützung durch einen Psychologen, da du von Selbstmordgedanken berichtet hast. Ich bitte dich daher, darüber nachzudenken, einen Psychologen zu kontaktieren. Außerdem möchte ich dich bitten: Handle nicht überstürzt. Wenn du dich tatsächlich umbringen würdest, könntest du das nicht rückgängig machen! Es wäre deine letzte Entscheidung. Ich kann verstehen, dass du nicht weiterleben möchtest wie bisher - aber ich bin überzeugt, dass es andere Möglichkeiten, dass es eine Lösung gibt. Und du suchst doch nach Hilfe, sonst hättest du diese Frage vermutlich gar nicht gestellt.
Ich wünsche dir alles Gute und werde für dein Wohlergehen beten. Gerne kannst du noch weitere Fragen stellen. Liebe Grüße!
Ausziehen muss du gar nicht. Dein Vater ist verpflichtet dich zu versorgen, bis du eine deiner geistigen Fähig angemessene Ausbildung hast oder 25 Jahre alt bist. Wenn du fit fürs Gymnasium bist, ist das ein abgeschlossenes Studium.
Wenn er dich loswerden will, kannst du mit unter 18 in ein Kinderheim. Unterhalt muss er trotzdem zahlen.
Sehr gute Antwort - schliesse mich dem an!