In Assi-Familie aufgewachsen?
Hi,
ich bin in einer Assi-Familie aufgewachsen. Das Jugendamt wurde eingeschaltet, emotionaler Missbrauch, physischer Missbrauch (Schläge), absenter Vater und Emotionslosigkeit sowie diverse Psychiatrieaufenthalte prägten meine Kindheit und Jugend. Ich will einfach keinen Kontakt mehr zu meiner Familie, auch wenn mir das leid tut. Meine Mutter hat verhindert, dass ich meinen Vater jemals kennen lerne. Jetzt ist es dafür zu spät. Aus diversen Gründen. Ich werde immer extrem traurig und eifersüchtig, wenn ich funktionierende Familien sehe...wie geht ihr mit sowas um?
9 Antworten
Ich versuche mir klar zu machen, dass ich 'einfach in die Scheise (Familie, in meinem Fall Mutter^^) getreten' bin. Von Geburt an. Ich das nicht oder kaum beeinflussen konnte und an ihrem Verhalten nicht schuld bin, auch wenn sie mir oft versuchte, was anderes klarzumachen.
Ich versuche jetzt MEIN Leben (wieder) aufzubauen, ein Leben in dem ich bestimme, nicht sie.
Ich weiß, dass sie nicht von mir zu retten ist und dass es ok ist, wenn wir keine innige Beziehung mehr haben werden. Für mich ist das ok und was das für sie ist, ist mir egal, das hat sie sich selbst verhauen.
Ich gebe nichts mehr auf ihre Meinung und ihre Vorstellungen sind kein Kompass mehr, ich handle jetzt nur noch nach meinen eigenen Werten und sie hat als 'Lehrerin' ausgedient.
Ja, es ist traurig, dass man einige schöne Momente versäumt hat, glücklicher und selbstbewusster sein hätte können und alles hätte besser sein können. Aber ich sage mir, ich habe jetzt die Chance, mein Leben zu leben und vielleicht habe ich auch so manche Stärke aus den Erlebnissen ziehen können.
Ich weiß, es schreibt und liest sich alles leichter, als es getan ist. Aber ich hoffe, es kann für dich ein positiver Impuls sein.
Fang ein neues Leben an, zieh irgendwie in ne neue Stadt.
Ich kann deine Eifersucht verstehen. Aber da du doch weisst wie es ist in einer Familie aufzuwachsen wo das Gegenteil herrscht, solltest du im normalfall niemandem dass wünschen was dir passiert ist. Also freue dich für familien, dennen es gut geht und versuche anderen menschen wie dir zu helfen oder ratschläge zu geben.
Das Festklammern an Ereignisse aus der Vergangenheit verhindert den Weg in eine nach eigenen Bedürfnissen gestaltete Zukunft. Das Loslassen ist in solchen Fällen oft anstrengend und/oder auch schmerzhaft, aber es lohnt sich.
Meine Situation ist nahezu identisch.
Ich bin zum Jugendamt gegangen. Diese haben mir einen Erziehungsbeistand genehmigt. Also eine Art Betreuer/in der/die Dir anfangs in haushälterischen Erledigungen Abhilfe schafft.