Meine Schwester und ich streiten um Pferd, was tun?

7 Antworten

Ich kann schon nachvollziehen, dass du als ältere und schon etwas verantwortungsvollere Schwester das Verhalten deiner Schwester mit Sorge betrachtest. Allerdings verstehe ich deine Eltern auch nicht so wirklich, denn gerade so Aktionen wie am Wochenende können auch deinen Eltern erhebliche Schwierigkeiten machen. Wenn einem der Freunde deiner Schwester was passiert wäre, wäre vermutlich das Geschrei groß und vermutlich auch wieder das Pferd schuld.

Ich würde ggf. den Reitlehrer/Stallbesitzer mit ins Boot holen, dass der mal mit deinen Eltern spricht.

Vielleicht kann der deinen Eltern begreiflich machen, dass das Verhalten der Schwester nicht ungefährlich ist und es natürlich auch für Streit sorgt, wenn der verantwortungsvollere Part sieht, was da getrieben wird. Vielleicht legen deine Eltern das auch als Eifersüchteleien Deinerseits aus. Aber ich finde, da es hier um ein Lebewesen und die Gesundheit von jedem anderen Lebewesen geht, der mit diesem Pferd zu tun hat, sollten sich die Eltern in diesen Streit "einmischen" und den nicht unter euch austragen lassen. Sondern sie sollten auf der Basis der "Vernunft" eben entscheiden (können), wer was wann mit dem Pferd machen darf. Und vielleicht kann da eben ein anderer Erwachsener, der das Treiben deiner Schwester bzw. ihre Schwierigkeiten mitbekommt, mit deinen Eltern reden und dort die Gefährlichkeit oder den Leichtsinn mal erklären. Deine Schwester hat möglicherweise ja auch das Problem, dass sie mitkriegt, wie toll bei dir und dem Pferd alles klappt, wo es ja eigentlich auch ihr Pferd ist, da kann es sein, dass sie auch aus lauter Eifersucht Dinge tut, die nicht so gut sind.

Insofern würde ich mich als Schwester aus den Reitstunden/Lehrstunden für deine Schwester raushalten (Reitunterricht unter Familienmitgliedern ist eh nicht gut) und deine Schwester dann allein mit dem RL arbeiten lassen. So dass sie sich auch hier nicht unter Druck gesetzt fühlt bzw. unter dem Gefühl steht, mit dir konkurrieren zu müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

das passiert wenn 2 Leute das gleiche Mitspracherecht haben... daher sollte es nie 2 Besitzer geben sondern maximal 1 Besitzer und eine Reitbeteiligung, die halt viele Rechte hat. in Streitfragen zählt aber das Wort des Besitzers. Bei 2 Schwestern ist das aber halt kaum machbar.

Meine Schwester meint auch immer wieder, dass das einfach nicht ihr Traumpferd ist und sie lieber ein anderes hätte, da sie sehr gerne reitet.

Manchmal passt es einfach zwischen einem und dem Pferd nicht. Da bringt es sich nicht weiter zu quälen, das macht keinen Spaß. Evt können deine Eltern für dein Pferd eine gute Reitbeteiligung suchen und deine Schwester nimmt eine RB bei einem anderen Pferd. Kostentechnisch würde es für deine Eltern also ca. gleich bleiben.

Leider geht die Milchmädchenrechnung vieler Eltern - ein Pferd für zwei Kinder zu kaufen- in der Regel nicht auf. Ein Pferd zu teilen, ist ja schon für so manchen Erwachsenen nicht leicht - man bedenke die ständigen Eifersüchteleien und Querelen, die es zwischen Reitbeteiligungen und Besitzern gibt. Aber abgeklärtes und faires Verhalten von Kindern in der Pubertät zu erwarten, das ist in der Regel mehr als unrealistisch. Dafür sind 12- und 14-jährige sehr oft noch viel zu wenig in ihrer eigenen Mitte angekommen.

Natürlich wächst Deinen Eltern die ständige Streiterei über den Kopf. Und natürlich reagieren sie mit drastischen Drohungen, in der Hoffnung, damit genug Druck auszuüben, dass endlich mal Ruhe einkehrt und die Kinder endlich einfach mal einfach zu schätzen wissen, was ihnen da ermöglichst wird. Dass das die Ängste und Panik, die Unsicherheiten und den Frust auf allen Seiten noch vergrößert, ist sicherlich von ihnen nicht einkalkuliert worden.

Eure Situation ist mehr als festgefahren, die Fronten verhärtet und das Verhältnis von Dir und Deiner kleinen Schwester leider ziemlich kaputt. Das ist mehr als schade, denn leider verliert Ihr beide gerade komplett aus den Augen, dass das höchste Gut im Leben nicht das geliebte Pferd ist, sondern die Familie. Sicherlich darf man sich mal streiten. Und auch wenn man verwandt ist, muss nicht immer Friede Freude Eierkuchen sein. Aber an der Stelle, an der Rivalität und sogar echte Feindschaft entsteht - und genau danach hört sich Dein Text an- werden die Weichen für`s Leben gestellt und wenn Ihr Pech habt, driftet Ihr so weit auseinander, dass die Risse zwischen Euch nie mehr zu kitten sind.

Dabei ist die Kleine erst 12. Definitiv noch ein Kind. Ein Kind, was auch noch nicht komplett alleine mit Freunden am Stall - ohne Mutter oder Vater im Rücken oder eine erwachsene Vertrauensperson- am Pferd herumhantieren dürfte. An der Stelle verstehe ich Deine Eltern auch nicht. Du bist gerade mal 2 Jahre älter und ganz bestimmt nicht als Ersatz-Aufsichtsperson geeignet, auch wenn Du besser reitest, denn dazu ist Euer Verhältnis viel zu schlecht.

Leider hab ich das im Laufe der Jahre jetzt schon recht oft erlebt, dass Eltern, die zum Beispiel beruflich stark eingebunden sind, oder wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen/ können, ein Pferd oder Pony kaufen und dieses und den Stall als Kindermädchen sehen. Die Kinder werden dann nach der Schule am Stall abgesetzt und abends irgendwann eingesammelt. In der Zwischenzeit haben die lieben Kleinen dann alle Möglichkeiten, sich daneben zu benehmen und so ziemlich jeden Fehler im Umgang mit einem Lebewesen zu machen, den man sich vorstellen kann.

Ob das in Eurem Fall so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Doch elterliche Präsenz - auch wenn diese selber nicht so viel Ahnung von Pferden haben- ist bei einem eigenen Pferd/ Pony bei Kindern unabdingbar. Denn ist Mutter oder Vater im Hintergrund, eskalieren so manche Streitigkeiten gar nicht erst, weil von ihrer Seite aus rechtzeitig dagegen gesteuert werden kann und sie am Ende auch die tatsächlichen Probleme und das tatsächliche Fehlverhalten des jeweiligen Kindes kennen und ganz anders und vor allem pro Pferd entscheiden können.

So wie Du das Ganze schilderst, gehört Deiner kleinen Schwester mal gehörig die Hausordnung vorgelesen und der Zugang zum Pony nur unter Auflagen erlaubt. So lange, bis sie verantwortungsbewusst und zuverlässig agiert.

Doch unter Umständen würde Ihre Schilderung Eurer Situation aus ihrer Sicht ganz anders sein, weil sie sich vielleicht für jemanden hält, der ausgegrenzt wird, klein gehalten und ständig gemaßregelt, so dass es ganz oft schwierig ist, sich zu motivieren, weil man doch durch die ständigen Vorwürfen und Gängeleien jeglichen Spaß verliert.

Es hilft Eurer Situation überhaupt nicht, wenn Deine überforderten Eltern Euch im Zaum zu halten versuchen, in dem sie mit dem Verkauf des Ponys drohen. Damit wird der Krieg zwischen Euch beiden Mädchen erst recht eskalieren und ihr würdet Euch ewig gegenseitig vorhalten, wer Schuld an dem Desaster ist. Und besser wird die Situation auch nicht, wenn Du Dich in die Besonderheiten Eures Ponys noch weiter hineinsteigerst und diese kultivierst und es damit für Deine Schwester zu einer unüberwindbaren Hürde aufbaust.

Sie müsste schon die Chance haben, ihr ganz eigenes Verhältnis zum Pony aufbauen zu dürfen, ihren Weg im Umgang zu finden - vorausgesetzt sie verhält sich ordentlich und verantwortungsbewusst. Und da wären Deine Eltern auch als Mediatoren gefragt. Als ordnende Schiedsrichter, die mit Übersicht und liebevoller Konsequenz und eben nicht mit Drohungen entscheiden und solche Situationen, wie von Dir geschildert, wo sie um sich vor ihren Freunden zu produzieren, das Pony einfach laufen gelassen und Freispringen geschickt hat, zu verhindern wissen.

Meier Meinung nach bräuchte es an dieser Stelle ganz dringend jemand Neutralen, dessen Meinung Deine Eltern gelten lassen und der Ihnen vermitteln kann, wie die Situation tatsächlich ist und was getan werden muss, damit es allen Beteiligten am Ende besser geht. Aber auch Du wirst an Dir arbeiten müssen, und lernen Zugeständnisse zu machen. Wenn gewährleistet ist, dass an den Tagen, an denen Deine Schwester zum Pony darf, jemand das mit ihr zusammen macht, solange, bis sie verantwortungsbewusst und ordentlich damit umgeht, musst Du lernen, wegzugucken und sie machen zu lassen. Genieße dann Deine Tage und halt Dich aus ihren raus. Unter Umständen wird sie so oder so nicht lange durchhalten und sich komplett ausklinken. Und dann hast Du das Pony für Dich alleine, aber vielleicht doch wieder eine gutes Verhältnis zu Deiner kleinen Schwester.


Heklamari  28.08.2018, 08:16

Als Mediator eine passende Person zu finden wird nicht leicht, aber euer Trainer könnte sicher einen erfahrenen Seniorreiter empfehlen...

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Warum bist du so eifersüchtig?

Bring es ihr halt gescheit bei bzw. halt dich von ihr und ihrem Reitlehrer fern (wenn sie einen hat).

Du bist 14 und somit schon 2 Jahre weiter - sie muß diese 2 Jahre erst noch aufholen.

Da das Pferd euch beiden gehört, kann sie in ihrer Zeit dann ja auch mit dem Pferd machen was sie will - du tust das sicherlich auch oder fragst du sie jedes mal ob du dies oder jenes machen darfst?

Du weisst ja schon was passiert wenn ihr euch weiter streitet? Also hilf ihr zurecht zu kommen und hör auf nur Eifersüchtig daher zu quatschen - es ist nicht nur deines.

Ich kann deine Eltern verstehen. DAs hätte ich ihnen allerdings schon vor dem Kauf des Pferdes sagen können, dass es zu pubertärem Gezänk und Eifersüchteleien kommen würde.

Hallo! Das Pferd ist für euch beide angeschafft worden. Deine Schwester ist nicht die doofe Reitbeteiligung, die bei allem, was sie macht, erst mal um Erlaubnis fragen muss.

Und nein, du kannst ihr nicht sagen, dass sie nicht mehr reiten darf. Menschenskinder, reißt euch zusammen oder das Pferd ist über kurz oder lang weg.

Macht es doch einfach so, dass ihr euch darüber einigt, an welchen Tagen du und an welchen Tagen deine Schwester das Pferd haben kann. Und die jeweils andere geht dann gar nicht hin. Vielleicht macht es euch dann einfacher, nicht ständig in das pubertäre und infantile Gezänk zu verfallen.

Reißt euch am Riemen oder das Pferd ist weg.