Meine Mutter ist starke Alkoholikerin - Was und wer kann hier noch helfen?
Hallo, ich hoffe mir kann von euch jemand weiterhelfen und mir gute Tipps geben. Meine Mutter, ich und meine ganze Familie haben ein Problem: Meine Mutter ist Alkoholikerin und das schon seit mehreren Jahren. Ich selbst mache das mittlerweile fast mein halbes Leben mit. Ich bin 19. Als ich 8 war ist mein Opa mit 50 (Papa meiner Mama) an Lungenkrebs gestorben. Das war vermutlich der Auslöser - denn danach begann meine Mutter zu trinken. Ich war ja damals noch klein, daher war mir dieses Problem nicht so ganz bewusst. Je älter ich jedoch wurde desto mehr wurde mir auch klar, welches Familienproblem wir haben. Ich weiß noch am Anfang war es nicht so schlimm, meine Mutter trank "nur" vielleicht 2-3 x in der Woche. Aber in den darauffolgenden Jahren kamen immer mehr Probleme hinzu. Meine Mutter hat begonnen ein schlechtes Verhältnis zur Schwester meines Vaters und zu seiner Mutter aufzubauen. Da wir auch noch zusammen in dem Haus der Eltern meines Vaters wohnen, ist es von Tag zu Tag schlimmer geworden. Mittlerweile trinkt meine Mutter regelmäßig von MO-FR. Meine Eltern streiten fast täglich. Dass meine Mutter auszieht, hat sie zwar schon oft gesagt, aber sie will es trotzdem nicht. Am Wochenende ist sie jedoch meistens nüchtern. Mein Vater hat sie sehr oft auf ihr Problem angesprochen, einige Familienmitglieder haben auch versucht, sie zu einer Therapie zu überreden. Vergeblich. Das Verhalten und die Reaktion meiner Mutter ist ungefähr so: Sie gibt und will es gar nicht zugeben, dass sie alkoholabhängig ist. Sobald sie getrunken hat, ist sie ein völlig anderer Mensch. Traurig, Aggressiv, Sensibel. Wenn ich sie dann auf ihr Problem anspreche, kommt nur: "Das geht dich gar nichts an. Misch dich in sowas nicht ein." - Meiner Meinung nach schon, da sie 1. meine Mutter ist und 2. uns das alle sehr belastet und wir ihr ja nur helfen wollen. Sie schimpft dann immer sehr viel und über alles und jeden, obwohl oft keiner etwas angestellt hat. Ich habe schon fast das Gefühl sie denkt sich mit Absicht was aus, nur damit sie jemanden anschreien kann und einen Grund fürs Wütendsein hat. Ich streite dann sehr viel mit ihr. Sie regt sich über jede Kleinigkeit auf und wenn ihr irgendetwas nicht passt, lässt sie ihre Wut an mir oder meinem Papa aus was zu noch mehr Streit führt. Meine Mutter ist ein Sturkopf wie ich. Ich weiß, dass sie alleine nie den Willen hat und wahrscheinlich nicht haben wird mit dem Trinken aufzuhören. Das schafft sie nicht alleine. Dafür kenne ich meine Mutter gut genug. Ich habe auch schon vieles nachgelesen und wenn ein Alkoholiker nicht selbst den Willen hat damit aufzuhören, wird er es auch nicht schaffen. Ich bin jedoch jetzt am Punkt angekommen, wo ich einfach nicht mehr weiter weiß und was ich/wir noch tun könnten. Gibt es denn überhaupt eine Möglichkeit, dass man vom Alkohol weg kommt, wenn die Familie aufgrund der großen Belastung schon mehrmals versucht hat zu helfen, der Alkoholiker aber selbst den Willen nicht zum Aufhören hat?
7 Antworten
Das ist wirklich schwierig. Aber du bist ja schon 19, ich rate dir an, dass du einen Job und eine WG suchst und ausziehst. Ich möchte nicht gemein tönen oder so, aber ich denke, dass sie von sich aus aufhören möchten muss, damit es wirklich funktioniert. Die Anonymen Alkoholiker sind da übrigens sehr gut. Informier dich mal darüber, ob man dort auch jemanden anmelden kann, ich glaube, das geht. Du kannst dann auch so Artikel über die AA ausdrucken und rumliegen lassen, damit sie vielleicht mitmacht, aber schlussendlich kannst du sie nicht zwingen. Am besten, du machst dich unabhängig von ihr und versuchst es in ein, zwei Jahren nochmals. Ganz ganz viel Glück!!! LG
Nein, es gibt keine Möglichkeit wenn der Alkoholiker das nicht einsieht oder selber will.
Es ist auch nicht deine Aufgabe deine Mutter vom Trinken abzuhalten. Wenn du kannst, solltest du ausziehen, du bist das Kind und nicht für deine Mutter verantwortlich.
Dein Vater sollte auch mal durchgreifen, wenn deine Mutter weiter blockt, sollte er sie fallen lassen.
Keiner aus der Familie kann etwas dafür, dass deine Mutter trinkt, keiner muss deswegen ein schlechtes gewissen haben, dass es ihr schlecht geht. Sie hat ja eine Alternative, sie muss sie nur ergreifen.
Alles Gute für dich.
Du kannst auch selbst zu einem Therapeuten gehen, der sich mit Sucht auskennt, und dich beraten lassen, wie du dich in der Situation verhalten sollst (Angehörigenberatung). Das ist, denke ich, das was du machen solltest, wenn sie von sich aus schon nicht zu einem Therapeuten geht.
Bei der Gruppe Al-Anon könnt ihr euch beraten lassen was ihr tun könnt. Die genannte Gruppe ist die Gruppe für Angehörige einer Alkoholikerin oder eines Alkoholikers. Die vorher genannte Gruppe wäre eine Gruppe für deine Mutter. Leider ist es halt oft so dass Alkoholiker zuerst ganz am Boden sein müssen bis sie evtl merken dass sie etwas tun müssen um aus dem Sumpf zu kommen. Es ist vermutlich schon so dass sie den Krebs Tod ihres Vaters nicht verkraftet hat. Aber auch für solche Erlebnisse hätte ihr mit einer Therapie geholfen werden können. Ich wünsche euch alles Gute. Es ist kein leichter Weg.
es gibt die anonymen Alkoholiker- da kannst Du dir Rat holen