Meine 2 Jährige Tochter lacht mich aus, wenn ich mit ihm schimpfe, was soll ich tun?

6 Antworten

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Ich glaube nicht, dass ein Kind in dem Alter überhaupt "Respekt" vor etwas hat. Es sei denn, es ist eine heiße Herdplatte, an der es sich schon einmal verbrannte. Du siehst selber, dass Schreien nichts hilft. Im Gegenteil. Drehe doch einfach den Spiess um: Lache auch. Wenn sie sich versteckt, will sie ganz einfach nur spielen. Sag Deiner Tochter nicht: "Hauen tut man nicht". Frage sie, ob sie es schön findet, wenn jemand sie haut. Sie wird verneinen. Dann kannst Du ihr erklären, dass ihr Cousin es auch nicht mag. Mache eine Gute-Nacht-Geschichte daraus: Ich hab einmal ein Kind gekannt, das seinen Cousin gehauen hat. Der war dann so traurig, weil er glaubte, seine Cousine könnte ihn nicht leiden. Das machte ihn traurig, denn er mochte seine Cousine. So in dem Stil kannst Du dann immer Situationen erfinden, die in Eure aktuelle Situation passen. Erfinde zwei Namen, die immer wieder in den Geschichten vorkommen. Kinder lieben Geschichten. Damit kannst Du sie für Dich gewinnen. Versuche, dass sie sich mit Dir solidarisch erklärt, nach dem Motto: Wir hauen nicht. Andere, böse Kinder, hauen. Aber wir tun das nicht. Dann lach mit ihr. Stell Dir doch mal die einzelnen Situationen vor, die Du schilderst: Schau mich an, wenn ich mit dir rede! Erinnert das Dich nicht an die Zeiten, als Du in der Schule vor dem Lehrer standest, er Dich auf diese Weise klein machte? Wie hast Du Dich gefühlt? Hast Du nicht versucht, durch verlegenes Lachen die Situation zu entschärfen? Nimm sie doch so, wie sie ist: ein kleines Kind, das versucht, die eigenen Grenzen zu finden und auszuloten. Mit drei gibt's einen Entwicklungsschub. Das Trotzalter ist notwendig, dass Deine Tochter (und alle anderen Kinder) begreifen, dass sie eine eigenständige Person sind, dass sie auch nein sagen können. Das ist sehr wichtig, um sich abzugrenzen. Jetzt werden die Weichen gestellt, dass sie eine starke Persönlichkeit entwickelt. Starke Kinder dürfen und müssen "NEIN" sagen. Wir, als Eltern, müssen ihnen bei dieser Entwicklung helfen, damit sie sich später selbst behaupten können. Nimm es nicht als Respektlosigkeit. Nimm es so, dass Du für Deine Tochter der Sparringspartner bist, an dem sie ihre Kraft messen will. Nimm es spielerisch. Ihr werdet alle davon profitieren. Und sieh Dich nicht in Konkurrenz zu Deinem Mann, weil sie ihm eher gehorcht. Offensichtich bist Du ihre Haupt-Bezugsperson. Bei wem, wenn nicht bei Dir, ihrer Mama, soll sie lernen, wie leben funktioniert? Bleibe ruhig und gelassen. Auch diese Phase verwächst sich, wie mein Großvater immer sagte. Du möchtest doch keinen Duckmäuser, sondern eine selbstbewußte Tochter, die ihren Standpunkt vertritt und mit Worten argumentieren kann. Dazu kannst Du jetzt den Grundstein legen. Ich bin sicher, Du schaffst das. Wenn es mal ganz hart kommt, schließe die Augen, zähle innerlich bis zehn ----und lache :-). Ich wüsche Dir viel Kraft, Humor und einen ruhigen Kopf.


Yunchen1984 
Beitragsersteller
 14.04.2012, 19:28

Danke das du so ausführlich geantwortet hast und danke für deinen Rat ich werde es versuchen Danke schön

kiniro  15.04.2012, 14:50

Ich hasse dieses scheinkollektive"Wir" - besonders bei Kindern gegenüber.

"Wir wollen doch zum Spielplatz" - herrjeh, Kinder ändern halt öfters ihre Meinung. Vielleicht will das Kind gar nicht mehr. Wie kann da von "wir" gesprochen werden?

"Wir müssen uns beeilen" - nein in der Regel muss sich die Mutter beeilen, weil sie vielleicht, sonst den Bus nicht mehr erreicht oder zu spät kommt.

Warum können so einige Mütter nicht direkt sagen:

"ICH möchte, dass du mit dem Schlagen aufhörst". "Ich komme zu spät, wenn du trödelst". "Ich wollte mit dir raus gehen".

Ich-Sätze verhindern eher Duckmäuser als dieses "scheinheilige" Wir-Getue.

Das ist die kleine Pubertät, Kinder mit 3 Jahren sind oft ziemlich unmöglich alles muss sofort passieren und sie wollen alles bestimmen. Das Lachen ist eine Mischung aus Unsicherheit Abwehr, Machtanspruch und Respektlosigkeit. Versuche ruhig und sicher zu Handeln, das Lachen würde ich erst mal ignorieren. Du ziehst dein Ding durch und deine Tochter kann sich danach richten. Nicht reden, doch gelassen handeln. Lachen ist eine starke Waffe, die auch Erwachsene ganz gezielt einsetzen um andere herabzusetzen. Wenn man sich davon nicht beeindrucken lässt, ist sie aber sehr wirkungslos. Mit 3 löst sich das Kind aus der Kleinkindphase und sucht eine neue Position in der Familie. Eine Führungsposition ist natürlich nicht ideal. Versuch mal die Sache so zu sehen, du bist der Direktor einer Firma. Der Direktor käme nie auf die Idee, sich vom schlechten Benehmen seines Lehrlings beeindrucken zu lassen und ihm die Führung der Firma überlassen. ;-)

Verabschiede dich von dem Gedanken, dass Kinder immer lieb sind. Ob mit oder ohne eigentlich.

Wenn sie am durchdrehen ist, sei still - rede nicht auf sie ein, erst recht nicht mit Strafandrohungen kommen. Lasse sie in diesem Moment einfach in Ruhe. Bleibe in ihrer Nähe. Es sei denn, sie sagt "Geh weg!" - dann verlasse für einen kurzen Moment den Raum. Denn im Grunde möchte sie nicht, dass du gehst. Sie weiß nur nicht, wie sie ihren Frust ausdrücken soll. Dazu gehört auch Spucken, Schlagen, Kratzen.

Überlege dir zudem, ob du ihr nicht zu oft wegen Nichtigkeiten "nein" sagst. Vergiss dieses "man tut das nicht" - nicht greifbar für ein Kind. Denn das Kind wird sich kaum als "man" sehen, sondern als eigenständige Persönlichkeit mit eigenen Grenzen. Nur leider registrieren so manche Erwachsenen nicht, dass diese auch geachtet werden sollten.

Sie kann ihren Cousin aus vielen Gründen hauen:

  • er hat etwas zerstört
  • ihr etwas weg genommen
  • sie hat keine Lust mit ihm zu spielen
  • Konkurrenzkampf
  • er hat sie geärgert - was vielleicht keiner mitbekommen hat

und noch einige andere Gründe mehr.

Dass sie auf andere hört, finde ich auch normal und zeigt mir, dass deine Tochter weiß wo sie "sozial angepasst" zu sein hat. Wobei ich das Angepasst jetzt nicht im negativen Sinne meine. Sie zeigt soziale Kompetenz.

Du solltest dich freuen, dass deine Tochter nicht umgekehrt draußen am Rad dreht. Da wäre dein Leben noch etwas schwieriger als jetzt.

Könnte auch sein, dass du zu viel redest und ihr zu wenig zu hörst. Sie zeigt dir ganz deutlich, was ihr zu viel ist.

Nur um das zu erkennen, empfehle ich dir weniger "belehrend" mit ihr zu sein, sondern mal deine Einstellung zu bestimmten Dingen zu ändern.

Ich muss als Mutter nicht immer Recht haben. Ich kann auch mal Fehler meinem Kind gegenüber eingestehen. Ich darf auch 5 gerade sein lassen.

Vor allem aber pfeife ich auf Dinge wie "dem Kind müssen Grenzen gesetzt werden" und "Du musst konsequent sein". Gerade die Dinge zerstören die Beziehung zwischen Eltern und Kindern.

meine Töchter sind 3 und 5...aber...schimpfen? kann mir nicht vorstellen, daß man mit 2 Jahre alten Kindern schimpft ! Was macht ihr dann, wenn die mal älter sind?

Ihr fehlt der Respekt dir gegenüber. Es sollte genügen, wenn der Vater (dein Mann, auf den sie hört) der Kleinen klar machen würde, dass sie auf dich hören muss.