Mein Sohn hat eine fragwürdige Note bekommen. Was tun?

14 Antworten

Es ist klar, dass du dich über die 3 in Englisch wirklich ärgerst und am liebsten eine 2 hättest. Aber ich frage mich gerade, was sagt dein Sohn zu dem Ganzen? Möchte er überhaupt, dass du Kontakt aufnimmst und dich "einmischt"?

Eine Buchbesprechung von gut 30 Seiten wurden mit Note 1 von ihr bewertet.

Im Distanzunterricht wurden Noten gegeben, aber natürlich nicht auf alles. Aber das gibt es im Unterricht auch nicht. Da werden Hausaufgaben i.d.R. auch nicht bewertet, es wird jedoch eine Liste geführt, wenn keine Hausaufgaben gemacht werden.

Und jetzt ist das Argument wohl, dass mein Sohn in den lächerlichen 6 Wochen Schulunterricht mündlich nicht ganz so anständig mitgemacht habe und außerdem eine 3 in einem Test geschrieben hat...

Im Unterricht kann die Lehrerin natürlich nur seine mündliche Beteiligung und den Test werten. Wenn dein Sohn sich so gut wie nicht beteiligt, dann wird er leider eine 4 oder 5 bekommen haben.

Die Aufsätze, die Buchbesprechung, die mündliche Note und der Test ergeben am Ende wahrscheinlich die Note 3.

Ich würde mich nicht einmischen, dein Sohn ist alt genug und solange er damit kein Problem hat, solltest du es damit belassen. Wenn er sich aber ungerecht behandelt fühlt, dann würde ich aktiv werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schulsozialarbeiterin

Prida 
Beitragsersteller
 27.06.2021, 12:06

Da könnte was dran sein. Wer weiß, ob er seine mündliche Mitarbeit wirklich richtig einschätzt...

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Linuel  27.06.2021, 12:09
@Prida

Ich arbeite selbst im schulischen Bereich und sehe täglich beide Seiten, wie Lehrer bewerten und wie Schüler ihre Situation einschätzen.
Es ist gar nicht so leicht, weil die Sichtweisen manchmal wirklich sehr auseinander gehen.

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Spätestens nach "Die denkt sonst, dass wir Eltern nicht aufpassen und macht weiter Fehler." dürfte hier jeder die Augenbrauen nach oben ziehen...

Wie anmaßend du bist der Lehrerin Fehler zu unterstellen weil DU mit der dargelegten und begründeten Benotungsgrundlage nicht zufrieden bist.

Furchtbar das es Eltern gibt die tatsächlich glauben sie wüssten und könnten den Beruf des Lehrers ohne was dafür zu tun soviel besser sobald ihr Kind nicht die erhofften Traumnoten bekommt.

Und dann noch dieses "Ich weiß nicht wie kritikfähig sie ist?" Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher ob du dazu in der Lage bist konstruktive Kritik zu äußern geschweige denn selbst kritikfähig bist nachdem wie du dich über die Lehrerin aber auch in den Kommentaren über andere Eltern äußerst. Woran misst du Kritkfähigkeit? Heißt jede Antwort ausser: "Oh Nein, Sie haben ja so recht wie konnte ich dumme Leherin das nur tun ich muss die Note ihres Sohnes sofort zu einer 1 korrigieren." das besagte Lehrerin nicht "kritikfähig" ist?

Es gibt Elternsprechtage oder Lernzielgespräche für sowas. Dann mach da einen Termin mit besagter Englischlehrerin dann sagt sie dir und deinem Sohn da auch was er tun muss um welche Note zu erreichen und legt die besagten Lernziele mit ihm fest.

Aber mach Trubel, kannst das Ganze sogar bis zur Schulleitung hoch aufbauschen. Es wird nur nichts bringen solange die Note begründet und gerechtfertigt ist.


Prida 
Beitragsersteller
 27.06.2021, 12:32

Die Lehrerin hat ihre Notengebung meinem Sohn gegenüber nicht begründet.

Es gab während Corona keine Elternsprechtage oder ähnliches. Aber mein Sohn hätte wärend der langen Zeit des Distanzunterrichtes nach seinem Notenstand fragen sollen. Ich habe aber auch nicht daran gedacht.

Kritikfähig zu sein bedeutet vor allen Dingen erst mal bereit zu sein in einen Diskurs zu treten und sich unterschiedliche Argumente anzuhören, um dann im begründeten Fall gegebenenfalls bereit zu sein, von der eigen Meinung abzuweichen.
Diesen Anspruch habe ich an mich, aber eigentlich auch an Lehrer.
Natürlich hat man Angst davor sich den Unwillen eines Lehrers zuzuziehen und ein eventuelles Vorgehen sollte wohl überdacht sein.....
Daher meine Frage an diese Community.

Dazu kommt schlichtweg die Tatsache, dass Lehrer auch nicht unfehlbar sind.

Wahrscheinlich ist es auch wesentlich klüger überhaupt nicht von Kritik in diesem Zusammenhang zu sprechen, wie mir unterdessen klar geworden ist, sondern eine eher fragende Haltung einzunehmen.

Ich denke übrigens, dass du ein bisschen respektvoller weniger aggressiv auftreten solltest:

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Lass ihn ne Mail schreiben und auflisten, + Kopien, dass er ne 2 verdient hat.

Unterschreibe, dass du auch der Meinung bist.

Lass ihn Charisma googlen, dass er mehr in Eigenermächtigung kommt und dort gibt, wo es gesehen wird. Denn jeder (Lehrerin) hat ein Ego und will Egopolitur. Im Verborgenen schaffen, wird nicht erkannt von Egos.

Hab unten Kritik gelesen. Nicht als Kritik, sondern als Bitte um Gerechtigkeit.


Kanimose  27.06.2021, 11:42

Noch besser wäre es als Brief. Die Kopien in winzig auf 1 DINA 4Seite, nur als Beifügung.

Und dein Sohn gibt ihr den Brief: "Bitte überdenken Sie die 3 noch einmal, denn ich habe viieel getan" . 😊 Und lächelt dabei. Er soll es vorm Spiegel, mit dem Brief in der Hand üben, damit er richtig rüber kommt. (Das poliert auch ihr Ego.)

U er lernt dabei Charisma.

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Ich würde es auf sich beruhen lassen, da jetzt aktuell offenbar nichts davon abhängt. Wie steht denn dein Sohn dazu? Du musst dir auch überlegen, dass dein Sohn der Leidtragende ist, wenn du da jetzt aufläufst. Am Ende musst du auch ehrlicherweise sagen, dass du nur sehr eingeschränkt (und natürlich nicht zuletzt auch ein bisschen emotional gefärbt) die Situation der Arbeitsleistung deines Sohnes einschätzen kannst.

Die wenigsten Lehrer werden positiv darauf reagieren und deinem Sohn jetzt dann eine bessere Note geben, weil Mami auftaucht. Sei es berechtigt oder nicht. Aber mit einem solchen Einknicken, würde sich ein Lehrer/eine Lehrerin ja eingestehen, einen Fehler in der Benotung begangen zu haben. Außerdem würde sie dann nach außen spiegeln, dass nur noch mehr Eltern ruhig kommen sollen, damit die Noten bei ihr dann besser aussehen…

Darüber hinaus ist dein Sohn mit 16 Jahren eigentlich auch alt genug, um eine solche Sache selbst zu klären. Er soll die Lehrerin ansprechen und auch mit ihr argumentieren und diskutieren, ob und in welchem Umfang seine Noten gerechtfertigt sind. Das gehört auch dazu erwachsen zu werden.
Und wenn ich mich in die Haut eines sechzehnjährigen Jungen zurückversetze, wäre ich wahrscheinlich vor Scham in Grund und Boden versunken, wenn meine Mama bei meiner Englischlehrerin aufgelaufen wäre, um für eine bessere Note führ mich zu kämpfen. So lieb das auch von dir gemeint ist…

  1. glaube ich dass du keinen Erfolg haben wirst
  2. Dass dein Sohn der Leidtragende sein wird
  3. Sich das womöglich noch negativer auf folgende Schuljahre auswirken kann
  4. Es sich möglicherweise auch negativ auswirkt auf deinen Sohn und die schulische Umgebung, wenn ein solches Unternehmen sich im Lehrerzimmer rum spricht

Prida 
Beitragsersteller
 27.06.2021, 11:22

Ich danke dir vielmals für die ausführliche Antwort. Du hast da eine ganze Menge guter Argumente angeführt, die ich nachvollziehen kann und auch sehe.
Ich bekomme langsam eine Vorstellung davon wie ich sinnvoll reagieren könnte, fals ich doch etwas machen wollte.
Ich habe meinen Sohn gefragt, warum er diese Note so wiederspruchslos hingenommen hat. Er sagte, dass er bei einer anderen Lehrerin von ein paar Jahren mit so einer Aktion nicht erfolgreich war und es deshalb für sinnlos erachtet habe. Seufz...Soviel zu "er sollte eigentlich alt genug sein". Da gibt es für ihn noch ganz schön was an Erfahrungen zu sammeln ;)

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T3Fahrer  27.06.2021, 11:31
@Prida

Ganz ehrlich, ich würde dir und deinem Sohn raten die Sache jetzt auf sich beruhen zu lassen. So kurzfristig änderst du da jetzt sowieso nichts mehr dran und schaffst nur Unruhe.
Dein Sohn sollte in solchen Problemfächern vielleicht schon frühzeitig die Entwicklung in der Notengebung beobachten und wenn hier eine Einzelnote stark vom persönlich gerechten Empfinden abweicht, sollte man das frühzeitig ansprechen und hinterfragen. Dann ergibt sich hinterher (hoffentlich) aus einer Summe von gerechten und hinterfragten Noten eine hoffentlich nachvollziehbare Endnote.
Wenn man hinterher argumentativ die Endnote angreifen will, hat man schlechte Karten. Die setzt sich letztlich aus so vielen Einzelpunkten zusammen, dass es nur einen argumentationsstarken Lehrer braucht und man kann eigentlich nicht mehr viel gegen diese Benotung sagen.

Ich kann aus zweierlei Erfahrungssicht schreiben:

Nicht zuletzt war ja auch ich Schüler und nicht zuletzt habe auch ich mich sicherlich das ein oder andere Mal ungerecht benotet gefühlt. Das gehört wahrscheinlich auch irgendwie so ein bisschen zum Schulalltag…

Zum anderen ist unsere Familie durch diverse Lehrer auch einfach „vorbelastet“ – da hat man dann schon so ein bisschen ein Gefühl dafür, wie Lehrer so ticken und denken und auf was sie sich wohl einlassen würden und auf was eher nicht. Und bevor ein Lehrer auf Grund eines Gespräches die Note tatsächlich anpasst, da geht eher die Welt unter, das glaub mir mal. D.h., wenn du jetzt hingehst oder ihr auch nur schreibst, bringt das nichts außer Unruhe.
Dann mach lieber etwas daraus, wo auch dein Sohn was draus lernt: er soll explizit zum Ende dieses Schuljahres oder zum Beginn des neuen mit der Lehrerin sprechen und zum Ausdruck bringen, dass er über die Benotung schon enttäuscht sei und er dies auch zugegebenermaßen nicht adäquat nachvollziehen könne. Er möchte doch darum bitten, dass die Lehrerin ihm einmal aus ihrer Sicht mitteilt, was er nun explizit besser machen solle, um im nächsten Jahr vielleicht eine 2 zu bekommen. Und dann ist es auch legitim, wenn er sie bittet, ihn darauf aufmerksam zu machen im folgenden laufenden Schuljahr, wenn sich seine Leistungen nicht entsprechend zeigen, so dass er frühzeitig gegenlenken kann. Dann hat – wenn alles glatt läuft – dein Sohn im nächsten Jahr eine bessere Note und lernt gleichzeitig sich auch mit solchen Problemen selbst auseinander zu setzen.

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Prida 
Beitragsersteller
 27.06.2021, 11:57
@T3Fahrer

Du hast da wahrscheinlich wirklich recht. In Zukunft sollte er seinen Notenstand immer wieder zwischendurch mal abfragen. Wenn er das in diesem laufenden Schulhalbjahr gemacht hätte, ware es jetzt bestimmt nicht zu dieser, für ihn "ungerechten" Situation gekommen.
Puh, ich hoffe wirklich, dass er so in Zukunft aus der 3er-Schublade rauszukommt.
Vielen Dank für deinen Rat

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1.) Soll ich das Ganze auf sich beruhen lassen? Wie gesagt, was den momentanen Notendurchschnitt betrifft ist das Ganze kein Problem.
2.) Oder soll ich der heute mal eine freundliche, fragende Mail schreiben? Ich habe Bedenken, das Verhalten von ihr einfach so durchgehen zu lassen. Die denkt sonst, dass wir Eltern nicht aufpassen und macht weiter Fehler.
3.) Oder lass ich sie in Ruhe und spreche bei Gelegenheit mit ihr über diese Sache, wenn ich sie mal in der Schule sehe. Wie gesagt, mir geht es eigentlich darum, dass das ganze nächstes Schuljahr besser laufen muß.

Meine Mutter wäre sofort schnurstracks in die heutige Sprechstunde spaziert, mit all meinen Leistungen aus dem Homeoffice im Gepäck, wenn sie das Gefühl gehabt hätte, dass ich ungerecht behandelt werde.

Würde ich auch so machen und sie freundlich, aber bestimmt auf die Umstände hinweisen. Mails lassen sich gut ignorieren oder abwimmeln, wer weiß liest sie es überhaupt noch diese Woche.

Was den Notendurchschnitt betrifft ist mir das ganze völlig egal, aber ich frage mich, was ich für eine Message an diese Lehrerin sende, wenn ich diese offensichtliche Ungerechtigkeit einfach so hinnehme?

Ich frage mich, was das für eine Message an deinen Sohn sendet, wenn er merkt, dass er sich umsonst anstrengt. Ich hätte daraufhin meine Leistungen im nächsten Schuljahr entsprechend heruntergefahren.


wushelse  27.06.2021, 11:14

ob mutti in die sprechstunde schneit oder nicht, ist dem lehrer völlig egal. maßgeblich sind noten und mitarbeit/verhalten im unterricht. das die aufgaben im fernunterricht erledigt werden ist selbstverständlich. stimmen dann vor ort die noten dazu nicht, ist das eben eine völlig andere sache.

wenn du dich in den noten fallen lässt ist das dein problem. die konsequenzen daraus wirst du ausleben müssen.

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eishoernchen  27.06.2021, 11:48
@wushelse

Dass die Aufgaben aus dem Fernunterricht erledigt werden, ist eben nicht selbstverständlich, denn es gibt sicher genug andere, die diese nicht, nur teilweise oder nur schlampig erledigt haben.

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wushelse  27.06.2021, 12:52
@eishoernchen

was andere tun, kann dir doch völlig egal sein. natürlich ist es selbstverständlich, dass die aufgaben vernünftig erledigt werden.

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eishoernchen  28.06.2021, 01:06
@wushelse

Dann ist es aber genauso selbstverständlich, dass die Aufgaben in der Schule erledigt werden. Also brauchen die Lehrer nichts mehr absammeln, sondern können einfach Noten eintragen.

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Prida 
Beitragsersteller
 27.06.2021, 12:02

Genau das hat mein Sohn, für dieses Fach, bei dieser Lehrerin, gestern Abend schon angekündigt :(
Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe von vielen Menschen jetzt so viele gute Ansichten zu diesem Thema bekommen. Ich muß da echt in Ruhe alle Argumente gegeneinander abwiegen...

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