Mein Sohn bringt mich um den Verstand
Ich habe einen 16jährigen Sohn, der mich behandelt, als wäre ich Dreck.
Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, mein Mann ist vor vielen Jahren verstorben.Die jüngere Tochter (14 J.) geht ja noch. Sie ist zwar auch oft aufsässig, aber sie hilft wenigstens im Haushalt und lernt.
Mein Sohn macht jedoch, was er will. Er ist intelligent, verspricht mir seit Jahren, dass er endlich für die Schule lernt, spielt aber den ganzen Tag am Computer online mit seinen Freunden FIFA. Letztes Jahr ist er wegen seiner Faulheit durchgefallen, dieses Jahr ist er in cder 10. Klasse, soll seinen Abschluss machen und ist wieder stinkfaul. Im Haushalt tut er nichts, sagt zu mir, ich brauche ja bloße was sagen, SAG ich was, geht er mich an. Hinterher sagt er, ich bräuchte ja bloße oft er was sagen. In den Ferien schläft er bis mittag, dann spielt er bis 2.00 Uhr früh. Lernen tut er angeblich, (ich sehe es bloße nicht) Wers glaubt. Er braucht für die FOS, wo er hin will einen Notendurchschnitt von 3,5, von dem ist er weit entfernt. Er ist frech, unverschämt und laut, mir gegenüber, und faul ohne Ende.
Ich habe versucht, nach dem Tod meines Mannes, meinen Kindern ein angenehmes und sorgenfreies Leben zu bieten. Ich arbeite von Zuhause, habe uns eine grosse Eigentumswohnung mit grossen Graten erarbeitet. Meine Kinder waren nie auf sich gestellt, ich war immer für sie da. Sie durften auch viel alleine unternehmen, da ich sie nie einengen wollte. Wir haben keine finanziellen Sorgen. Mein Sohn darf abends weggehen.
Was habe ich falsch gemacht, was kann ich andern? Diese Behandlung habe ich nicht verdient. Meine Kraft ist zu Ende, ich kann nicht mehr.
Danke für Eure Antworten und Anregungen.
52 Antworten
Hallo ich bin selber ein 17-jähriges Mädchen und hätte eine gute Idee:
PC, Internet und Fernsehn erst ab halb 7, davor kann er sich das abschminken. Und wenn er 2 Tage nichts für die Schule gemacht hat, gibt es PC-, Internet- und Fernsehverbot für 2 Tage. So hat meine Mutter mich und meinen 18-jährigen Bruder gebrochen. ;)
Das wichtigste ist aber: schreie ihn NIEMALS an (deshalb habe ich 2 Jahre nicht mehr mit meinem Vater geredet), drohe ihn NIEMALS mit dem Heim (ich verzeihe das meinen eltern niemals, egal was kommt)
Ich hoffe, ich konnte helfen!
So würde ich das auch raten ich bin selbst auch 15 . Und ich finde das schlimmste was Eltern machen können ist einen anschreien ! In einem ruhigen ton klingt alles gleich viel logischer.Meine mutter schreit z.b immer sehr schnell da werde ich automatisch stur aber bei mein papa wenn er mir in ruhign ton sagt was ich tun soll ,mach ich es meist sofort ohne widerrede.
Und mache ihn keine vorwürfe oder drohe ihm. Ich würde ihn loben für das was er macht den das merkt er sich . Und wenn man ihn nur vorwürfe macht denkt er sich wahrscheinlich am ende : die merkt sowiso nicht was ich mache.
Viel erfolg :-)
@ stern2302 das hättest du dir doch selbst denken können?
du hast ihm/ ihnen nie (?) Grenzen gezeigt und auch keine Sanktionen.
Wundert es dich wirklich wenn du darüber nachdenkst, daß dein Sohn dich nicht ernst nimmt, wenn er alles bei dir machen und sich erlauben darf?
wenn er frech wird gibts kein Internet- Punkt auch kein Weggehen. Macht er ständig schlechte Noten, hat es sich erst einmal mit zocken- lernen ist angesagt usw
nur leider ist dein Sohn mitlerweile schon relativ 'alt'- du hast wie es aussieht viel verpasst an Erziehung- und das macht eben auch oft 'Arbeit'- denn nicht nur geben ist seine Kinder Liebe zeigen- auch Erziehung. Denke einmal darüber nach.
@KittyCat2909: Es spricht sich leicht daher von Erziehungsfehlern. Die Außenstehenden sind immer gescheiter als die, die in der Gemeinschaft leben. Das ist normal.
Der Fehler liegt aber auch darin, dass man Müttern nie erklärt, warum es wichtig ist, dass eine "strenge Hand" geführt wird und Konsequenzen auf ein Fehlverhalten nötig sind! Es geht hier überhaupt nicht um Strafen und um Erziehung im herkömmlichen Sinn!!!!
Es geht darum, dass Kinder und Jugendliche keinerlei Eigenstruktur und Eigenorganisation lernen können, wenn Mütter ihnen prinzipiell alles abnehmen und für sie organisieren. Man muß Kinder auch mal auflaufen lassen, wenn sie für die Schule was vergessenhaben.
Aber nein, da wird alles hinterhergetragen, 20 x gefragt, ob dies oder das erledigt wurde, mit dem Ergebnis die Kinder und Jugendlichen verschieben immer mehr die Verantwortung an ihre Mutter. "Die wird es schon richten, kümmert sich ja sonst auch um alles".
Hat sich das erst mal eingeschliffen über Jahre hinweg, beginnen die Jugendlichen auszurasten, wenn die Mutter scheinbar ihren "Pflichten " nicht mehr nachkommt, die sie sich letztendlich selbst aufoktroyiert hat, indem sie sich in Alles und Nichts eingemischt hat.
In dieser Deutlichkeit wird es Müttern aber nicht gesagt. Wir haben eine Generation der sogenannten "Kümmerermütter", die nicht in der Lage sind sich rechtzeitig abzunabeln, um so den Kindern Freiräume zu geben, in denen sie sich um alles selbst kümmern müssen.
In den letzten Jahrzehnten konnte man feststellen, dass dieses Phänomen der Kümmerermütter immer schlimmer wurde von Generation zu Generation.
Und jetzt kommt der große "Aufschrei", wenn sich die Jugendlichen auf ihre Art und Weise wehren, sich selbstbestimmend verhaltn wollen, dies aber gar nicht schaffen, weil es ihnen nie beigebracht wurde.
@StupidGirl: Habe ich jetzt zu sehr verblüfft oder habe zum Nachdenken angeregt? Mit meinerAussage über die Kümmerermütter will ich niemanden persönlich angreifen oder verletzen. Es ist nur einFakt, der dringend mal angesprochen werden muß.
Ich wollte nicht Dich persönlich angehen!!!!!
@Adlerblick All das was du angibst gehört zur 'guten' Erziehung dazu! Ja es geht um Erziehungsfehlern und rechtzeitiges erkennen, das es in der Erziehung nicht 'nur' darum geht, einem was zu bieten, zu erleichtern oä
Kinder beginnen nicht 'auszurasten' der Punkt ist, dass sie bestimmte- sehr wichtige Dinge nicht gelernt haben. Auch das ist ein wichtiger Teil der Erziehung.
'Kinder' haben bei weitem in meinen Augen eher zuviel Freiräume. Mütter die ihre 'Kinder' beglucken dürften eher in der Minderheit sein- sind doch soviele berufstätig und müssen zwischen Familie und Beruf jonglieren. Genau aus diesen Gründen schwindet die Zahl der Kinder immer mehr!
Kinder wehren sich nicht-sie haben es schlichtweg nicht anders gelernt.
@Adlerblick: Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen, im Gegenteil. Ich habe nur überlegt, ob ich es unbewusst richtig gemacht habe, als ich die Brocken hingeschmissen habe und meinen Sohn hab machen lassen. Klar, immer mit einem Auge drauf, aber ich habe mich nicht zum Sklaven meines Kindes machen lassen. Und die habe ich ziemlich früh hingeschmissen. Mittlerweile ist mein Sohn 17, legt ähnliche Verhaltensweisen an den Tag, aber es läuft bei ihm eigentlich alles ganz gut. Um seine berufliche Zukunft mach ich mir keine Sorgen mehr. Ich bin eben keine der von dir beschriebenen "Kümmermütter" und hab mich immer gefragt, ob das denn wohl so richtig ist. Deswegen hat mich dein Kommentar nachdenklich gemacht.
@StupidGirl: Ich kann Dir versichern, dass Du sehr vernünftig gehandelt hast!
Wenn Dein Sohn ähnliche Verhaltensweisen hat - ich nehme an, dass Du die mit denen in der Frage vergleichst - dann liegt das daran, dass er jetzt dabei ist seine eigenen Grenzen zu hinterfragen, weil er einfach noch keine fertige Persönlichkeit ist.
Ist also völlig normal dieses Verhalten in seiner Altersstufe, rege Dich nicht auf, laß ihn werkeln.
Wenn er in der Schule mal absacken sollte, so ist das vorrangig sein Problem nicht das Deine. Und genau das muß er erst mal erfahren und lernen.
Du hast das völlig richtig gemacht und vor allem Deinem Sohn den Boden dahingehend geebnet, dass er selbstbestimmt und selbstverantwortlich in die Welt hineingehen kann. Gratulation, dass Du das so frühzeitig erkannt hast! Dein Sohn wird Dir später für diese Selbsterfahrung sehr dankbar sein!
Mein herzallerliebster Sohn hat sich mittlerweile ohne einen Handschlag zu tun durch die Schule gemogelt. Hat sagenhafte zwei Bewerbungen geschrieben und einen Ausbildungsplatz hier um die Ecke ergattert. (Der hat soviel Glück, das ist schon fast unanständig!) Und er hat den Job gefunden, der genau sein Ding ist. Natürlich ist er mit 17 Jahren pampig und uneinsichtig. Aber im Job läufts Aber ob das wirklich sowas wie ein Patentrezept ist? Was bei meinem Sohn geklappt hat, muss ja nicht zwangsläufig beim Nachbarssohn auch funktionieren. Ich denke, wenn man zwei Kinder gleich erziehen würde, sagt der eine "Meine Mutter hat mir viele Freiheiten gelassen" und der andere sagt "Meine Mutter hat sich kaum um mich gekümmert".
In den Ferien schläft er bis mittag, dann spielt er bis 2.00 Uhr früh.
Zugegeben: Viele Jungs (und Mädels) in dem Alter tun das, ich auch. Aber eben nur in den Ferien.
Er braucht für die FOS, wo er hin will einen Notendurchschnitt von 3,5
Mit einem Durchschnitt von 3,5 ist nicht gleich gesagt dass man auch auf die FOS kommt. Wenn es zu viele Bewerber gibt, dann haben die schlechteren Pech. Auf der FOS wird man aber die Probezeit mit Faulheit nicht schaffen. Da müssen selbst die intelligenten was tun.
Er ist intelligent
Kann es sein dass er mit der Schule unterfordert ist?
Ansonsten strengere Regeln, wenn er es nicht machen möchte, machst du es auch nicht. Der wird doof schauen wenn seine Wäsche nicht gemacht ist...
Ich würde das ganze als halb so wild betrachten, dein Sohn hat sich Ideale gesucht, welche dir schlicht und ergreifend gegen den Strich zu gehen scheinen. Das laut deiner Berichterstattung ziemlich verkopfte Individuum, jenes deinen Sohn darstellt, wird aus deiner anscheinend bereits ziemlich verbrauchten Kraft heraus kaum dazu bewegt werden können, seine Verkopfung aufheben zu wollen. Anstatt dich deiner Kraft weiter durch den Deinigen berauben zu lassen, halte ich es für sinnvoller den beinahe erwachsenen noch Jugendlichen überwiegend "sein Ding machen zu lassen", denn auch wenn dir solches missfällt, hast du dir vor Augen zu halten, dass sein Ausgeübtes keine Straftaten beinhaltet und völlig harmlos ist. Auf das Bekochen sowie auf das Hinterherputzen würde ich fortan verzichten, wer seiner Mutter gegenüber Respektloses entgegenbringt, hat für sich selbst zu sorgen, somit eigenständig zu kochen und zu putzen.
Für eine teilweise fragwürdige Sendung wie "Die strengsten Eltern der Welt" stellt der Sohn des Deinigen einen vermutlich zu Harmlosen dar, denn du wirst weder geschlagen, noch bewegt sich dein Sohn auf krimineller Ebene. Ein 2 wöchiger Urlaub unter ärmlichen Verhältnissen Lebenden, welche nichtsdestotrotz Glückliche und Zufriedene darstellen, wäre gleichwohl vermutlich wirkungsvoll, zumindest für eine gewisse Zeit. An Sozialverhalten scheint es dem Älteren deiner Kinder eindeutig zu mangeln.
Beurteilung des deinerseits als Kritigwürdiges Bezeichneten:
Das in der Ferien bis zum Mittag Schlafen halte ich ebenso wie die Ruhezeit 2.00 Uhr Nachts für völlig legitim. Die Ferien stellen eine Ausnahmesituation für jeden Schüler dar und sollten optional individuell gestaltet werden können.
Dass dein Sohn nicht im Haushalt hilft, geht nicht klar, deshalb hat er zukünftig bis zur möglichen Besserung sein Essen selbst zuzubereiten, sowie er speziell mit einem Lappen in seinem Zimmer aufgesucht zu werden hat, um die durch seine Schuhe entstandenen Flecken im Flur wegzuputzen.
Fifa zu spielen ist letztendlich keine schwachsinnige Beschäftigung, sonder stattdessen ausgereiftes Gehirntraining in etlichen Bereichen. Sowohl die Koordination wird gefördert, als auch Reaktion und Sozialverhalten sowie Weiteres keinesfalls vernachlässigt werden.
Dein Sohn hat dir gegenüber definitiv nichts Böses im Sinn, er möchte dir in der Tat helfen, jedoch fragst du immer genau zu den Zeiten, in welchen er Anderes im Kopf hat, diese Zeiten machen leider ca. 90% des Gesamten aus. Genau dies sind die Situationen, aus welchen seine überhöhte Lautheit hervorgeht? Denn an diesen Stellen stellst du für deinen Sohn unerträglich Nervendes dar! Ihm am Morgen (bzw. Mittag) bereits dies Gesamten, bis zum Abend zu verrichtenden Aufgaben mitzuteilen, würde dem vermutlich entgegenwirken. Dieses ständige ins Zimmer kommen wegen einer Kleinigkeit, bringt seinen Kopf höchstwahrscheinlich zum Rauchen und wirkt einem guten Verhältnis keinesfalls entgegen, denn irgendwann reduziert dich dein Eigener auf ein nahezu generell nervendes Subjekt, jenes alleine beim Anblick Stress auslöst.
Tut mit leid, das sagen zu müssen, aber dies:
da ich sie nie einengen wollte.
war der Fehler - Dein Sohn hat nie Grenzen erfahren. Heute spürtst Du die Konsequenzen.
Entweder Du ziehst jetzt eine härtere Gangart durch (machst gar nichts mehr für ihn - keine Wäsche nachräumen z. B.) oder Dein Sohn entgleitet Dir ganz.
Lass ihn die Folgen seines Nichthandelns spüren (keine Wäsche rausgeräumt - ergo kannst Du sie nicht waschen beispielsweise), dann merkt er, dass er handeln muss.
Hab auch 3 Kinder allein erzogen und solche Verhaltensweisen sind mir durchaus nicht fremd.
Ich weiß, dass meine Antwort nicht gerne gehört wird. Aber vielleicht solltest Dir mal überlegen, dass da doch wohl Einiges nicht im Einklang steht.
DeinSohn ist intelligent und trotzdem fällt er durch. In dem Schuljahr beginnt gleiche Misere schon wieder.
Und das Einzige, was in solchen Fällen den Menschen dazu einfällt ist der Begriff Faulheit!
Dein Sohn ist keineswegs faul!!!!!
All das, was Du hier schilderst, klingt nach einer ADS. Du solltest mit Deinem Sohn mal zu einem Kinder- und Jugendpsychiater gehen, um ihn testen zu lassen.
Dort wird zunächst ein Intelligenztest gemacht und anschließend der ADS-Test.
Keine Sorge - selbst wenn sich herausstellt, dass er ADS hat, so braucht er trotzdem keine Medikamente zu nehmen. Er sollte lediglich eine Verhaltenstherapie machen.
Um das aber umsetzen zu können, benötigst Du die Diagnose des Facharztes, und das ist nun mal der Kinder- und Jugendpsychiater. Die Krankenkasse bezahlt die Therapie, wenn die Diagnose vom Facharzt vorliegt.
ADS-Patienten haben in der Regel keine Eigenstruktur und auch keine Eigenorganisation. In den Fällen muß man als Mutter sehr aufpassen, dass man den Kindern nicht zu viel an Struktur und Organisation abnimmt. Man sollte auch auf keinen Fall "schieben", also zu Leistungen antreiben.
Je mehr geschoben wird, umso weniger passiert tatsächlich!
Die ADS wird vererbt. Schau Dich doch mal um im Verwandtenkreis, ob es da nicht Personen gegeben hat mit ähnlichen Verhaltensweisen, natürlich auch im Verwandtenkreis Deines verstorbenen Mannes.
Damit Du Dich etwas leichter tust mit diesem Störungsbild gebe ich Dir hier einen Link auf den Bundesverband der Selbsthilfegruppen ADHS und ADS. Laß Dich nicht abschrecken davon, dass in der Adresse ADHS angegeben ist. Der Verband hatte sich ursprünglich mal als Selbsthilfegruppe für ADHS gegründet, inzwischen gibt es jedoch mehr ADS-Fälle, so dass dieses Störungsbild ebenfalls von dem Verband vertreten wird.
Besonders gut ist der Shop, den Du auf der Web-Seite anklicken kannst. Dort bekommt man Bücher zu den beiden Themen, die besser sind als die im Handel erhältlichen.
Da findest Du auch Hilfe für Dich, wie Du damit umgehst und für DeinenSohn gibt es Bücher dort, mit denen er sich selbst erkennen kan, was die Grundvoraussetzung ist, damit er überhaupt therapiefähig ist.
Hier der Link: www.adhs-deutschland.de
Ich habe manchmal den Eindruck, wenn die Erziehung nicht so fruchtet, wie sie soll und wenn Kinder sich nicht der Norm entsprechend verhalten, dann vermutet man mal einfach ADHS oder ADS. Ich bestreite nicht, dass es das gibt, aber ich finde man ist ziemlich schnell dabei, hier die Begründung für das Verhalten zu finden.
@StupidGirl: Es gibt typische Erkennungsmerkmale, ob es sich um eine AD(H)S oder um Erziehungsfehler handelt. Heutzutage sind wir wesentlich weiter, was dieses Störungsbild anbelangt als wir noch vor 10 - 30 Jahren waren. Wieviele von Kindern oder Jugendlichen mit diesenAuffälligkeiten wandern in Sonderschulen ab bis hin zu Erziehungseinrichtungen. Sie haben Lebensabbrüche noch und nöcher.
Dabei gibt es unter den AD(H)Slern sogar eine relativ hohe Zahl an Höherbegabten bis hin zu Hochbegabten.
Soll dieses Potential verschleudert werden und in den untersten Schubladen von Schulen versauern, nur, weil man dieses Störungsbild nicht akzeptieren will????
Und das alles nur, weil es an der Einsicht fehlt, dass eben solche Verhaltensweisen, wie sie bei dieser Frage geschildert wurden, absolut typisch sind für das Störungsbild der AD(H)S.
Ich habe mit den über Zwanzigjährigen zu tun, die solche Lebensabbrüche hinter sich haben und niemand hat sich darum gekümmert. Meistens kamen gleiche Ratschläge, wie sie hier gegeben wurden. Ergebnis, diese jungen Menschen haben auch in den Zwanzigern immer noch ihre Defizite und finden sich im Leben nicht zurecht.
Hat man erst mal die richtige Diagnose gefunden aufgrund von einschlägigen Tests, geht es plötzlich aufwärts im Leben dieser Menschen.
Hätte man doch bloß mal früher darauf gehört, es wär sowohl den Betroffenen selbst als auch den Eltern viel erspart geblieben in ihrem Leben.
Was kostet es schon, das mal zu hinterfragen? Man macht einen Test beim Kinder- und Jugendpsychiater und ist hinterher auf der sicheren Seite. Stellt sich heraus, dass keine AD(H)S vorliegt, umso besser, stellt sich heraus, dass der Verdacht auf AD(H)S richtig war, dann kann man rechtzeitig einschreiten und so einem Jugendlichen helfen zu einem Zeitpunkt, zu dem sich noch viel in seinem Leben tun kann.
Ich kann sehr wohl unterscheiden in Erziehungsfehler und einer möglichen AD(H)S. Wobei nicht vergessen werden darf, dass auch bei der Anlage zu einer AD(H)S meist die Erziehungsfehler erst dazu beitragen, dass die AD(H)S auffällig wird.
Wüßte man vorher Bescheid, würden auch viele Fehler gar nicht erst gemacht werden.
Ich finde es traurig, dass unseres Gesellschaft es zuläßt, dass Jugendliche derart abgleiten, nur weil prinzipiell eine Ignoranz besteht gegenüber dem eigentlichen Problem.
Das gilt gleichermaßen für die Betroffenen als auch für die Eltern!
Soll dieses Potential verschleudert werden und in den untersten Schubladen von Schulen versauern, nur, weil man dieses Störungsbild nicht akzeptieren will????
Ich hab mich wieder mal mißverständlich ausgedrückt. Das fällt mir beim Schreiben nicht so auf. Ich versuchs mal nicht ganz so mißverständllich auszudrücken: Ich bestreibe nicht, dass es dieses Störungsbild ADS und ADHS gibt. Aber viele Eltern und Lehrer behaupten kurzerhand "Das Kind hat ADS (oder ADHS)" , weil sich das Kind nicht so verhält, wie man es gern hätte. Es wird dann aber nicht durch einen pschologischen Test abgeklärt, sondern einfach in den Raum gestelllt. Und damit hat man eine Ausrede, warum man mit dem Kind nicht fertig wird. Und ich finde, da macht man es sich ein bißchen einfach.
@StupidGirl: Mit dem,wie Du es hier darstellst kann ich einverstanden sein. Es macht natürlich keinen Sinn, einen ADS-Verdacht einfach nur in den Raum zu stellen.
Deshalb plädiere ich ja auch immer dafür, wenn man so einen Verdacht hat, dass unbedingt getestet werden sollte. Wenn sich dann herausstellt, es ist nicht so, umso besser. So braucht man sich auch keine Vorwürfe zu machen, man hätte irgendetwas versäumt. Diese Sicherheit sollten alle Beteiligten immer hben - Eltern genauso wie Betroffene.
Danke für Deinen Hinweis, vielleicht bin auch ich nicht richtig rübergekommen, was hinter meinen derartigen Aussagen steckt.
Danke dir. Endlich mal ein Vorschlag, den man auch gut umsetzen kann und der auch erprobt zu funktionieren scheint. Ich danke dir wirklich vielmals. :-)