Mein Sohn 6 Jahre spricht leider sehr schlecht
Hallo Ihr lieben,
wir sind eine Familie mit insgesamt 2 Kindern. Der jüngste ist momentan sieben geworden. Seid Kindergarten an haben wir große Schwierigkeiten und haben täglich mit alltäglichen Stress zu tun. Mein Kind hat sehr lange gebraucht bis er zu sprechen begann. Leider immer noch sehr begrenzt. Wir wurden von Kindergarten zur Kindergarten geschickt und landeten in einem Kindergarten für geistig zurückgebliebene Kinder. Mein Sohn ist sehr verträumt ist immer in seiner Welt , manchmal auch sehr stur. Ist aber ein sehr liebevoller Junge und wir lieben ihn alle sehr. Schon im Kindergarten wurde uns oft gesagt das dass Kind sehr aggressiv auf die anderen reagiert, wurde auch sehr oft gehänselt was mein Sohn sehr traurig gemacht hat. Es wurden im Kindergarten Tests durchgeführt ohne unseres Wissens. Es wurde uns eine Schule empfohlen für Körperlich und geistig zurückgebliebene Kinder. Da sahen wir es nicht mehr an und haben uns gewährt und einen Wiederruf an das Schulamt geschrieben. Seid paar Monaten besucht Marcel eine Grundschule und schon bald bekamen wir eine Anruf von der Klassenlehrerin. Bei dem Gespräch wurde uns mitgeteilt das Marcel einen sonderpaedagogischen Bedarf hat weil er nicht ruhig auf dem Stuhl sitzen bleibt und sich konzentrieren kann. Mit dem Lernstoff kommen wir zu Hause super voran lesen sogar schon Silben und mit bisschen Hilfe klappt es auch mit denen Hausaufgaben. Nach dem ein Kooperationslehrer da war fand noch ein Gespräch mit uns statt das Marcel die Schule wechseln soll. Wir haben es abgelehnt und die Lehrerin war so was von außer sich. Hat mit uns sehr herablassend gesprochen!! Das zerrt alles ziemlich an der Familie. Endlich ist Marcel glücklich und geht sehr gerne in die Schule seid langem wieder Kontakt mit den anderen Kindern. Leider hat es aber noch keine Freundschaft gegeben und das macht Marcel auch ziemlich traurig! Nach dem Gespräch haben wir einen Brief von dem Rektor bekommen, wir sollen es uns nochmal überlegen. Unser Meinung nach hat Marcel eine Sprachstörung ist aber ein sehr einfallsreicher Junge und dumm ist er auf keinen Fall. Wir haben auch schon SZP gemacht und da ist auch nichts ernstes rausgekommen nur das wir Logopädie und Ergotherapie benötigen, was wir auch gleich gemacht haben. Das Schulamt wird uns bestimmt nicht in Ruhe lassen und die Lehrerin wird uns fertig machen das merken wir schon jetzt!! Bitte um einen Rat?? Wie können wir Marcel helfen das er Freunde findet oder irgendwelche ähnliche Erfahrungen. Sind wirklich für einen guten Rat dankbar da wir alle drunter leiden.
Grüße aus Ludwigsburg
5 Antworten
Hallo,
na das kann ich gut nachvollziehen wie ihr euch fühlt. Ich bin selbst Erzieherin und arbeitete als persönliche Assistenz in einer Grundschule und nun in einer KiTa mit inklusivem Ansatz. Zunächst möchte ich erstmal sagen das die Einrichtung keinerlei Test ohne euer Einverständnis durchführen darf! Seit wann bekommt euer Sohn Ergo- bzw. Logopädie? Wurde das Hörvermögen untersucht?
Das euer Junge zunächst "aggressiv" anderen gegenüber reagierte ist für mich kein Wunder, insbesondere bei Kindern die sich sprachlich nicht so ausdrücken können wie sie es eigentlich wollen. Sowas kommt oft vor und ich wundere mich das keine Eintichtung einen Umgang damit findet und ihr von einer Einrichtung zur nächsten geschickt wurdet! Zumal ihr eine kooperative Familie zu sein scheint, welche sich ziemliche Sorgen macht. Ich verstehe nicht warum die Gesellschaft bei Kindern mit Behinderungen immer in aufruhrt gerät und nicht die Chance für das Kind bzw. auch die anderen Kinder sieht. Wie kann ein Umgang mit Andersartigkeit gelehrt werden wenn die von vornherein ausradiert wird? Euer Junge ist auf keinen Fall dumm oder ähnliches, lasst euch sowas bloß nicht einreden. aus welchem Bundesland kommt ihr? Wie wäre es sich mit der Lehrkraft und der Ergo und Logopädin zs zu setzen und eine Einschätzung abzugeben bzw, einen "Hilfeplan" zu erarbeiten? LG erstmal und nicht aufgeben!
Wenn ich mir das alles so durchlese, habe ich den Eindruck, dass Dein Sohn lediglich eine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung hat, diese dann auch noch verbunden mit einer Höheren Begabung.
Bei der Höheren Begabung kommt es sehr häufig vor, dass es an der Sozial-Kompetenz mangelt, weshalb die Kinder dann aggressiv reagieren und häufig ausrasten.
Außerdem ist auch bekannt, dass diese Sprachprobleme häufig mit einer Konzentrationsstörung zusammenhängen, weil die Kinder einfach nicht richtig zuhören und dann auch die Sprache nicht richtig umsetzen.
Und das Endergebnis ist dann, dass diese Kinder in Schulen landen, wo sie im Endeffekt überhaupt nicht hingehören, wie z.B. Dein Sohn in einer Schule für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen. Damit ist Dein Sohn absolut unterfordert!
Das Dumme ist ja nur, dass Dein Sohn vom Alter her noch zu jung ist, um einen Aufmerksamkeits- und Konzentrationstest sowie IQ-Test machen zu können. Diese Test kann man frühestens ab dem 8. Lebensjahr machen.
Die Empfehlung des SPZ war aber absolut richtig, dass Dein Sohn zu einer Ergotherapeutin gehen soll. Ergotherapeuten sind verhaltenstherapeutisch geschult und können solchen Kindern bei diesen Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen Hilfe geben.
Wenn Dein Sohn älter wird, braucht er aber einen Verhaltenstherapeuten, dann allerdings in Absprache mit einem Kinder- und Jugendpsychiater. Aber wie gesagt, das geht erst ab dem 8. Lebensjahr.
Ich denke mir, dass die Ergotherapeutin da auch schon Hinweise geben kann.
Kinder, die solche Problemstellungen haben bedürfen einer speziellen Erziehung und zwar nicht so, wie Du denkst, mit einer besonderen Aufmerksamkeit - das Gegenteil ist der Fall.
Diese Kinder sollten schon sehr früh ein eigenverantwortliches Handeln erlernen, was bedeutet, dass nicht Du Dich um alles kümmerst, sondern Dein Sohn selbst. Das geht los mit dem Packen des Schulranzens bis hin, dass er das Zeitmanagement lernt.
Je mehr Du ihn schiebst zu allen Dingen, umso mehr verschiebt er Verantwortung an Dich.
Du musst wissen, dass Dein Sohn einen Mangel hat an Eigenstruktur, an Eigenorganisation und an Zeitmanagement. Das muss er alles erst lernen.
Was die Sprache anbelangt, so beruhigt die Logopädie das Gewissen, sie bringt aber im Endeffekt auch nicht zu viel, solange Dein Sohn nicht richtig zuhört und alles nur im "Vorbeigehen" erledigt.
Sprich aber mal mit der Logopädin, inwieweit es Kurse gibt für Kinder mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen bei denen eine Sprachstörung mit einhergeht.
Ich gebe Dir jetzt noch einen Link, über den Du Dir Buchinformationen besorgen kannst:
Es handelt sich dabei um den Bundesverband der Selbsthilfegruppen ADHS + ADS. Du findest auf der Homepage einen Reiter, der Dich zum Shop führt. Dort bekommst Du Bücher zu beiden Themen, die wesentlich besser sind, als das Buchangebot im Handel dazu. Zum Teil stammen die Bücher aus dem Eigenverlag des Bundesverbandes.
Druck Dir mal die Bücherliste aus, ich bin sicher, dass Du Passendes finden wirst.
Mach Dir keine Sorgen, Dein Sohn wird durchaus noch eine "normale" Schulkarriere durchlaufen, es muss nur erst mal sowohl Dir und Deinem Sohn bewusst werden, wo sein Problem liegt, und das musst Du dann in der Schule vermitteln.
Den Link kannst auch gleich an die Lehrkräfte weitergeben. Denn darunter gibt es auch Informationsmaterialien und Bücher für Pädagogen mit entsprechenden Hilfen, wie mit solchen Schülern umgegangen werden muss.
Ich wünsche Deinem Sohn alles Gute für seinen weiteren Weg. Und Dir wünsche ich ein gutes Stehvermögen, damit Du Dich durch alles Instanzen hindurch behaupten kannst! Du solltest auf keinen Fall nachgeben!
Denn Dein Sohn ist ein völlig normaler Junge, der lediglich Einschränkungen hat, mit denen Andere nicht umgehen können!
ADS oder ADHS wird übrigens vererbt! Denk schon mal nach, wer in den Familien ähnliche Verhaltensweisen hat.
Du sagst ...Wir wurden von Kindergarten zur Kindergarten geschickt und landeten in einem Kindergarten für geistig zurückgebliebene Kinder. ... dann kommt ein Schulwechsel in Betracht, in der mit zusätzlichem Personal(Betreuung) besser auf Deinen Sohn eingegangen werden kann.. *google bitte unter ::: Inklusion, eine normale Schule kann das nicht leisten..und Deinem Sohn ist mit einer besseren inviduellen Förderung sicher mehr gedient,* als wenn er weiterhin von andern Kinder gemieden wird, weil die genervt sind genau wie nur ein Lehrer in einer Klasse mit vielen Kindern und einer laufend stört.. das lenkt auch die anderen Kinder vom lernen ab:( und dann ist abzusehen Dein Sohn wird dort kaum zufrieden sein , sondern sehr unglücklich...
Hallo,
wie gesagt, es dürfen keine Tests am Kind ohne
Einwilligung durchgeführt werden. Ich rate den Austausch zwischen
Erzieherinnen und Therapeuten und Kinderarzt um die richtige Schulform
zu wählen.
Es ist auch möglich, die Regelgrundschule zu besuchen mit ambulanten Therapien nachmittags.
christin-grote
Hallo,
wie gesagt, es dürfen keine Tests am Kind ohne Einwilligung durchgeführt werden. Ich rate den Austausch zwischen Erzieherinnen und Therapeuten und Kinderarzt um die richtige Schulform zu wählen.
Es ist auch möglich, dieRegelgrundschule zu besuchen mit ambulanten Therapien nachmittags.
christin-grote