Mein Pferd reagiert nicht auf meine Hilfen?

5 Antworten

Also wenn das Pferd unter Deiner Tochter perfekt läuft, dann musst Du tatsächlich etwas falsch machen. Die Größe des Reiters ist völlig unwichtig- wenn er die Hilfen richtig gibt. Hast Du mit Deiner Tocher darüber geredet,  wie sie das Pferd geritten hat? Beobachte sie doch einfach mal beim reiten  und  vergleiche dann wie Du die Hilfen gibst. Möglicherweise reitet Deine Tochter mehr "durchs Kreuz"  und Du sitzt einfach nicht richtig.

"Ich weiß aber auf jeden Fall wie man Hilfen gibt und wende sie auch richtig an"

Da werde ich immer neidisch, wenn ich das lese. Ich reite seit 40 Jahren, habe ein professionell gut und sehr fein/reell ausgebildetes Pferd und auf diesem Pferd zudem seit Jahren Einzelunterricht. Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass ich die Hilfen immer richtig anwende. Dann würde meine Reitlehrerin mich nicht so oft korrigieren müssen. Ca 1 mal in der Minute. ;-)

Da ich mich nicht für eine talentfreie Zone halte, geh ich mal davon aus, dass du glaubst, dass du die Hilfen richtig anwendest. Es sind eigentlich unweigerlich die Anfänger und eher schlechten Reiter, die das von sich glauben. Die Anderen halten es eher mit Sokrates: ich weiß, dass ich nichts weiß.

Aus deiner Beschreibung, ohne dich gesehen zu haben, unterstelle ich dir mal, dass du mit zuviel Hand reitest, aber nicht weißt, was der äußere Zügel ist. Der fehlt mit Sicherheit. Ich schätze, dass du am inneren Zügel ziehst.
Und an die sehr weiche Hand glaube ich auch nicht. Vermutlich ist das eher eine unstete Hand, die nicht in der Lage ist, den Zügel fein auf Kontakt zu halten, so dass der Zügel nicht springt.
Da deine Tochter das Pferd einwandfrei reiten kann, liegt es also sicher nicht am Pferd, sondern an deiner mangelnden Reitfähigkeit. An deiner Größe liegt es auch nicht! Ich bekomme immer Zustände, wenn ich so was lese. Wenn es gewichtmäßig passt, ist die Größe, wenn es nicht extrem ist, reine Optik. Ich erwähne es immer wieder: Mark Todd, der Doppelolympiasieger der Vielseitigkeit war gut über 190 groß, während sein Pferd Charisma ungefähr 1,55 groß war. Und sein Stil war beeindruckend gut. Er konnte natürlich reiten.

Nimm Unterricht und gib nicht dem Pferd Schuld für etwas, das du nicht kannst.

Nun, auch wenn du das vielleicht nicht gerne hörst : wie wäre es mit Unterricht? 

Was du vor 5 Jahren konntest, entzieht sich unsrer Kenntnis, spielt auch nicht wirklich  eine Rolle. Deine Größe spielt erst recht keine Rolle. 

Wohl aber verlernt man reiten stärker, als gemeinhin angenommen wird. Auch weiß man nicht, ob vorher alles richtig war , was Du gelernt hattest; wie gut  damals Dein Reitleherer gewesen ist? Auch haben sich deine Körperlichen Gegebenheiten verändert- sicher nicht die Größe, aber  Proportionen, Fitnesszustand, Wahrnehmung des eignen Körpers, vieles verändert sich. Auch ich bin Wiedereinsteigerin, also ich rede aus Erfahrung. Hinzukommt, dass du möglicherweise früher nie ein Pferd geritten hast, das so gut reagiert wie das, was du jetzt gemietet hast. Ein sehr feines Pferd ist für einen ( relativen!) Anfänger immer schwer zu reiten.

Jemand, der gutes A- Niveau reitet, wird mit einem Grand Prix Pferd oft gar nichts anfangen können, weil es jede kleinste versehentliche Bewegung ( oder eben Steifigkeit) als Hilfe interpretiert. Das kann im schlimmsten Fall verheerende Folgen haben, wenn die Hüfte bremst während  der Schenkel drückt - dann wird das Pferd widersetzlich.

Also " beiß in den sauren Apfel" und gestehe Dir ein, dass du unbedingt einfach wieder viele Stunden Unterricht brauchst. Deine Größe kann leider icht als Ausrede herhalten.

Mit der Größe hat es eher nichts zu tun, zehn/fünfzehn cm machen bei der Größe vom Pferd nichts aus. Vielmehr scheint es mir, als ob das Pferd sehr wohl auf die Hilfen reagiert - und zwar vermutlich auf eine falsche (unbewusste) Gewichtsverlagerung nach innen (dadurch das abkürzen) und den fehlenden vorwärts-treibenden Schenkel innen.

Soll heißen: Ich gehe davon aus, dass deine Hilfengebung doch nicht so korrekt ist wie du denkst - insbesondere das Zusammenwirken von Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen scheint mir nicht ganz abgestimmt zu sein. Es hilft also - wie immer bei solchen konkreten Problemen - am besten ein Trainer vor Ort.


allerdings hatte ich eine fünf jährige Pause. Ich weiß aber auf jeden Fall wie man Hilfen gibt und wende sie auch richtig an. 

Das bezweifle ich. 

So heute hat meine 15 jährige Tochter sie geritten und die Stute ist fast perfekt gelaufen ....! 

Tja. Dann hatte deine Tochter wohl keine Pause und reitet einfach besser. 

Ansonsten würde es ja am Pferd liegen. 

Die paar Zentimeter machen dem Pferd nichts aus, wenn man gut sitzt. Was sagt denn dein Trainer dazu? 


Urlewas  16.05.2016, 21:03

Also ich muss ehrlich sagen : wie man die Hilfen gibt, weiß ich auch. Indes : an der gelungenen Koordination fehlt es immer wieder.

Nach Jahren sowieso. Und jetzt merke ich, das es schon wieder schlechter klappt, wenn ich nur mal 10 Tage nicht geritten bin. 

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