Mein Partner hat Hypochondrie?
Hallo zusammen,
da ich wirklich langsam nicht mehr weiter weiß, melde ich mich nun hier. Vielleicht haben ja ein paar Leute das selbe erlebt und können sagen, wie sie damit umgegangen sind.
Mein Partner hat nun seit ein paar Monaten richtige Angst, Krankheiten zu bekommen, wir haben mittlerweile schon ca. 15 verschiedene Krebsarten durch - hinzu kommen noch andere tödliche Krankheiten. Alles fing damit an, dass er einen Kreislaufkolaps beim Sport hatte. Seit dem geht es bergab und er hat bei jedem kleinsten Muskelzucken, Husten usw. Angst, dass er bald stirbt.
Unsere Beziehung leidet hier sehr darunter. Abends im Bett liegt er nur an seinem Handy und googlet alle möglichen Krankheiten und Symptome. Er hat wirklich nichts anderes mehr im Kopf. Wir streiten dadurch sehr oft, da ich leider nicht wirklich immer Verständnis dafür zeigen kann, wenn man sich selber jeden Tag mit einer anderen Krebsart diagnostiziert.
Er war schon bei vielen Ärzten ( hier hat keiner etwas feststellen können), er ist aber der Überzeugung, dass die Ärzte nicht richtig gesucht haben…
Er lebt leider mittlerweile in seiner eigenen Welt und hat nur noch dafür Gedanken.
Ich kann langsam nicht mehr, da ich mittlerweile alles alleine Regeln muss ( Haushalt usw.) - auf meine Probleme reagiert er oft garnicht und sagt das ich ja auch kein Verständnis habe, dass er wahrscheinlich eine tödliche Krankheit hat. Mittlerweile ist er öfters bei seiner Mutter, da diese ja scheinbar Verständnis dafür hat. Ich versuche ihm jedes Mal zu helfen, aber irgendwann kann auch ich einfach nicht mehr.
Ging es jemanden hier so ähnlich? Wie seid ihr damit umgegangen?
3 Antworten
Salopp und hart gesagt: Er spinnt. Solcher extremer verfolgungswahn ist nur bei Psychiatern oder ähnlichen gut aufgehoben. Offenbar vernachlässigt er auch seine Arbeit oder Aufgaben deswegen. Meist klappt es nicht, versuche wegen Selbstgefährdung eine Einweisung in eine Anstalt. Er sieht seine psychisch e Situation sicher nicht ein, und du kannst ihm leider überhaupt nicht helfen. Wenn du es nicht aushältst, musst du allerdings dir selbst helfen und die Beziehung beenden, bevor du drauf gehst. Eine Partnerschaft mit psychisch kranken Personen ist oft nicht möglich, leider.
Dieser Mann hat, wie die meisten dieser Leute, gewiss keine krankheitseinsicht
Nein, er spinnt nicht, er ist psychisch erkrankt. Wegen solcher Ansichten fällt es vielen Betroffenen schwer, sich die eigene Erkrankung einzugestehen, weil man ja nicht als „Spinner“ abgetan werden will. Eine solche Erkrankung hat er sich nicht ausgesucht und das ist wirklich kein Spass. Wegen solch abfälliger Meinungen suchen sich viele Betroffene keine Hilfe.
Ich habe keine psychiatrische medizinische Dissertation geschrieben, sondern nach dem Sprachgebrauch im Volk, habe ich auch dazu geschrieben. Ich glaube aber du hast bestimmt recht
Da kommt man nur raus, wenn man erkennt, dass die Ursachen der Beschwerden psychosomatisch sind und keine schweren Erkrankungen vorliegen, sondern eher eine Angststörung. Ich habe das selber und selbst mit dem Wissen, dass ich nicht tödlich erkrankt bin sondern das nur in meinem Kopf ist, ist es schwierig und bedarf dauerhafter Therapie, um ein geregeltes Leben zu führen. Ich habe bei einem stationären Aufenthalt eine Person kennengelernt, die das noch nicht erkennen konnte. Bei jedem Wehwehchen wurde ein Facharzt rangeholt (teilweise täglich). War selbst mir zu anstrengend mit der Person, obwohl ich es ja kenne. Da war kein Durchkommen. Solange dein Partner nicht erkennt, das er psychologische Hilfe benötigt, wirst du da nicht weiterkommen. Das kann man nur bis zu einem bestimmten Punkt aushalten. Auch für Angehörige psychisch Erkrankter kann das sehr belastend sein. Irgendwann musst du die Reissleine ziehen und dich trennen, wenn es nicht besser wird. Es klingt hart, aber du stürzt sonst mit in den Abgrund.
Irgendwie liest sich das so als wärst du mit jemanden zusammen der in einen paranoiden Wahn oder in eine Welt des Verschwörungsmythenunsinns abgerutscht ist. - Wie du ihn da, aus eigener Kraft, wieder rausholen kannst, weiß ich leider auch nicht.
Ich würde dir empfehlen dir Hilfe zu suchen. Nicht unbedingt bei einem niedergelassenen Therapeuten. Da wartest du meist Monate auf einen Termin. Sondern bei einer Beratungsstelle, in der auch Therapeuten arbeiten. Da lässt sicher auch jemanden finden, der sich mit Paartherapie auskennt.
wie du übertreibst hoffentlich überweisen die dich in einer NERVENanstalt