Mein Mann ist Esoteriker und ich bin Christin. Wie soll ich damit umgehen?

9 Antworten

"Esoterik" ist ein Sammelbegriff für alle Methoden, die einem der folgenden Zwecke dienen sollen: innere und äußere Freiheit, geistige Erkenntnis und insbesondere Selbsterkenntnis sowie Verständnis der universellen Lebensgesetze. Gemäß dieser Definition gehört auch die Astrologie zur Esoterik.

Viele Christen behaupten: Christentum und Astrologie seien "unvereinbar".

Eigentlich vice versa: ohne Astrologie, also ohne Esoterik würde das Christentum, so wie es heute praktiziert wird, vermutlich total anders aussehen, siehe hier: https://www.astrologie-schule-bremen.de/astrothek/christliche-astrologie/

Ich habe mal die drei "Weisen" (oder "Magier"), die da Myrrhe, Gold und Weihwasser herbeischleppten, als Jesus im Schafstall das Licht der Welt erblickte, als "Jahrmarktgaukler" bezeichnet und wurde daraufhin von Hardcore-Christen belehrt, dass dies "Sterndeuter" (also auf gut Deutsch "Astrologen") gewesen seien.

Das heißt, dieser Text geht davon aus, dass die Geburt Christi tatsächlich "in den Sternen" stand. Hirten und "Magier" waren damit die ersten, die ihn wie einen Götzen anbeteten.

Viele Päpste waren gute Astrologen, also Esoteriker. Thomas von Aquin war ein exzellenter Kenner der Materie. Leo X. (1515-1523) richtete an der von ihm gegründeten Universität einen Lehrstuhl für Astrologie ein.

Auch Prophet und "Seher" Daniel war Astrologe, also Esoteriker. In einer großen Menge bildlicher Darstellungen des Christentums und in Zahlen wie "drei", "vier" und "zwölf" lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen. Auch in Leonardo da Vincis Wandgemälde „Das Abendmahl“ zeigt sich diese Symbolik.

Die vier kanonischen Evangelisten werden mit astrologischen Symbolen in Verbindung gebracht: Löwe, Stier, Wassermann und Skorpion - dargestellt als Löwe, Stier, Mensch und Adler.

Wichtige christliche Festivitäten wie Weihnachten, Johanni, Allerheiligen oder Lichtmess sind an den Eckpunkten von Tierkreisen ausgerichtet worden - vor allem an den Tagundnachtgleichen sowie den Sonnenwendepunkten.

Das wichtigste christliche Fest (Ostern) basiert dabei gleich auf zwei astrologischen Ereignissen. Das erste ist die Tagundnachtgleiche im März, wenn die Tage wieder länger werden als die Nächte. In der Astrologie ist das der Frühlingsanfangspunkt und der Beginn des Tierkreises. Er gilt seit alten Zeiten als Sieg des Tages über die Nacht, als Auferstehung des Lebens, des göttlichen Lichtes. Das zweite astronomische Ereignis, das für das christliche Osterdatum ausschlaggebend ist, ist dann der Vollmond nach Frühlingsbeginn - woraufhin der folgende Sonntag als Ostersonntag gefeiert wird.

Allerheiligen geht auf die Astrologie der Kelten zurück, und in der Folge gab es Halloween, "All Hallows Eve". Auch Lichtmess, wenn im Februar das dunkelste Quartal des Jahres abgeschlossen ist und das sogenannte Bauernjahr beginnt, ist auf jeden Fall traditionell eher esoterisch begründet als christlich.

Ein mehr oder weniger ernsthaft erstelltes Horoskop ist mir persönlich immer noch rationaler als leere Versprechen hinsichtlich Wiederkehr Jesu oder strahlendes Paradies "danach" (obwohl mir beides voll "hinten" vorbei geht!).

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Also schließ weltanschaulichen Frieden mit deinem Mann, praktiziere die viel besungene "Nächstenliebe", wenn es schon zu spät ist, dann die "Feindesliebe"!


Jehukal  22.04.2021, 23:09

Die meisten deiner Argumente, sind Kirchen Lehre und nicht biblische Lehre. Da gibt es sehr große Unterschiede.

Das nächste ist: Ähnlich ist nicht gleich. In der Natur gibt es sehr vieles wo ähnlich aussieht, dass eine ist harmlos das andere tödlich.

So ist es auch in Geistlichen Dingen, nur mit dem Unterschied, man stirbt nicht daran.

Eine alte Weisheit besagt: "wenn du das richtige suchst, dann schau auf das Ende".

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Stier1240  23.04.2021, 07:11
@Jehukal

Richtig! Und wenn ich auf das "Ende" schaue, also z. B. auf die Offenbarung des Johannes, dann wird mir vor soviel Unsinn übel.

Die meisten meiner "Argumente" sind gar keine "Argumente", sondern stupide Zitate aus der Bibel (und nicht aus Kirchenkatechismen), in denen direkter Bezug auf einen anderen Unsinn genommen wird, nämlich auf den esoterischen!

Und noch eins: falls du Deutscher bist, dann lerne erst deine Muttersprache, bevor du dich ernsthafteren Themen zuwendest!

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Wo soll das denn führen wenn ihr euch net gegenseitig akzeptiert

Die Esoterik (auch wenn sie inzwischen zu einem gigantischen Wellnessmarkt mutiert ist) ist im eigentlichen Sinne keine „Konkurrenzreligion“ und das Gros ihrer Anhänger sieht in ihr eine Bestätigung und Vertiefung ihrer eigenen Religion. 

Viele Ansichten haben sich im Lauf der Zeit schon geändert.

Heute schütteln wir verständnislos den Kopf, wenn wir auf Kreuzzüge und Hexenwahn zurückblicken

Es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen genauso verständnislos auf die heutige Zeit zurückblicken, wo die Esoterik unter „Generalverdacht“ stand und pauschal verurteilt wurde.

Ich meine, dein Mann handelt genau so, wie es die Bibel von ihm erwartet: „Prüft aber alles und das Gute behaltet.“

Als Ergänzung zu schon guten Antworten (z. B. von Hundeball) vielleicht noch der Hinweis auf die Seite Achtung Lichtarbeit von Eckard Haase, einem ehemaligen Esoteriker: LICHTARBEIT und Esoterik - Aussteiger berichten

Dort finden sich viele Zeugnisse und Lebensberichte von Menschen, die in Esoterik und Okkultismus verstrickt waren.

Ich war ein paar Jahre in der Esoterik aktiv. Ich kann nur bestätigen, was Paulus den Korinthern schrieb:

2. Korinther 11; 13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Christus verkleiden. 14 Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. 15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken entsprechend sein.

In der Esoterik spielt Licht eine große Rolle. Dein Mann, ist also z.Z. praktisch von Satan verführt und somit unbrauchbar für den Herrn und dir eine Last (hat nichts mit errettet zu tun (1.Kor.3)).

Mein Rat ist: Bete für ihn (am besten andere auch mit) und dann versuche mit ihm über diese Stelle aus 2.Kor. zu reden. Es gibt ein treffendes Zitat aus Goethes "Zauberlehrling": Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.

Sage ihm, er soll es nicht soweit kommen lassen. Das Thema ist interessant, aber besonders für Christen sehr gefährlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung