Mein Hund merkt sicher, ich bin sauer - kann er das in Zusammenhang bringen?

7 Antworten

Mach dir keinen so großen Kopf. Gibt unzählige Hunde bei denen der Rückruf jahrelang problemlos funktioniert, egal ob wie Wild, Hunden, Katzen usw. Und dann kommt halt der eine Tag an dem wir merken müssen: es sind halt keine Roboter sondern immer noch selbst denkende Lebewesen. Dann funktioniert der Rückruf eben mal nicht.

Was ich an deiner Stelle machen würde wäre den Hund in der Nähe von dem Hof immer anzuleiten. Vielleicht genau dort, mit Hilfe einer Schleppleine, den Rückruf üben. Mehr kannst du nicht tun. Zeitreisen sind immerhin noch nicht möglich 😉

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   31.10.2023, 13:20

Dankeschön! Die erste wirklich hilfreiche Antwort hierzu.

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Dein Hund lernt nur damit das du unberechenbar bist und je nach Hund und Rasse wird er nun in Zukunft hinterfragen ob man dir noch vertrauen kann und du eine sichere und souveräne Bezugsperson bist.

Für den Hund besteht null Zusammenhang, da für ihn auch nicht ersichtlich ist das er etwas falsch gemacht hat. Er hat sich schlichtweg wie ein (nicht erzogener) Hund verhalten der seinem Instinkt gefolgt ist.

Hunde können taten nur wenige Sekunden nach dem etwas passiert ist mit Reaktionen die darauf folgen verknüpfen.

Der Hund ist nicht Schuldbewusst (so was kennen Hunde auch nicht), aber er merkt deine Stimmung und hat in dem Moment Angst davor von dir für nichts eine drüber zu bekommen.


Inkognito-Nutzer   31.10.2023, 11:15

Aber genau das ist ja Teil des Problems. Der Abruf war bisher in allen Situationen, mit anderen Hunden, etc. kein Problem. Nur diese Situation hatten wir bisher halt noch nie, woher sollte ich also wissen, dass er mir abzischt und nicht hört. Ich dachte bisher eigentlich schon, er ist erzogen. Wir waren anfangs in der Hundeschule, vor Corona auch noch Teil einer Agility-Gruppe, die sich leider danach so nicht mehr zusammen gefunden hat, etc. Naja, ich werde mir wohl vor Ort Hilfe suchen.

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William1307  31.10.2023, 11:34
@Inkognito-Beitragsersteller

Mach doch nicht so ein Drama draus. Kein Hund funktioniert immer zu 100%. Es sind Lebewesen und keine Maschinen.

Ja -sowas passiert jedem Hundebesitzer das ein oder andere mal. Sei froh dass nix passiert ist und fertig

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Inkognito-Nutzer   31.10.2023, 13:19
@William1307

Für mich durchaus ein Drama, wenn mein Hund nicht hört und läuft in ein fremdes Grundstück, frisst komische Sachen und am Ende läuft er vllt noch auf die Straße, sorry

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William1307  31.10.2023, 14:18
@Inkognito-Beitragsersteller

ja klar ist das nicht schön. Aber wie willst du das verhindern? Dann müsstest du ihn ständig anbinden. Eine 100-prozentige Rückruf Sicherheit gibt es nicht.

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Lein den Hund in der Nähe des Bauernhofs zukünftig an denn jetzt hat er gemerkt, dass es dort etwas tolles zu fressen gibt und wird wieder versuchen abzuhauen.

Er hat aber nicht verstanden, dass du ihn für das Weglaufen ignoriert hast weil Hunde nur 1 - 2 Sekunden menschliches Verhalten mit ihrem Verhalten verknüpfen können. Ich kann verstehen, dass du dich über das Verhalten des Hundes geärgert hast aber was die Erziehung des Hundes angeht bringt das nichts.

Dein Hund war auch nicht schuldbewusst denn das kennen Hunde nicht sondern er hat deine schlechte Stimmung gemerkt.


Inkognito-Nutzer   31.10.2023, 13:22

Dankeschön. Ja, das ist der Plan, dort wird er künftig immer angeleint, denn ich denke auch, er hat sich gemerkt, da ist lecker...

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Gute Frage: Weil - da muss man sich mal aus der Sicht des Hundes eindenken.

Was ist passiert:

  • er ist abgedüst zu den Schlachtabfällen und hat gefressen - das fand er gut (für sich!)
  • er ist nicht gekommen auf Abruf - es war einfach verführerisch - für ihn auch gut (deine Versuche wurden ignoriert).
  • dann (Hilfe besorgen, bla - das dauert eine gewisse Zeit).

Die Verknüpfungen im Kopf des Hundes passieren aber innerhalb 1-2 Sekunden - danach findet er keinen Zusammenhang mehr. Heißt nicht, dass er vergesslich ist oder so, aber da verbindet sich nicht mehr der Auslöser mit dem Ergebnis.

Dann war er "schuldbewusst" - dazu würde aber gehören, dass er sich schuldig fühlt. Das kann ein Hund nicht. Er hat gemerkt, dass du (für ihn aus unerfindlichen Gründen) sauer warst als du gekommen bist. Das merkt er an deiner Körpersprache, dem Geruch etc - Hunde sind da extrem "hellhörig "- die wissen besser wie du dich fühlst als du selbst. Deshalb hat er (beschwichtigend) geguckt etc. Aber ohne Verbindung zum Auslöser (im Kopf).

Dann - später - hast du ihm kein Leckerchen gegeben. Aus deiner Sicht verständlich, aber für den Hund spielt das schon keine Rolle mehr.

Zum Verständnis, was im Kopf des Hundes (geht aber auch für andere Tiere): Lies mal was über das Clickertraining und achte dabei nicht auf die Übungen, sondern auf das Timing und was das im Kopf des Hundes macht. Leider wird das nicht in allen Büchern genau erklärt - da muss man suchen.

Dein Hund nimmt deine Stimmung wahr, aber er kennt kein schlechtes Gewissen.

Du bestrafst deinen Hund für etwas das er getan hat und schon länger zurückliegt.

Deinn Hund versteht nicht warum du ihn mit ignorierst, er kann keinen Zusammenhang zwischen dem Vorfall der Gassirunde und der Bestrafung durch ignorieren zuhause herstellen.