Mein Hund leckt ständig Menschen ab. Es ist sicherlich normal, dass Hunde Menschen ablecken. Aber in der Häufigkeit wie das mein Hund tut?

Es kommt darauf an, wie du es korrigierst. Ich denke mal, bei dir zuhause hat es sich bisher so abgespielt. Ein Freund sitzt auf der Couch, dein Hund entdeckt ihn, geht zu ihm und freut sich. Er geht auf ihn zu und beginnt ihm die Hände und das Gesicht zu lecken.

Wenn du weißt, dass du bald in eine ähnliche Situation geraten wirst, dann bereite dich darauf vor, indem du deinem Hund die Leine anlegst, auch wenn es bei dir zuhause ist. 

Stell dir vor, dein Freund sitzt auf der Couch. Dein Hund entdeckt ihn, du schnappst dir die Leine die er hinter sich her schleift, ohne daran zu ziehen. Erst wenn er beginnt deinen Freund abzuschlecken, ziehst du mit einem LEICHTEN Ruck zu Seite und entspannst sofort wieder die Leine. 

Der Ruck soll deinem Hund nicht weh tun, sondern ihn nur ablenken und aus seiner gewohnten Handlung heraus reißen. Wenn er nur einen Moment verdutzt schaut um dann gleich weiter zu lecken, ruckst du noch einmal an der Leine zur Seite, dieses Mal etwas stärker und lässt danach die Leine erneut sofort wieder locker. Die Entspannung der Leine ist sehr wichtig! Sie zeigt deinem Hund dass du nicht sauer auf ihn bist und dass alles in Ordnung ist. Der Ruck zeigt ihm nur dass du mit seinem Verhalten nicht einverstanden bist.

Ich würde einfach ein schönes Alternativverhalten aufbauen! Korrektur wird oft mit Strafe verbunden, was natürlich hier (und sowieso grundsätzlich in der Hundeerziehung) kontraproduktiv ist. Wenn das Lecken im Zusammenhang mit weiteren Beschwichtigungsgesten wie z.B. leicht unterwürfige/geduckte Körperhaltung, Rute nach unten, Ohren nach hinten etc. einhergeht, würde ich auch am Selbstbewusstsein des Hundes arbeiten. Gib ihr am besten einen "Job", z.B. Futter suchen, Dummy tragen, kleinen Trick ausüben... vielleicht ist es auch einfach nur schon eine (manifestierte) Übersprungshandlung...

Es gibt solche und solche Korrekturen. Wenn man das mit einer drohenden Geste verbindet und gleichzeitig laut wird, hast du Recht.

Da haben sich unsere beiden Kommentare gerade überschnitten ;) Leinenrucke sind bei mir rotes Tuch... eine Freundin hat mal einen tollen Artikel darüber geschrieben. Geht hierbei eher um Leinenrucke beim Spaziergehen, aber Leindrucke haben meiner Ansicht GAR NICHTS in der Hundeerziehung verloren, da sie für die Bindung und das Vertrauen alles andere als produktiv sind... http://www.kompetenzverbundprohund.de/2016/05/28/leinenrucke-und-ihre-folgen/ LG 

Das sehe ich ganz anders. Es traumatisiert den Hund in keiner Weise.

Von traumatisieren war auch nicht die Rede, aber die Frage ist ja, wie man es selbst finden würde, an einer extrem empfindlichen Stelle einen Ruck zu bekommen und was man vor allem daraus lernt und wie sich das auf das Vertrauen zur Bezugsperson auswirkt. Die Antworten liegen alle auf der Hand...

Ich habe keine Ahnung was du jetzt von mir willst. ich reiße dem Hund doch nicht den Kopf ab und ich reiße ihn auch nicht von den Beinen. Ich rucke nur LEICHT an der Leine um ihn aus seinem Verhalten heraus zu reißen. Dieser Ruck ist dosiert und nicht planlos. Er viel schwächer als alles was der Hund selbst einsetzt. Es ist nichts weiter als ein Hinweis für ihn. Du tust gerade so als wäre der Hund ein rohes Ei. Das ist er nicht!

Leoniefoersters Kommentare hören sich fachkundiger an. Ich lasse das lieber mit dem Ruck.

Dann hast du mich leider falsch verstanden! Für mich haben einfach Dinge, die meinem Gegenüber (ob nun Hund, Kind, Freund oder was auch immer) nicht gut tun, nichts verloren... und erst recht nicht, wenn es sich um kein schlimmes Verhalten handelt. Der Hund schleckt ja nicht aus Boshaftigkeit... und ein Leinenruck (ob nun leicht oder stark oder geplant oder ungeplant dosiert) hat für mich einfach nichts in der Hundeerziehung zu suchen! Mit rohem Ei hat das aber herzlich wenig zu tun... sondern mit respektvollem Umgang, Beziehung und Vertrauen!

Leonie, deine Philosophie unterscheidet sich eben grundlegend von meiner. Ich setze meinem Hund Grenzen. Er ist daran gewöhnt und er weiß ganz genau dass ich ihm niemals böse bin wenn ich ihn korrigiere. Er vertraut mir zu 100% und unsere Beziehung könnte nicht besser sein. Wir respektieren uns gegenseitig und wir wissen ganz genau was wir von einander zu erwarten haben.

Ich würde deinen Umgang mit Hunden nie in den Dreck ziehen, aber würde mir wünschen, dass du dir einmal ansiehst, wie ich mit meinem Hund umgehe ohne dass du gleich missionarisch über mich her fällst und mir sagst was ich tun soll und was nicht. Mag ja sein dass deine Methode sich durchsetzen wird. Sie ist auf jeden Fall besser als die Methode Stock und Peitsche. Aber damit hat auch meine Methode nichts zu tun. Das kannst du mir glauben.