Mein Hund ist mir beleidigt!
Servus erstmal. Ich habe heute zum ersten Mal das Problem von absolutem "Ignoriertwerden" hundeseitens. Ich war fünf Tage Sifahren und habe meinen 1 1/2 Jahre alten Schäferhundrüden Rinnie bei meinen Eltern gelassen, bei dennen ich, 17, auch noch wohne. So. Jetzt war ich diese fünf Tage weg und kam gestern wieder an. Ich habe erfahren, dass mein Hund jeden Morgen mein Zimmer nach mir abgecheckt hat, ich könnte ja über Nacht durchs Fenster reingeflogen sein. Ich war schon öfter mal zwei bis drei Tage ohne Rinnie weg, aber diesmal wars scheinbar besonders schlimm, er hat auch nicht viel gegessen. Als ich gestern an der Haustür klingelte, gabs erstmal viel Gebell und Geschau und Um-Mich-Rum-Gerenne. Aber so sehr gewedelt wie sonst hat er nicht (normalerweise gehen da schon mal Sachen in Schwanzhöhe drauf). Da ich zu Gassizeit gekommen bin, ging ich gleichmal eine schöne Runde mit ihm. Und - er hat mich während der 3/4 Stunde nicht ein einziges Mal angeschaut, sondern sich demonstrativ abgewendet und sogar allein mit einem Stück Holz gespielt, was er sonst nur mit mir zusammen macht. Auch heute schaut er mich kaum an und will nicht schmusen. Ich habe das Gefühl, dass er beleidigt ist, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat und ich nun unversehrt und gut gelaunt auftauche, wo ich ohne ihn doch keine ruhige Nacht verbringen hätte dürfen. Wann/wie kriegt er sich wieder ein?

20 Antworten
Dein Hund ist gar nicht beleidigt! Dass du glaubst, dass es "Beleidigung" wäre = Vermenschlichen des Hundes!
Dein Hund hat lediglich während deiner Abwesenheit gelernt, dass du keine "sichere" Ressource, also sichere Führerpersönlichkeit für ihn bist auf welchen er sich jederzeit verlassen könnte.
Kommt solches häufiger vor wird er sich einen anderen Menschen in seinem direkten Umfeld suchen und sich diesem "innerlich anschließen" der ihm diese dringend notwendige Sicherheit seiner "Ressourcen" bietet!
Du solltest nun wenn das passiert ist deinen Rinnie nicht "extrem besondere Aufmerksamkeit" widmen. Er ignoriert dich weil er sich mit Dir in einer neuen Rudelordnungsphase befindet.
Es würden sich sonst nur Fehler und Probleme einschleichen!!! Behandle ihn wie immer! In kurzer Zeit wird das ignorante Verhalten von ihm dir gegenüber wieder aufhören!
Versuche ihm in Zukunft "Sicherheit" zu bieten indem du klärst ob du ihn nicht auch einmal mitnehmen, oder du auch einmal auf einen "Spaß" verzichten kannst.
Das ist unter anderem der Grund weshalb man genau überlegen sollte ob Kinder - Jugendliche als tatsächliche Bezugspersonen für Hunde wirklich geeignet sein können!
Beim Hund, in dessen Sozialverhalten ignoriert nur der im Rang höhere Wenn dein Rinnie dieses Verhalten dir gegenüber zeigt ist er nicht beleidigt, sondern ihr beide befindet euch in einer neuen Rudelordnungsphase. Dein Hund möchte herausfinden - nach deiner Abwesenheit - ob sich dein Rang in der Familie nicht eventuell geändert hat. Bisher warst du im Rang ja über ihm - er hört ja auf dich beim spazieren laufen...
Mit jedem Mal wenn du längere Zeit nicht bei der Familie bist werden danach "die Karten in der Familiengruppe bzgl. Rangstellung neu gemischt"
So ist das auch bei Hundegruppen.
Ahachso. Na, dann muss ich wohl mal wieder den Boss markieren. Auf jeden Fall ein DH und ein Dankeschön für die aufwenigen Antworten :-)
Dass Dein Hund jetzt beleidigt scheint und mit Nichtbeachtung reagiert hat eher damit zu tun, dass Du als Bezugsperson abwesend warst. Das hat ihn verunsichert, aber deshalb ist er nicht beleidigt. Weiß er, ob Du ihn nicht wieder verlässt? Es sind unsere menschlichen Gefühle, die wir in unsere Hunde hinein interpretieren. Sein Vertrauen in Dich ist einfach erschüttert. Das gibt sich, hab noch ein oder zwei Tage Geduld!
Ach herrje! Ich hoffe, ich kann durch ausgiebiges Spielen das Vertrauen wieder herstellen. Gelade hat er mein Gesicht geleckt, das ist ja schon mal ein Fortschritt.
Der Hund bekommt sich wieder ein :) wenn er dich Liebt schon, er hatte nur Angst das dir was passiert ist. Stell dir vor du hättest deiner besten Freundin nichts davon gesagt, die hätte sich auch Sorgen gemacht. Verbringe einfach viel Seit mit Ihm. Dann wird alles wieder gut ;)
Viel Glueck <3
Aha, er bringt seine Quietschpuppe. Ich glaube, er animiert mich. Versuche mal, mit ihm zu spielen, vielleicht beruhigt er sich langsam wieder.
VIEL mit dem hund beschäftigen und die ganze zeit versuchen mit ihm zu spielen und ihn streicheln er wird schon merken das du dich bemühst und früher oder später kriegt er sich schon wieder ein keine Sorge !! :D
"und die ganze zeit versuchen mit ihm zu spielen und ihn streicheln"
NEIN!! Wenn man den Hund streichelt, während er sich abweisend verhält, belohnt und unterstützt/verstärkt man das Verhalten noch.
Die Antwort von Yarlong ist mit weitem Abstand die Beste!
Glaubst du wirlich ,dass dein Hund ein solch ausgeprägt menschliches Verhalten an den Tag legt? Oder ist das einfach alles was du in sein Verhalten hinein interpretieren kannst? Ich glaube eher, dein Hund muss sich einfach nur erst wieder an dich gewöhnen.
Endlich mal eine vernünftige Antwort. Da schliesse ich mich voll und ganz an.
Also, ich möchte hier mal etwas klarstellen: Mir ist klar, dass man keinen Menschen mit allem drum und dran in einen Hund hineininterpretieren kann. ABER: Die Meinung derjenigen, die hier auf Gutefrage auf so gut wie jede Tierfrage, bei der es um Tierpsyche geht, hiermit antworten: "Mir scheint, du interpretierst absolut menschliches Verhalten in ein Viecherl hinein. Das darfst du nicht (...)", unterscheidet sich ganz gewaltig mit der meinen. Mir ist natürlich klar, dass ich nicht sagen kann "Oh, seht doch, Rinniewischt sich mit der Pfote über die Nase, er schämt sich!", sondern dass der Hund sich eben juckt oder sonstiges. Was aber nicht heißt, dass Tiere sich nicht schämen können, sondern dass sie es nicht durch menschliche Gestik an den Tag legen.
Ähem, ich bin nicht wirklich die Bezugsperson, err gehört eben mir. Aber ich sage ja, dass ich mit ihm bei meinen Eltern wohne, wo eigtl. eher der Pa die Bezugsperson ist, wenn du es so haben möchtest. Trotzdem gehe ich mit ihm Gassi, wann ich kann, klar, ich habe ihn mir ja gewünscht. Und abgesehen davon, dass ich fast volljährig bin, ist es wohl nochmal ein Unterschied, ob der Hund auf einen 11-Jährigen oder einen 17-Jährigen horchen soll. Klar, dass ich auch mal weg bei Freunden bin, ich war ja sogar schonmal vier Tage ohne ihn weg, da hat er sich auch nicht so verhalten. Und wenn du so schreibst, mit der Rudelordnungsphase, heißt das etwa, er wird sich ab jetzt anders orientieren oder wie?