Mein Freund ist einer privaten Gemeinde beigetreten und möchte sich jetzt das 2. mal taufen?

8 Antworten

Hallo. Die Kindstaufe ist ein durchaus nachvollziehbares Relikt alter Zeiten, wo die Beschneidung bei männlichen Kindern für die Taufe als Vorbild genommen wurde. Hat sich beides bis heute gehalten.

Es gibt aber eine Reihe von Christen, aber auch Sondergemeinschaften, welche Jesu Taufauftrag als Verständnis-Taufe auffassen, wo man sich also bewusst für entscheidet. Das macht man dann meist ab 14, wegen der Religionsfreiheit.

Die hier christlich vorgenommenden Taufen werden auch von der Ökomene anerkannt, auch wenn es eine private Taufe ist, die der Sondergemeinschaften nicht.

Insofern kann man nichts dagegen sagen. Denn hier greift die Glaubensfreiheit.

Es ist auch nicht so das man sich Sorgen machen müsste, es sei diese Gruppe weißt sektiererhafte Züge auf. Dann könntest du dich gerne nochmal bei mir melden, ob man dann nicht noch eine Aktion starten kann.


einefrage43614 
Beitragsersteller
 01.07.2023, 10:42

Wie merkt man denn, dass es eine Sekte sein kann?

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Bast4321  01.07.2023, 12:52
@einefrage43614

Ich führe jetzt nur mal einige Symptome auf, die auf eine lokale christliche Sekte hinweisen würden, von wegen "private Gemeinde" - es gibt aber im allgemeinen weitaus mehr Hinweise, wo ich aber drauf verzichte (hättest du zum Beispiel Scientology gesagt, würde ich andere aufzählen):

Als Freund/Freundin müsstest du es merken, wenn er plötzlich meint dich bekehren zu wollen, weil er meint das du nur mit seiner Weltsicht er-/gerettet werden würdest. Das kann auch beiläufig einhergehen, wenn jedes Gespräch irgendwie immer beim Glauben endet, gar in Streit ausartet.

Man sich hier mehr distanziert als aufeinander zugeht - dies alleine sagt aber nichts über die Gruppe an sich aus - denn es können auch die Eigenarten des Freundes sein. Erst in Kombination mit den anderen Symptomen wird es sektiererisch:

Diese merkt man es erst wenn man tatsächlich mal in der Gruppe mit dabei war - dann sind folgende Signale signifikant:

Die Gruppe vorverurteilt andere Gläubige, spielt sich als Richter über andere Christen auf. Andere Christen werden gar nicht erst anerkannt.

Man schürt gezielt Ängste, um beim Mitglied die gewünschte Resonanz zu erzielen. Damit ist nicht die Gottesfurcht gemeint oder die Lehre vom Verloren-sein im Jenseist - nur wenn diese missbraucht werden um gezielt die Angst zu pushen, dann wird es fragwürdig.

Man arbeitet mit Psychotricks um beim Mitglied die gewünschte Resonanz zu erzielen - diese müsste man kennen um sie zu erkennen.

Der Leiter behauptet von Gott persönlich eingesetzt zu sein, um seine speziellen Lehren neu einzuführen. Diese Lehren sind dann ganz anders als im Christentum, zum Beispiel das man nur an ihn wie an einen Guru glauben muss, das es keine Weiterexistenz im Totenreich gibt - also alles was du nicht in der Bibel findest.

Freundschaften mit Nicht-Mitgliedern werden gemieden.

Eingegrenzen der Bezugsquellen -> Es gibt dann Literatur die "lügt, weil sie vom Teufel kommt" - wie zum Beispiel ein normales Bibellexikon - und es gibt "gute Lieteratur" wenn diese der eigenen Lehrmeinung entspricht.

Sekten erkennt man im Grunde in ihrem elitären Verhalten, das nur sie die Wahrheit hätten und alle anderen falsch liegen - die Isolation von allem was anders ist, ist nur eine Folge davon.

Ich persönlich bin auch in einer privaten Gemeinde - es kommen dann Gäste aus allen möglichen Gemeinden als Prediger, mit denen man an sich ganz gut verbunden fühlt.

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Das Problem ist dass krude Sekten meinen die Kindertaufe sei ein ProblemWEIL sie sie nicht verstehen.

Und weil Joh 3,5 auch gekonnt ignorieren ebenso wie 1 Petrus 3,21

➡️Und es ist ihnen auch egal dass sämtliche Reformatoren kein Problem mit der Kindertaufe gehabt haben. Selbst Luther tät sich da im Grabe umdrehen.

Das sind halt manipulative Sekten.

Und deren einzige Legitimation zur Existenz liegt daran,dass dann die Kirche Zwingend falsch sein müsse.

Zeige ihm einmal das älteste urchristliche Dokument das erhalten ist :

Werke   Didache   Doctrina XII apostolorum (Didache)  Didache - Lehre der zwölf Apostel (BKV)
7. Kap. Anweisung über die Spendung der Taufe.
1. Bezüglich der Taufe haltet es so: Wenn ihr all das Vorhergehende gesagt habt, „taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ 1 in fließendem Wasser. 2. Wenn du aber kein fließendes Wasser hast, dann taufe in einem anderen Wasser;  S. 11 wenn du es nicht in kaltem tun kannst, tue es im warmen. 3. Wenn du beides nicht hast, gieße dreimal Wasser auf den Kopf „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ 2. 4. Vor der Taufe soll fasten der Taufende, der Täufling und wer sonst kann; den Täufling lasse ein oder zwei Tage zuvor fasten.

Demnach ist also auch kein untertauchen oder fliessendes Wasser zwingend nötig .

Aber die wissen ja sogar alles besser als sogar die Apostelschüler .

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule

Man macht dies ein zweites Mal, weil man sich nach einer bewussten Hinwendung zu Jesus Christus ("Bekehrung") öffentlich zu seinem Glauben bekennen will.

Das entspricht, im Gegensatz zur Kindertaufe, auch dem, was die ersten Christen praktiziert haben.

Da die große Mehrheit der Freikirchen (du bezeichnest es als private Gemeinde) die Kindertaufe nicht anerkennen (weil wie gesagt nicht biblisch), kann man sich dann als religionsmündiger Mensch "nochmal" taufen lassen. Aus eigener Überzeugung, im Gegensatz zur Kindertaufe.

Ich habe das ebenso gemacht.

Und entgegen dem, was die katholische Kirche früher behauptet hat und sich heute noch hält, kommen ungetaufte Kinder nicht in die Hölle.

Um also deine letzte Frage im Text zu beantworten: Es ist nicht nötig, ihn von seinem Entschluss abzubringen. Auch wenn dir dieses Konzept fremd erscheint. Es ist nicht falsch.


Ignatius1  04.08.2023, 23:32
Das entspricht, im Gegensatz zur Kindertaufe, auch dem, was die ersten Christen praktiziert haben.

Aha ??

➡️Das müsstest du mir aber erst noch belegen dass dem so gewesen wäre ..

Stell dir Vor bei der Predigt des Petrus ,als sich 3000 taufen haben lassen,hätt er gesagt .

.stopp..halt bitte keine Kinder ...

Da hätten die Juden wohl dankend auf diesen neuen Bund verzichtet,hätt er nicht auch für ihre Kinder gegolten....

Wurden diese bereits im AT Bund doch mit 8 Tagen aufgenommen.

Das ist halt freigemeindler Märchen..

Und definitiv falsch !

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Weil nicht jeder Christ bzw jede Kirche jede Taufe anerkennt.

Zum Beispiel die Zeugen Jehovas anerkennen gar keine andere Taufe. Manche Christen verlangen eine Ganzkörpertaufe (ganzer Körper im Wasser untergetaucht), damit sie gültig ist.

Manche Christen lehnen eine Kindertaufe ab, auch dann, wenn später eine Konfirmation folgt.

wie kann ich ihn überzeugen es nicht

Überhaupt nicht. Solche Sachen beruhen nur auf Glaube. Und man kann nicht den einen Glauben durch einen anderen Glauben wegdiskutieren.


RStroh  01.07.2023, 10:33

Wegen dieser Frage wurden Kriege geführt (Bartolomausnacht, Munster Täufer, Vertreibung der Täufer im Weinviertel). Ist es das wert?

Die Bibel ist hier nicht eindeutig.

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Mayahuel  01.07.2023, 10:37
@RStroh
ist hier

wo ist sie das schon ...

Christen sind sich nicht mal in den elementarsten Punkten einig: Wer wird errettet? Wer ist Gott/Jesus?

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Kann er machen, wenn er will. Ein Grund dagegen gibt es nicht. Seine freie Entscheidung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Atheist, aber kenne mich mit buddhistischen Lehren aus

einefrage43614 
Beitragsersteller
 01.07.2023, 09:42

Aber warum sollte das machen ist eher die Frage ? ich kenne es so dass man sich 1x taufen lässt

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TheMordred  01.07.2023, 09:47
@einefrage43614

Das macht man für gewöhnlich um die 1 taufe zu boykottieren und sich vom evangelischen abzuwenden.

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Bast4321  01.07.2023, 17:11
@RStroh

Nicht alle. Gibt auch katholisch orientierte Freikirchen, die ihr Ding ohne Mutter-kirche machen und welche die den Leuten die Wahl selbst überlassen.

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RStroh  01.07.2023, 18:29
@Bast4321

Hab ich noch nie gehört. Klingt äußerst interesant. Hast Du nähere Infos darüber?

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