Kann man gegen den Willen der Mutter taufen?

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Wenn die Kinder für sich selbst sprechen und den Sinn der jeweiligen Religion ausreichend verstehen könnten, sollten die Eltern den Kindern diese Entscheidung überlassen. Wollen sie die Entscheidung der Kinder nicht abwarten oder als Eltern diese Entscheidung für sie treffen und sich nicht einig sein, wird eventuell ein Familiengericht darüber entscheiden, wer in dieser Hinsicht das größere Mitspracherecht hat - die Mutter oder der Vater.


JTKirk2000  15.09.2014, 20:49

Vielen Dank für das Sternchen. :)

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Nein, das kann er nicht. Wenn es sich um eine der großen Konfessionen (evangelisch, katholisch) handelt, ist die Wiederholung einer Taufe ohnehin nicht möglich. Egal, in welche Konfessiion man wechselt, die Taufe ist gegenseitig anerkannt und gültig. Eine Ausnahme könnten Religionsgemeinschaften und Freikirchen sein, die nur die Erwachsenentaufe kennen und die Kindstaufe nicht akzeptieren. Aber auch in diesem Fall wäre der zu Taufende (Täufling) erwachsen und müsste dazu selbst seine Zustimmung geben, bräuchte also keine mehr von einem Erziehungsberechtigten.

Wenn beide Eltern das Sorgerecht haben, sollte eigentlich auch die Religionszugehoerigkeit untereinander abgesprochen werden. Anscheinend war der Vater auch erst einmal mit der evangelischen Taufe einverstanden, ist sich dann aber spaeter ueber die Schwierigkeiten seiner fuer die orthodoxe Kirche ungetauften Kinder klargeworden. Es ist sehr verstaendlich, dass er sie nun auch in seine Religion einfuehren moechte, was eben ohne eine anerkannte Taufe nicht moeglich ist.

Ich kann die evangelische Mutter und auch den griechisch-orthodoxen Vater gut verstehen. Natuerlich moechte jeder, dass die Kinder in der eigenen Religion aufwachsen. Aber es kann auch als eine sehr gute Gelegenheit gesehen werden, dass diese Kinder mit ausreichender Kenntnis beider Kirchen aufwachsen, um dann eines Tages sehr bewusst ihre definitive Wahl treffen zu koennen.

Uebrigens geht es hier nicht um Sekten, wie manche versuchen zu behaupten, sondern um unterschiedliche Kirchen, die das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob sie die Taufe einer anderen Kirche anerkennen wollen oder nicht. Die evangelisch/katholische Taufe unterscheidet sich allerdings zu sehr von der griechisch-orthodoxen, um akzeptiert werden zu koennen.

Ab 12 Jahren dürfen die Kinder mitentscheiden, ab 14 sind sie religionsmündig, und die Eltern könne sie zwar beeinflussen (bzw. das versuchen), aber müssen ihre Entscheidung respektieren.

Wie alt sind die Kinder denn? Und in welche Kirche bzw. Gruppe sollen sie "hineingetauft" werden?

Baptisten o.ä. bestehen i.d.R. in Deutschland darauf, dass Täuflinge religionsmündig sind, und Organisationen, die sonst noch "wiedertaufen", wenn das Kind schon mal evangelisch begossen wurden, sind in der Regel Sekten. Katholiken, die Lutheraner der SELK, Methodisten etc. erkennen eine EKD-Taufe dagegen an.

Nachtrag: die gr-Orthodoxen hab ich nicht auf dem Schirm gehabt. Die machen es noch so wie die rkk vor 100 Jahren und taufen auch evangelische Christen erneut.

das geht natürlich nicht.


DimiBachmann 
Beitragsersteller
 14.09.2014, 18:30

Gibt es da irgendwo etwas geschrieben wo man das nachlesen kann?

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megahart  14.09.2014, 18:31
@DimiBachmann

ja, es gibt in jeder Pfarrei ein "Taufbuch", und da würde ich mir einen auszug besorgen. Auch im Stammbuch ist eine Taufe vermerkt.

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