Mein Freund ist Christ und ich Atheistin. Wie kann ich damit umgehen?
Hallo, als ich meinen Freund vor 6 Monaten kennengelernt habe, war er noch Atheist, genauso wie ich. Seit ca. 1½ Monaten ist er jetzt Christ. Keine Ahnung wieso das so ist aber er redet so viel darüber und damit komm ich kein bisschen klar.
Ich verbinde das Christentum mit Kindheitstraumata und mit meinem Patenonkel, welcher mich oft unsittlich berührte.
Es wär mir am liebsten, wenn das einfach nur eine Phase wäre (wir sind beide 15, daher die Hoffnung), weil ich ihn, wenn ich aktiv daran denke, dass er Christ ist, mit völlig anderen Augen sehe. Ich liebe ihn über alles aber wenn er über seine Religion spricht, roll ich meistens die Augen und werde leise. Eigentlich bin ich so nicht. Ich habe Freunde die religiös sind und ich respektiere generell jede Religion. Bloß seit mein Freund jetzt Christ ist, kommen schlimme Erinnerungen hoch von damals, sodass ich jedes mal fast weine wenn er anfängt darüber zu reden.
Wir haben eigentlich eine tolle Beziehung und ich möchte auch auf keinen Fall schlussmachen aber ich weiß nicht, wie ich das annehmen/akzeptieren soll.
Weiß er von Deinen Traumata?
Ja, er weiß davon
7 Antworten
Die lösung ist Recht simpel. Erkläre ihm das das Thema dir unangenehm ist. Aufgrund dieser Erlebnisse und er, bitte doch seinen Glauben für sich behält und mit anderen ohne das du dabei bist darüber redet.
Es ist vollkommen in Ordnung wenn Partner in eine Beziehung nicht alles miteinander teilen und Dinge für sich machen.
Wenn er sich nicht drinnen hält dann musst du Konsequenzen ziehen.
Und wenn es dich trotzdem er nicht mehr drüber redet stört dann bleibt dir leider keine andere Wahl als damit umzugehen. Oder dich eben zu trennen.
Damit muß man gar nicht umgehen, wenn man einfach tolerant ist.... und zwar auf beiden Seiten. Du läßt ihm seinen Glauben und er versucht nicht dich zu bekehren. Er soll das Thema einfach weglassen in deiner Gegenwart.
Dann kommt ihr gut miteinander aus, jedenfalls in dieser Hinsicht.
Das hat mir eine gute Freundin auch geraten. Ich suche bei der nächsten Gelegenheit das Gespräch und werde ihm das Vorschlagen. Danke 👍
Tut mir leid, dass du Missbrauch erleben musstest. Ich weiss nicht, warum du dieses mit dem Christentum verbindest. Aber dein Onkel wird sich, wenn nicht vor einem Gericht, dann vor Gott verantworten müssen.
Wenn du dich jetzt nicht mit deinem Trauma auseinandersetzt, wird es dich später wieder einholen. Es wäre also keine dauerhafte Lösung, wenn du die Beziehung beendest oder deinen Freund zwingst, nicht mehr über das, was ihm wichtig ist, zu reden.
Und vielleicht kannst du es als Chance sehen, zu lernen, dass es auch "normale" Christen gibt. Deinem Freund bietet es möglicherweise eine Hoffnung und Perspektive, die er sonst nicht hat. Und warum darf er nicht über etwas reden, was ihm wichtig ist? Auch wenn du seine Religion nicht teilen willst, solltest du sie zumindest akzeptieren.
Bitte ihn, dass er nicht mehr mit Dir darüber redet. Wenn er Dich auch liebt, wird er Deinen Wunsch respektieren. So muss das auch sein. Wenn er das nicht respektiert, wird eine Trennung nur eine Frage der Zeit sein.
Ich werde mit ihm darüber reden und genau das vorschlagen. Danke 👍
Es ist sehr sehr schade, dass du emotional das Christentum mit dem Missbrauch durch deinen Patenonkel verbindest, das tut mir leid und ist sehr unglücklich.
Vielleicht könntest du hier im Rahmen einer Psychotherapie oder Hypnosetherapie o. ä. einmal ansetzen und emotional eine Lösung finden, dass das Schlechte dieses einen Menschen nicht stellvertretend für alle Christen steht? Vielleicht kannst du ja auch mal gezielt suchen, ob es doch nicht einige christliche Menschen gab, die in deinem Leben sehr gut zu dir waren? (Vielleicht wusstest du gar nicht, dass die christlich sind?)
Und ja, es gab und gibt leider definitiv einige Missbrauchsskandale in Kirchen, insbesondere bei der kath. Kirche. Persönlich würde ich auch eher eine "individuelle" Beschäftigung mit dem Christentum bzw. Spiritualität empfehlen und keine offizielle Kirche o. ä., ganz besonders wenn man so schlimme Erlebnisse hatte. Und wenn es für dich selbst emotional gar nicht passt über christliche Themen zu sprechen, dann bitte ihn nochmal klar, dass er das respektieren soll, allein aus Nächstenliebe zu dir.
Vielleicht kannst du es ja schaffen zu erkennen, dass die christliche Kernbotschaft von Jesus, bzgl. Nächstenliebe usw., sehr positiv ist und moralisch etwas sehr wertvolles und das daher für deinen Freund trotz allem gut ist? Selbst wenn es für dich Stand heute noch nicht annehmbar ist?
Auch wenn leider von vielen schlechten Menschen (selbst innerhalb der Kirchen) oft Religion negativ missbraucht wurde. Aber Missbrauch passierte ja ebenso bei nichtreligiösen Themen wie Nationalsozialismus, Stalinismus etc.
Alles Gute!