Mein Freund hat schweres Trauma: schlimme Alpträume etc. : Was tun?
Ich fange mal grob von vorne an: Als mein Freund 8 Jahre alt war, sind seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Er kann sich, aufgrund einer Kopfverletzung, nicht mehr gut an seine Familie erinnern, aber noch an den Unfall (Er war auch in dem Auto, hat aber überlebt).
Er ist danach in eine Adoptivfamilie gekommen. Jetzt ist er zwanzig und seine Schwester (aus seiner Adoptivfamilie) ist letztlich vergewaltigt und umgebracht worden. Das ist schon 4 Monate her, aber ich habe gelesen, dass es vorkommen kann, dass sich Symptome eines Traumas erst Monate nach dem Geschehnis zeigen können. So viel zur Ursache.
Die Eltern meines Freundes sind mit ihrem eigenen Schmerz beschäftigt (seine Schwester war ihr leibliches Kind) und haben deshalb keine Zeit für ihn. Er hat auch nicht sehr viele Freunde, deswegen bin ich so ziemlich die einzige Person, die er hat.
Trotzdem verschließt er sich sehr stark vor mir. Ich sage ihm oft, dass ich für ihn da bin und er immer mit mir reden kann und wenn es ihm besonders schlecht geht, dann tröste ich ihn, auch wenn er es nicht zugibt. Diese Verschlossenheit geht zum Teil so weit, dass er mich zum Einkaufen schickt und ich ihn dann dabei erwische, wie er heimlich weint.
Dazu kommt, dass er echt furchtbare Alpträume hat. Und das fast jede Nacht. Sie sind sehr klar von dem Unfall und seiner Schwester oder ganz wirr und nur echt schlimm. Er wacht dann auf und bekommt heftige Panikattacken oder fängt einfach an unter Schmerzen zu wimmern. Manchmal, wenn die Träume besonders real sind, übergibt es sich sogar.
Meine Fragen könnt ihr euch denken: Was kann ich tun, um ihm zu helfen? Würde es ihm etwas bringen, mehr zu reden, und wenn ja, wie schaffe ich das, dass er redet aber freiwillig? Und vor allem: Was kann ich tun, wenn er aus seinen Träumen aufwacht? Nur kuscheln und warten, oder gibt es etwas bestimmtes, was ich machen kann?
Ich brauche dringend ein paar Tips!! Vielen Dank im Voraus!!! LG
10 Antworten
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Hallo mopichen,
der Ärmste tut mir leid. Gut, dass er Dich hat. Das ist schon sehr viel Wert. Für ihn da zu sein und die Bereitschaft zum Zuhören ist gut. Aber drängen solltest Du ihn nicht. Wenn er nachts aufwacht, ist es gut, wenn Du einfach nur da bist. So, wie Du es machst, ist es sicher gut für ihn. Jedoch bist Du mit der Situation auf die Dauer überfordert.
Dein Freund muss sich dringend in professionelle Hände begeben und seine Traumata aufarbeiten. Du könntest ihn dazu bringen, sich einen Termin in einer psychiatrischen Praxis zu holen. Oder Du machst, mit seinem Einverständnis, den Termin und begleitest ihn bis ins Wartezimmer. Der Arzt entscheidet dann, was zu tun ist. Wahrscheinlich benötigt Dein Freund eine spezielle Therapie; entweder ambulant oder in einer Klinik.
Alles Gute für Euch
Liebe Grüße
ENM
Emma
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Danke für den Stern. Leider kann ich Dir nicht mehr zum Thema erzählen.
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Hey.
Dein Freund muss in eine Therapie...denn diese Traumen sind alle noch nicht bewältigt worden, dass heißt, dass er das erste nie verarbeitet hat und jetzt ein zweites dazu kommt und das kann ein Untergang für einen Menschen sein.
Rede mit ihm und sage ihm, dass wenn er eine Therapie macht, die Alpträume vielleicht aufhört und er wieder normal leben kann!
Am besten ihr nehmt die Adoptiveltern von ihm auch mit, da die ja den Tod ihrer Tochter auch verarbeiten müssen und da hilft es ihm vielleicht, wenn sie ihm beistehen!
MfG CarolaA
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Du kannst für ihn da sein- und das tust du ja bereits!
Was dein Freund dringend braucht, ist professionelle Hilfe, auch wenn er das ganz sicher weit von sich weg schiebt. Er hat ein schweres Trauma zu verarbeiten, und damit ist nicht zu spassen. Er sollte sich dringend in eine Therapie begeben- das sollte er verstehen, denn langfristig wird es ihm nicht besser, sondern noch schlechter gehen.
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Dein Freund muss echt zu einer Therapie!
Aber du musst trotzdem imer für ihn da sein! Schön, dass du ihn nicht hängen lässt!
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Dein Freund sollte ganz schnell sich einen Therapeuten suchen damit er das Trauma bewältigen kann. Das ist die einzige Lösung!
Danke. Wir haben schon eine Therapie (erstmal ambulant) begonnen. Aber seine Probleme verschwinden selbstverständlich nicht nach ein paar Tagen.
Hast du noch einen Rat, was ich bei seinen Träumen machen kann? Gibt es etwas was ihm helfen würde? Ein Glas Wasser oder so? Ich meine, das klingt echt ein bisschen naiv. Aber ich bin immernoch ein bisschen verzweifelt und kriege langsam genauso viel Angst vor dem Schlafengehen wie er...
LG