Mein Chef hat mir ein unrecht angetan und bittet mich nun um Vergebung und will sich mit mir wieder versöhnen?

8 Antworten

Bevor Dein Chef,

liebe Erfolglife,

sich nicht schriftlich bei Dir meldet, in diesem Schreiben seine Kündigung nicht zurücknimmt und sich nicht in aller Form bei Dir entschuldigt, würde ich auf jeden Fall nicht von mir aus zu ihm hzurückkehren, sondern darauf warten, dass er sich so richtig ins Zeug legt, dass er mich fälschlicherweise übel beschuldigt und mir dann sogar noch gekündigt hat!

Zudem weiß Dein Chef, wo Du wohnst, denn Deine Adresse hat er ja als Dein Chef. Da ist es das Mindeste, dass er Dich bei Dir zu Hause aufsucht und Dich um Verzeihung bittet und die Kündigung wieder zurücknimmt!

Und bevor er das nicht tut und sich nicht darüber im Klaren ist, wie sehr er sich selbst ins Unrecht gesetzt hat und wie sehr er Dir Unrecht getan und Dich verletzt hat, würde ich diesem Mann keinen Millimeter entgegen kommen! Und ein billiges und einfaches Auf-die-Mailbox-Sprechen, wo er sich keinen abbricht, sondern nur kurz mal zum Hörer greift, das kannst Du auch vergessen! Denn das ist alles andere, aber keine Entschuldigung!

Ich persönlich würde dort sowieso nicht wieder zurückkehren! Ich würde eine Woche warten und wenn er sich dann immer noch nicht in angemessener Art und Weise bei mir gemeldet und entschuldigt hat, würde ich einen Fachanwalt für Arbeitgeberrecht aufsuchen, der meinen Chef anschreibt und von ihm verlangt, dass er seine Kündigung unverzüglich zurücknimmt und sich bei mir in aller Form schriftlich entschuldigt! Und dann, wenn ich diese Dinge von meinem Chef erhalten habe, würde ich den Anwalt meinen Lehrvertrag kündigen lassen und den Chef auffordern, mir ein tadelloses Zeugnis auszustellen!

Und dann würde ich mich nach einem anderen Unternehmen umschauen, in dem ich meine Lehre weitermachen und beenden kann! Und das mich am Ende noch mit Kusshand nimmt!

Allzu enge und gar zu tiefgehende Vertrauensverhältnisse zwischen einem Azubi und seinem Chef halte ich sowieso für bedenklich, da ein Chef seine Lage als Chef immer ausnutzen und übergriffig werden kann, weil ein Azubi ja immer von ihm abhängig ist!

Daher sollte zwischen einem Azubi und seinem Chef eine gesunde und respektvolle Distanz bestehen, bei der der Chef grundsätzlich weiß, wie weit er gehen kann! Dein Chef aber hat die unsichtbare rote Linie drastisch überschritten! Und das ist nach meinem Dafürhalten unverzeihlich und nicht wieder gut zu machen! Du selbst merkst ja, dass Dein Vertrauen zu ihm dahin ist! Sonst wärst Du schon längst in den Betrieb zu dem Chef zurückgekehrt und würdest uns, die GF-Community, nicht um Rat fragen!

Es ist Dein Bauchgefühhl, Deine innere Stimme, die sich bei Dir meldet und die Dir gerade sagt: "STOP! Geh nicht zurück! Das Vertrauen ist zerstört! Zieh die nötige Konsequenz!"

Dieser Meinung bin auch ich! Denn alles andere wäre für Dich eine Qual! Dein Chef wäre fein heraus und hätte sich komfortabel und ohne Aufwand aus der Schlinge gezogen, aber Du würdest dort in diesem Betrieb nicht mehr froh werden!

Denke über das, was ich Dir geschrieben habe, in aller Ruhe nach! Ich habe versucht, mich in Deine Lage zu versetzen und Dir gerecht zu werden und habe Dir in aller Offenheit geantwortet!

Dann bleibt mir, Dir, liebe Erfolglife, alles Gute zu wünschen! Bleibe Dir und Deinen Werten treu und steh Dir immer zur Seite als Dein bester Freund, der an Dich glaubt!

Mit lieben Grüßen und guten Wünschen für eine glückliche Zukunft!

Regilindis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich mag Menschen!

Muktamani  20.09.2024, 11:35

Du hättest auch ruhig versuchen können, dich in die Lage dieses Chefs zu versetzen und erkennen können, dass seine Reaktion eine Kurzschlusshandlung aus einer Notsituation heraus war.

Deine salbungsvollen Worte in allen Ehren, aber ganz so, wie du es darstellst ist es nun auch nicht.

Regilindis  20.09.2024, 12:00
@Muktamani

Muktamani,

als Chef muss er sich in erster Linie im Griff haben! Wenn ich als Chefin meine Angestellten ungerecht einer Straftat beschuldige, und dann hinterher angetanzt komme und glaube, dies mit einem billigen Anruf auf die Mailbox wieder ins Lot bringen zu können, so habe ich das Nachsehen! Denn das Arbeitsklima ist unwiederbringlich zerstört!

Tut mir leid, aber da gehst Du mit Deiner falschen Toleranz ganz nett an der Realität vorbei!

Muktamani  20.09.2024, 12:32
@Regilindis

Ich sehe das völlig anders. Bei allem Respekt. Hab ein schönes Wochenende!

Lucynchen  20.09.2024, 12:53
@Regilindis

Weil jeder sich in so einer Situation im Griff hat... Die Realität sieht eher anders aus.

Erfolglife 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 10:45

Ich dachte da aber an folgendes und zwar gehe ich wieder zurück und setzte meine Ausbildung da fort aber nehme mir ab jetzt an das Recht heraus, etwas lockerer zu arbeiten und mir Freiheiten herauszunehmen wzb. extra freitage und mehr Krankheitstage, nicht mehr so viel Druck und arbeit. Und werde meinem chef auch nicht ganz vergeben, sondern diesen Vorfall in meiner Rückhand halten und wenn es sein muss, ihn dafür immer mal Wieder verurteilen, auf passiv aggressive art und Weise ihm seinen Fehler vor die nase führen. Also sozusagen für bessere Arbeitsbedingungen zurückzukehren und falls in der Zukunft wieder was passieren sollte, werde ich ihm das vorhalten und sagen, das ich mich seitdem an hier nicht ganz wohl fühle und deshalb nicht mehr so "Leistungsfähig" bin. denn ich glaube schon, das es ihm leid tut,was er getan hat und dies könnte ich doch für meinen Vorteil auch ausnutzen, um eine sehr angenehme Lehrzeit zu haben oder?

Regilindis  20.09.2024, 12:20
@Erfolglife

Liebe Erfolglife,

mit einer unterschwelligen Aggression in die Arbeit zu gehen und Deinem Chef "auf aggressive Art und Weise seine Fehler vor die Nase zu führen", wie Du oben schreibst, vergiftet das Arbeitsklima! Und wenn Du glaubst, extra Freitage und durch vermehrte Krankheitstage Deine Situation zu verbessern, dann sage ich Dir: Vergiss es! Dein Chef erwartet von Dir Leistung und wenn Du diese nicht mehr zu erbringen bereit bist, wirst Du spätestens bei Deinem Zeugnis die Quittung von ihm bekommen: Denn dann ist Deine Arbeit nicht mehr "höchst zufriedenstellend", sondern nur noch "zufriedenstellend" oder "gut" gewesen! Und jeder Chef und Personalmitarbeiter einer Firma, der dieses Zeugnis liest, weiß, was das bedeutet: Dass Du eine schlechte Mutarbeiterin bist und keine gute Arbeit machst! Und d a s, meine Liebe, ist eine uralte Tatsache und Formulierungsweise und Umgangsform in der Arbeitswelt! Übrigens, wenn Du dann so schlecht arbeitest, wie Du es vorhast, musst Du damit rechnen, dass Dein Chef Dir tatsächlich kündigt, und das zurecht! Mir ist es im Prinzip egal, was Du machst, es hört sich nur so an, dass man sofort merkt, Du hast keine Ahnungs w i e es in der Arbeitswelt zugeht und vor allem, wie ein Chef tickt und vor allem, dass dieser grundsätzlich am längeren Hebel sitzt und sich dessen bewusst ist und davon auch Gebrauch macht! Also: Ich sehe, mein Schreiben war für die Katz, am besten Du machst, was Du willst, auch wenn es noch so kontraproduktiv ist und Du Dir damit letztlich nur ins eigene Fleisch schneidest!

Lucynchen  20.09.2024, 12:46
@Erfolglife

Damit riskierst du 1. ein schlechtes Zeugnis und 2. evtl sogar eine erneute (diesmal fristgerechte) Kündigung.

Regilindis  20.09.2024, 12:53
@Lucynchen

Liebe Lucynchen! Ich sehe, Du siehst die Sache wie ich! Das ist beruhigend! Hab Dank!

Lucynchen  20.09.2024, 12:58
@Regilindis

Was das angeht Ja, was deinen anderen Kommentar angeht aber nicht. Ich kann die Überreaktion des Chefs absolut nachvollziehen.

Regilindis  20.09.2024, 13:06
@Lucynchen

Es ist ein Unterschied zwischen etwas menschlich nachvollziehen zu können oder gutheißen zu wollen! Und gutheißen kann ich diese Reaktion absolut nicht! Auch wenn ich sie menschlich nachvollziehen kann! Man sieht ja jetzt anhand Erfolglifes Reaktion und Haltung, was diese "nachvollziehbare" Reaktion des Chefs für unabsehbare und ungewollte Folgen nach sich zieht! Und letztlich, was für Konsequenzen für beide sich daraus ergeben!

Lucynchen  20.09.2024, 13:17
@Regilindis

Von "gutheißen zu wollen" war doch gar keine Rede.

Es läge eher am Verhalten der FS wenn das Arbeitsklima zerstört werden würde.

Regilindis  20.09.2024, 15:12
@Lucynchen

Ja, wie es aussieht, wird die FS keinen unerheblichen Anteil daran haben!

Warum hast du die fristlose Kündigung nicht angefochten? Mit einer fristlosen Kündigung wird es schwierig, eine neue Stelle zu finden.

Jeder kann sich mal täuschen und überreagieren, sowas sollte man verzeihen können. Wenn er sich aufrichtig entschuldigt hat und ihr euch so gut verstanden habt würde ich ihm erstrecht verzeihen.


ronalda  20.09.2024, 10:39

Wenn die Überreaktion eine ungerechtfertigte, fristlosen Kündigung ist, würde ich dort nicht mehr arbeiten. Der Chef ist unberechenbar.

Lucynchen  20.09.2024, 11:25
@ronalda

Du würdest auch nicht cool bleiben und freundlich reagieren wenn es bei dir brennen würde! Es schadet nicht sich auch mal in die Lage des anderen zu versetzen...

ronalda  20.09.2024, 11:27
@Lucynchen

Das ist richtig. Natürlich kann es passieren, dass man jemanden anschreiben, auch ungerechtfertigt. Aber die fristlose Kündigung geht gar nicht. Der ist nicht ganz dicht. Beim nächsten Fehler kommt die nächste fristlose Kündigung.

Lucynchen  20.09.2024, 11:32
@ronalda

Das war nicht nur ein "Fehler", ein Feuer hätte seine ganze Existenz ruinieren können! Da darf man mal überreagieren, das ist kein Vergleich zu "du hast etwas falsch gemacht".

ronalda  20.09.2024, 11:44
@Lucynchen

Erstmal ist so etwas versichert, zweitens wird wohl kaum ein Mitarbeiter absichtlich Feuer legen.

Lucynchen  20.09.2024, 11:57
@ronalda
  1. Das kostet enorm viel Zeit, Nerven etc und ist nicht mal annähernd so einfach wie du dir das offensichtlich vorstellst.
  2. Das kam schon vor... Selbst wenn's keine Absicht war ist das erstmal eine riesige Katastrophe, siehe 1.
ronalda  20.09.2024, 12:11
@Lucynchen

Wenn es keine Absicht war, besteht kein Grund, eine fristlose Kündigung auszusprechen.

ronalda  20.09.2024, 13:52
@Lucynchen

Lass du mal sein. Er hat m.E. nicht überreagiert. Wenn jemand überreagiert, gibt es einen Grund, der zu einer negativen Reaktion führt. Wenn auch die Reaktion zu stark ausfällt. Aber einfach mal so einem jungen Menschen die Zukunft kaputt machen... dafür habe ich kein Verständnis. Jetzt hat er wahrscheinlich Angst vor betechtigten Schadenersatzansprüchen etc. und kommt wieder angekrochen.

Lucynchen  20.09.2024, 14:15
@ronalda

"einfach mal so"??

Ganz bestimmt nicht!

Und es gibt tatsächlich Menschen die ihre Fehler einsehen und aufrichtig bereuen, ob du's glaubst oder nicht.

Aber egal, es bringt nichts noch stundenlang darüber zu diskutieren. Du hast deine Meinung und ich meine, dabei wird es auch bleiben.

Deine Gefühle in dieser Situation sind völlig nachvollziehbar. Dein Chef hat dich zu Unrecht beschuldigt und fristlos entlassen, was dein Vertrauen stark erschüttert hat. Es ist zwar positiv, dass er seinen Fehler erkannt und sich entschuldigt hat, aber es bleibt die Frage, ob du ihm noch genug vertraust, um zurückzukehren. Du solltest für dich überlegen, ob du emotional bereit bist, wieder unter seiner Anleitung zu arbeiten.

Ein klärendes Gespräch könnte Vielleicht helfen, deine Bedenken anzusprechen und festzustellen, ob eine Rückkehr möglich ist. Wenn du dich weiterhin unwohl fühlst, könntest du auch einen Wechsel in Betracht ziehen und deine Ausbildung woanders fortsetzen. Nimm dir Zeit für die Entscheidung!


ronalda  20.09.2024, 10:44

Wo denn bitte nach einer fristlosen Kündigung?

Ich halte die Kündigung nicht für rechtlich haltbar, nur so nebenbei.

Emotional kann ich deine Bedenken verstehen. Ich wäre mir für mich nicht sicher, ob das Arbeitsverhältnis nicht endgültig zerrüttet wäre. Horch mal in dich rein und triff deine eigene Entscheidung.


ronalda  20.09.2024, 11:46

Eben, ich würde die fristlose Kündigung anfechten, dann wird sie hoffentlich in eine reguläre Kündigung umgewandelt.