Mein Bruder rutscht ab in Hartz IV und Verwahrlosung, was tun?
Er ist jetzt 20 Jahre alt und war noch nie einfach. Er hat eine Friseurausbildung aber immer wechselnde Arbeitgeber nach seiner Lehre, weil er immer wieder verschlief. Meinen Eltern wurde es zu bunt und sie haben ihn rausgeschmissen. So hat er kurz vor seiner letzten Kündigung noch einen Mietvertrag für eine kleine Wohnung unterschrieben. Das war vor ca. einem Jahr. Seit dem AlG II mit Wohnungszuschuss und demnächst Hartz.
Jetzt kommen erst die Sachen, die mir wirklich sorgen machen: Er verkommt total in seiner Wohnung. Alles dreckig und nix liegt an seinem Platz. Er schläft nur noch in seinen Klamotten auf der Couch und nicht im Bett. Wäscht sich kaum und macht die Nächte permanennt zum Tag und verpennt selbigen fast komplett. NIchtmal, wenn Freunde mit ihm um 3 Uhr nachmittags einen Termin zum Haare schneiden gemacht haben, kommt er pünktlich, weil er verpennt.
Er kümmert sich auch nicht mehr um Lebensmittel. Wenn er mal etwas ist, denn Kräuterbaguette oder TK-Pizza, meißt aber nix. Er ist richtig abgemagert und seine Haut bekommt manchmal sogar schon eine gelbliche Färbung, obwohl er eher nen dunkler Hauttyp ist.
Es gibt vieles mehr, leider hab ich keinen Platz mehr. Er macht nix mehr und kümmert sich nichtmal um sein Hartz Geld und verwahrlost.... Grüße
5 Antworten
Du musst Deinen Bruder unbedingt dazu überreden, Dir zuliebe mit zum Hausarzt zu kommen und ihn erst einmal untersuchen lassen. Vorher sollte er schon duschen... Mit dem Hausarzt würde ich an Deiner Stelle vorab über Deinen Bruder sprechen. Der Arzt kann dann, wenn Du mit dem Bruder vor ihm sitz, einen dringenden Termin mit einem Psychologen vereinbaren. Es kostet Dich wahrscheinlich viel Geduld und Zeit, denn wahrscheinlich wirst Du Deinen Bruder zu allen Terminen begleiten müssen, da er ja kaum Eigenantrieb zeigt.Dein Bruder benötigt dringend Hilfe, denn es sieht so aus, als wenn er jegliche Perspektive in seinem noch jungen Leben verloren hat.Ich verstehe Deine Eltern zwar auch einerseits, andererseits würde mir als Mutter das Ganze aber doch zu heikel. Es kann sein das Dein Bruder vom Charakter her schon unzuverlässig und sorglos ist, trotzdem braucht er dringend Hilfe. Denn das er selbst nicht klar kommt, ist ja offensichtlich. Wenn Deine Eltern Dich nicht unterstützen wollen, dann wende Dich mal an die Caritas. Oder das Rote Kreuz. Die haben auch Wohngruppen, wo junge Menschen erst einmal betreut werden. Auf jeden Fall kennen solche Stellen Wege, wie was zu tun ist. ganz viel Glück LG britte
Es geht schon seit Jahren so. Es fing irgendwann schleichend an. Körperlich fehlt ihm eigentlich nix, bissle zu wenig auf den Rippen, aber nit mehr. Ich würde das Vorgeschlagene gerne tun, leider bin ich 1000km von ihm entfernt stationiert. Ich kann ihn ja schlecht zum Psychologen zwingen und wir haben nur einen Sozialarbeiter. Ist nen guter Kumpel, für den ich schon gearbeitet habe, aber der is auch ratlos...
naja, viel machen kannst du da wohl nicht, er ist über 18 und hat nichts angestellt ... krank ist er wohl auch nicht ... versuch doch über eine einrichtung mal einen sozialarbeiter ran zu bekommen ... die können da manchmal noch was erreichen - ist eben anders, als wenn der bruder oder die freunde was sagen (die kommen ja eh immer wieder, da wirds schon nicht so schlimm sein ...) versuch ihn wenigstens dazu zu bewesen, seine anträge zu stellen, dass er nicht noch auf der strasse landet ... ich drück dir die daumen ...
dann frag halt einen von denen, die du kennst, ob der nicht einen kennt, den dein bruder noch nicht kennt - was für ein satz ...
oder hol dir psychologische unterstützung (sowas wie michael thiel) ...
Er scheint depressive Verstimmungen zu haben und Du solltest, wenn Du kannst mit ihm Sprechen und ihm sagen, dass Du dir große Sorgen machst!
in der Großstadt gibt es viele Beratungsstellen wo du dich erkundigen könntest. Wohnst du in einer oder eher auf dem platten Land?
Ach herrje... das scheint ja richtig heftig mit ihm zu sein? Leidet er unter Depressionen?Gelbliche Hautfärbung lässt auch auf akuten Alkoholkonsum deuten.
Er konsumiert kein Alkohol, ich befürchte, es sind eher MAngelerscheinungen. Oder übermäßiger Zigarettenkonsum (sein Lebensmittelersatz)
Woher bekomme ich denn einen solchen Sozialarbeiter. Wir leben in nem kleinen Stadtteil, wir kennen alle Sozialarbeiter persönlich per Vornamen aufgrund sozialen Engagements aus früheren Tagen. Die werden wegen des persönlichen Verhältnisses auch kaum mehr ausrichten können...