Mein Vater verwahrlost vor unseren Augen, was kann ich tun?
Hey! Wie dem Titel schon zu entnehmen, geht es meinem Vater nicht sonderlich gut. Schon seit Jahren kämpft er mit Krankheit und Unordnung. Er hat sich über die Zeit hinweg quasi komplett aufgegeben. Das alles wäre absolut kein Problem, würde er sich denn wenigstens helfen lassen oder ansatzweise zuhören. Nach eigener Aussage wartet er mit nicht einmal 70 Jahren nur darauf zu sterben.
Ihm ist wirklich alles egal. Unsere Ma kommt mit dem Haushalt nicht mehr zurecht und er tut 24 Stunden am Tag nichts anderes mehr als fernzusehen. Wir, zwei erwachsene Kinder, sind bereits ausgezogen aber unsere drei jüngeren Geschwister müssen eben permanent mit dieser Belastung leben.
Wie gesagt, unsere Mutter kommt gar nicht mehr hinterher, weil es nach max. 2 Tagen wieder schlimm aussieht und sitzt deshalb über Stunden hinweg in ihrem eigenen Schlafzimmer, weil selbst sie unseren Vater nicht mehr umstimmen kann.
Wir haben wirklich alles versucht. Jedes Gespräch wird durch Ignoranz oder Respektlosigkeit seinerseits abgeschmettert. Ihm ist das alles egal. Den seelischen Schaden, welchen er bei uns allen anrichtet, sieht er nicht. Selbst wenn man es ihm vernünftig erklärt.
Nun ist es so, dass man ihn ja nicht einfach psychiatrisch einweisen kann, leider, aber vielleicht weiß ja jemand inwiefern und wo man sich dann anderweitig Hilfe holen kann, wenn er keine Einsicht zeigt, nichts annimmt und lediglich über die Sorgen der eigenen Familienmitglieder lacht? Zumal er auch schwer krank ist und sich nicht einmal dahingehend behandeln lässt...
Danke im Vorfeld, über Ideen und Ratschläge würden wir uns sehr freuen.
8 Antworten
Hallo,
Wenn du siehst, dass deine Geschwisster darunter leiden dort bei euren Vater zu Leben, wäre es denn nicht eine Lösung, dass die Geschwister bei dir und bei deiner/deinem Erwachsenen Schwester/Bruder Leben?
Wenn Reden nicht geht, es mit Empathie, erklären und Geduld nicht funktioniert hat und er absolut nicht kooperieren will und der Familie Schadet ist einen Anwalt aufsuchen eine Lösung und euch mit Familienrecht außernander setzt. Vor allem wenn eure Geschwisster noch Minderjährig sind...
Man sieht, dass euer Vater kein Respekt vor euch hat nicht mal vor eurer Mutter...Es ist Zeit, dass ihr Grenzen setzt und lernt, dass es eine Rote Linie gibt...
Ihr seit nicht die Therapeuten und sein Verhalten ist nicht zu rechtvertigen nur weil er Krank ist... Der Zwischenmenschliche Respekt darf dabei niemals verlohren gehen. Wenn er aber schon verlohren gegangen ist, dann kann man nur es auf "Harte Tour" ( Also mit Anwalt) machen, wenn man etwas ändern möchte...Dann Muss er sich damit außernandersetzten...
Wenn er sich sehr daran Gewöhnt hat ohne Grenzen bei euch zu Leben und ihr endlich Grenzen setzt, dann ist dies sicher nicht leicht...
Ich kenne natürlich euch und eure Familie nicht aber häufig ist dies der Fall, dass wenn einer in der Familie ( Häufig die Mutter) jahrelang Konflikt scheu war und niemals mit Nägeln mit Köpfen gemacht hat, dass man sich dann dem anderen Fügt um so keinen heftigen Streit oder Außernandersetzungen. ( die eigendlich schon da sind, nur indirekt) hervorzurufen...
Meine Mutter war 25 mir meinen Vater verheiratet und sie tat nur das was er wollte. Als sie Endlich Ton angegeben hat und sich getrennt hat, gab es sehr sehr viel Krawall...Was schon in richtung Gewalt geht... Man sollte sich dies bewusst machen.. Es ist nicht immer einfach, wenn man etwas ändern möchte...
Viel Glück
Sandy
Du beschreibst schon sehr gut was bei uns vor sich geht. Hätte es nicht besser ausdrücken können.. Anwalt wäre unsere letzte Lösung. Meine Ma und wir haben uns jetzt schon drauf geeinigt, dass wir zwei getrennte Wohnungen für die beste Alternative halten würden, weil es auf Dauer keine Lösung geben wird und er sich auch nicht über Nacht ändern wird. Er ist und bleibt dahingehend egoistisch und denkt nur an sich selbst. Das hat sich jetzt über Jahre immer weiter summiert und jetzt ist es halt an einem Punkt, wo wir weder vor noch zurück kommen. Danke für deine Antwort jedenfalls, hat uns wirklich weitergeholfen.
Hi,
Das liest sich etwas nach Depressionen, von den Symptomen her scheint es zumindest gut zu passen. Da anscheinend keiner von euch ne Vollmacht hat und er kein Betreuer und auch kein antrieb um sich selber zu helfen, ist eine Heilbehandlung unter Zwang beim Amtsgericht zu beantragen, da kann man auch anregen das er einen Betreuer bekommt der sich um seine Angelegenheiten kümmert.
Allerdings könnte man auch anders vorgehen, mit mehr Empathie und beständigen versuchen ihn in die richtige Richtung zu schieben. Mit 70 ist es noch nicht so lange her das man mal gebraucht wurde und eine feste Rolle im Leben hatte, meist fallen die Leute in depres wenn das plötzlich wegfällt, dein Vater steht vor ein Scherbenhaufen was mal sein Leben war, etwas mehr Empathie könnte man auch von euch erwarten.
Dann bleibt halt noch die Möglichkeit beim Amtsgericht das zu beantragen. Dann kommt ein Amtsarzt ins Spiel der entscheiden darf ob dein Vater für sich die Folgen, Risiken einschätzen kann oder ob er sich selbst und andere damit Gefährdet.
Das werd ich aufjedenfall mal ansprechen/in die Wege leiten, danke!
Du könntest mit deiner Mutter zusammen den Hausarzt einschalten, der kommt und ihn begutachtet. Wenn dein Vater hier aber ablehnt, kannst du nichts unternehmen.
Niemand kann einen anderen Menschen zwingen, der so tief in einer Depression steckt wie dein Vater, er sieht kein Land, ihn interessiert nichts mehr. Das ist seine Entscheidung. Darunter leidet er, vor allem aber sein Umfeld.
Wenn deine Mutter sich daraus befreien könnte, und deine jüngeren Geschwister mitnehmen, wäre es ein Schritt in eine bessere Zukunft. Sie bleibt, kann evtl, selbst kaum erklären, warum und alles geht so weiter.
Ihr solltet wenigstens die Geschwister anderweitig unterbringen. Dazu gibt es Hilfe vom Jugendamt, vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, innerhalb der Familie eine andere Wohnmöglichkeit zu finden.
In so einem Chaos zu leben und aufzuwachsen hat immer Spätfolgen. Ihr müsst eingreifen und dürft nicht länger zuschauen.
Danke für den Ratachlag, das werde ich so mal meiner Mutter schildern. Die jüngeren Geschwister sind allerdings auch schon zwischen 17 und 18, dementsprechend wird das Jugendamt da sicherlich nicht mehr viel tun. Zumal hauptsächlich meim Vater das Problem in dem Sinne ist. Meine Mum tut schon sehr viel im Alltag, kommt aber nicht mehr hinterher. Meine Geschwister gehen noch zur Schule und haben nach 16 Uhr verständlicherweise auch eher weniger Lust den Dreck hinter meinem Vater her zu putzen. (Zumal man echt sagen muss, dass sie das trotzdem regelmäßig tun, es durch seine Unachtsamkeit aber nicht lange sauber bleibt)
Es gibt nichts was Gott nicht gesehen hat oder nicht retten und heilen könnte.
Bette für ihn und lege einfach eine Bibel auf sein Bett.
„Du bist müde geworden“ (Jes 47,13). „Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden“ (Jes 40,30-31).
Ich habe schon auf gesehen wir Menschen noch mit 85 Jahren gerettet wurden sind.
joyce meyer ihr Vater hat sie missbraucht und ihre Kindheit und Leben zerstört und sie seelisch ruiniert. Gott hat ihrem Vater und ihr geholfen er hat sich entschuldigt und sie ihn verziehen. Er hat sich mit 85 Jahren noch geändert.
Gibt die Hoffnung nicht auf.
Und sie ist mehrfache Millionärin geworden mit ihrer Missioniererei!
Die ganzen Spenden belaufen sich nur auf die Kirche Ihre Millionen kommen durch den Verkauf ihrer eigenen Bücher wo sie ihre Erfahrungen teilt. Die meisten werden verschenkt und nur in "reichen" Ländern gekauft.
Kirche? Das ist ´n Familienunternehmen, das sie zu einem Imperium aufgebaut hat!
Aber nix gegen sie, ich mag´sie und ihre Vorträge sind erfrischend!
In den meisten Gemeinden gibt es ein sozial-psychatrisches Zentrum. Dort mal um Rat fragen oder ob die wissen was es an weiteren Beratungsmöglichkeiten gibt.
Das klingt schon mal sehr vielversprechend. Das werd ich für unseren Landkreis direkt mal recherchieren, danke 👌🏻
Wir sind alle sehr empathisch wenn es um ihn geht. Wir versuchen es seit 2 Jahren konstant mit Gesprächen und, dass er davon profitieren würde. Nur, wer nicht einsieht, dass er ein Problem hat, dem kann auch leider nicht geholfen werden. Und das ist bei uns der Fall. Er wartet wirklich nur auf den Tag an dem er nicht mehr aufwacht und das belastet und alle sehr. Egal wie nah uns das geht, egal wie oft wir kommunizieren wie sehr es uns verletzt, er zieht es ins lächerliche hinein und lacht über unsere Sorgen diesbezüglich. Da sind dann irgendwann mal die Kapazitäten ausgeschöpft.