Meditation Frage Atembeobachtung?
Wie sollte man den Atem während der Meditation beobachten? Aussagen wie Spüre den Atem sind vergleichbar wie der Tag ist heute warm. Ein Physiker würde bei dieser Aussage eine Krise bekommen, da hier die Größe und die Einheit fehlt. Wo sollte man seine Aufmerksamkeit hinrichten? In die Nasenspitze oder Schnurbarbereich oder Nasenwurzel?
Ich habe bis jetzt immer den Nasenwurzelbereich(Nasenknöchel) und die Ein und Ausatmung beobachtet. Gerade eben habe ich die Atembeobachtung aus dem Yoga ausprobiert. Ich war erstaunt. Bei dieser Anleitung habe ich beim Ausatmen die warme Luft beobachtet und beim Einatmen die kühle Luft.
Wie läuft es nach buddhistischer Praxis ab? Ich nehme den Nasenbereich als Objekt, aber weiß nicht an welchen Punkt genau.
4 Antworten
Die Atembeobachtung im Buddhismus hat (nur) das Ziel, die Gedanken zu beruhigen und Achtsamkeit und Konzentration zu fördern. Eine weitergehende Absicht, wie z. B. das Fliessen von Chi, Prana o. ä. ist nicht damit verbunden.
Eine einfache Ausführung besteht darin, die Atemzüge am Naseneingang zu spüren.
Später kann man auch die Atemzüge (bis zu einem bestimmten Wert) zählen, sich auf Ein- und Ausatmung konzentrieren, den Atemweg mental verfolgen etc.
Wenn du deinem Ziel (der Beruhigung) näher kommst, ist es folglich egal, welchen Punkt innerhalb des Atemweges du wählst.
Es gibt bestimmt nicht "die" buddhistische Praxis. Der Buddhismus besteht aus tausenden verschiedener Schulen, von denen die meisten jeweils wieder über unzählige Meditationstechniken verfügen.
Beim Zen könntest Du den Atem an verschiedenen Stellen spüren - je nachdem, was Du erreichen willst.
Ich kann Dir aber leider wahrscheinlich nicht weiterhelfen, da ich selbst nicht sehr ausgiebig mit dem Atem geübt habe. Und wenn ich auf ihn achte, versuche ich meistens, ihn am Zwerchfell zu spüren.
(Foto: Alessio Cesario/pexels.com)
Lieber Marlin,
bei der Beobachtung des Atems kannst du dir einen "Anker" im Hier und Jetzt erschaffen. Der Atem fließt und ist nichts Statisches, d.h. du kannst in jedem Moment kleine Veränderungen beobachten: die Tiefe des Atemholens, die Geräusche, den Raum, den der Atem einnimmt, die Begrenzungen im Körper, an die er kommt, deine Empfindungen dabei, die von dir erwähnte Temperatur, die sich gefühlt beim Ein- und Ausatmen deutlich unterscheidet usw.
Dieses Gewahrsein IST bereits Meditation, wenn du beim Beobachten bleibst und nicht bewertest oder gar urteilst. Du bleibst "im Moment", da du dich mit den Wellen des Atem verbindest. Spüre, empfinde, fühle, öffne dich für das Nicht-Offensichtliche, das dem Alltagsbewusstsein häufig verloren geht. Die Entspannung, die dabei auftreten kann, signalisiert dir deutlich, dass du auf dem richtigen Weg bist - mit dir selbst und allem, was ist, wieder in Verbindung und Einklang zu kommen. Wenn du dir dieses Vorgangs beim Üben noch zusätzlich bewusst bist, nämlich DASS du in diesem Moment reines Bewusstsein bist, dann bist du der oft zitierten Glückseligkeit schon ganz nah.
Weiterhin viel Freude bei deiner Meditation, du kannst gerne mal meine anderen Antworten zum Thema ansehen, und * Alles Liebe *
ich kenne die buddhistische praxis nicht , weiss aber das es zig tausend atemmethoden gibt. manche konzentrieren sich auf frequenz zwischen ein und ausatmen zum beispiel bei wissenschaftlich erwiesenen praktiken wie 4-7-8 aus der pranayama methode . ich hatte eine gefuehrte meditation ueber 10 minuten die sich mit ein und ausatmen, kaelte und waerme, nasenfluegel und geschwindigkeit hintereinander befasst hat. darunter fiel dann auch soetwas wie urteilsfreie reizempfindung und sinneswahrnehmung