Max. RAM-Geschwindigkeit - Mainboard Overclocking?

3 Antworten

  1. Knn gut gehen, muss aber nicht
  2. Kommt auf die Einstellungen drauf an, aber im großen und ganzen sind es einfach nur im Bios irgendwelche Dropdowns bzw. Felder in denen man die Zahlen ändern muss. Allerdings muss man da auch auf einiges Achten(Spannung, Taktung, Timings etc.)

Meiner Meinung nach rentiert sich RAM Overclocking aber nicht wirklich, grade wenn man es nur beim Gaming/Privat PC macht, weil die Geschwindigkeitsvorteile dabei nicht so stark sind. Wenn man eine iGPU verwendet hat man etwas mehr Leistung dabei, aber auch bei sowas gibt es andere Komponenten wo man mehr Leistung rausholen kann

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – IT-Ausbildung und Studium

etoo04 
Beitragsersteller
 06.07.2024, 14:42

Habe momentan 2x8GB mit 3000MHz verbaut und möchte auf 2x16GB mit 4400MHz „upgraden“. Macht dies Sinn? Denke mir einfach, wenn ich schon mehr GB Arbeitsspeicher verbauen will, wieso dann nicht zugleich auch mit mehr MHz 😅

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welcher eine max. RAM Geschwindigkeit vom 3200MHz unterstützt.

ist falsch.
Das ist die vom AMD garantierte Maximalgeschwindigkeit für 2x1R-Speicher. Was der Speichercontroller des Prozessors mehr kann, wird dir niemand sagen können - das ist von Prozessor zu Prozessor (selbst innerhalb einer Charge) unterschiedlich.

1.) kann ich problemlos neue RAM-Speicher mit über 4000MHz kaufen?

Können ja. Ob der mit deinem Speichercontroller auf dem Mainboard funktioniert, sollte dir die Speichersupportliste des Mainboards oder aber die Empfehlung des Speicherherstellers verraten.

2.) wäre das Overclocking schwierig einzustellen und kann es zu Schäden führen?

Das funktioniert in der Regel über die XMP- bzw. DOCP-Profile. Wenn man manuelle Konfigurationen für die Kombination Speichercontroller/RAM nutzen will, sollte man schon wissen, was man da genau tut. Schäden könnten im Extremfall natürlich auftreten - wenn du den RAM grillst, wird er nicht sonderlich lange leben. In der Regel wird das System aber schon einen vernünftigen Start verweigern oder aber sehr instabil laufen. Da merkt man dann schon, dass man Mist gebaut hat.


etoo04 
Beitragsersteller
 06.07.2024, 14:48

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Ich überlege, ob ich es evtl. einfach riskiere, welche mit 4400/4600MHz zu holen. Im schlimmsten Fall, lasse ich die einfach begrenzt auf 3200MHz laufen.
Tut mir im Herzen weh… aber naja

Danke nochmal.

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Hallo

Max. RAM-Geschwindigkeit - Mainboard Overclocking?

Auf dem Mainboard wird dafür nix übertaktet. Das Mainboard, genauer gesagt das BIOS/UEFI, stellt die Speichergeschwindigkeit nur ein und zwar am Speichercontroller der im Prozessor steckt, an dem der RAM auch direkt angebunden ist. Mit dieser am Speichercontroller eingestellten Speichergeschwindigkeit wird dann vom Prozessor aus auf den RAM zugegriffen.

Übertaktet werden beim MEM overclocking zum einen, ab einer bestimmten Speichergeschwindigkeit, der Speichercontroller im Prozessor und auch die RAM Module selbst, meistens via XMP bzw. EXPO. Das heißt, der Prozessor greift dann mit einer höheren Geschwindigkeit auf den RAM zu, als es die Spezifikationen der RAM Chips eigentlich zulassen. Dafür wird aber u.U. auch der Speichercontroller im Prozessor ebenfalls übertaktet.

Meine 2 Fragen disbezüglich wären
1.) kann ich problemlos neue RAM-Speicher mit über 4000MHz kaufen? Wie z.B.: G.Skill Trident Z RGB / 2 x 16GB, 4400 MHz? 

Sicherlich kannst du auch DDR4 RAM Module für über 4000MT/s Speichergeschwindigkeit problemlos kaufen. Da das ASUS B550-A Mainboard DDR4 RAM Slots hat, kannst du diese RAM Module auch problemlos einsetzen. Nur kann niemand vorab garantieren, das damit auch der Prozessor laufen wird, mit aktiviertem XMP und bei voller XMP Speichergeschwindigkeit.

2.) wäre das Overclocking schwierig einzustellen und kann es zu Schäden führen?

Nein, das ist nicht schwierig einzustellen, denn über DDR4-3200 RAM Module hinaus gibt es prinzipiell nur DDR4 XMP overclocking RAM Module, teilweise aber auch unterhalb von 3200MT/s. Diese XMP RAM Module bringen ein oder mehrere XMP's mit (Xtreme Memory Profile), wovon eines dann einfach nur im BIOS/UEFI aktiviert aktiviert werden müssen. Das XMP selbst ist auf den RAM Modulen im SPD Chip hinterlegt. Durch das aktivieren des XMP's werden dann vom BIOS/UEFI die XMP overclocking Einstellungen automatisch geladen und angewendet. Die Speichergeschwindigkeit wird dann gemäß den Vorgaben durch das XMP am Speichercontroller im Prozessor eingestellt.

Schwierig wird es nur dann, wenn die XMP Einstellungen zu viel des guten für den Prozessor sind und wenn deshalb das einfache XMP MEM overclocking nicht funktioniert. Dann muss der RAM manuell im BIOS/UEFI konfiguriert werden.

Jetzt will ich mir dieses folgende Motherboard bestellen: ASUS ROG STRIX B550-A GAMING (Hersteller-Nr.: 90MB15J0-M0EAY0), welches grundsätzlich nur bis 3000MHz unterstützt - mit Overclocking wäre man bei 5100MHz

Laut den Spezifikationen des ASUS B550-A Mainboards werden die Einstellungen für Speichergeschwindigkeiten bis zu 3200MT/s ohne O.C. und mit O.C. bis zu 4600MT/s mit einem Ryzen Serie 3000 oder 5000 Prozessor, bzw. bis zu 5100MT/s mit einem Ryzen Serie 4000G Prozessor, unterstützt.

  • (O.C. = overclocking)

https://rog.asus.com/de/motherboards/rog-strix/rog-strix-b550-a-gaming-model/spec/

AMD Ryzen™ 5000 Series/ 3000 Series Desktop Processors
4 x DIMM, Max. 128GB, DDR4 4600(O.C)/4400(O.C)/4133(O.C.)/4000(O.C.)/3866(O.C.)/3600(O.C.)/3466(O.C.)/3200/3000/2800/2666/2400/2133 MHz Un-buffered Memory
AMD RyzenTM 4000 G-Series Processors
4 x DIMM, Max. 128GB, DDR4 5100(O.C)/4800(O.C.)/4600(O.C)/4400(O.C)/4133(O.C.)/4000(O.C.)/3866(O.C.)/3600(O.C.)/3466(O.C.)/3200/3000/2800/2666/2400/2133 MHz Un-buffered Memory
Dual Channel Memory Architecture

Dein Ryzen 7 5800X3D Prozessor ist für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM Modulen ausgelegt, bei einer Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/products/processors/desktops/ryzen/5000-series/amd-ryzen-7-5800x3d.html

(Siehe unter dem Punkt Connectivity)

Max Memory Speed
2x1R - DDR4-3200
2x2R - DDR4-3200
4x1R - DDR4-2933
4x2R - DDR4-2667
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus, die dann auch mit schnelleren RAM Modulen genutzt werden können, wird zwangsweise auch der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten etwas verringert. Das würde dann den Speichercontroller, also den Prozessor, und die XMP overclocking RAM Module betreffen. Auf AMD EXPO RAM Module, die mit der AM5 Plattform eingeführt wurden, trifft das Gleiche zu.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Dabei spielt es auch keine Rolle, welche noch so hohe Speichergeschwindigkeit vom BIOS/UEFI des Mainboards, am Speichercontroller im Prozessor, eingestellt werden können und für welche noch so hohe Speichergeschwindigkeit die RAM Module ausgelegt sind, denn wenn der Prozessor bei dem MEM overclocking nicht mitspielt, dann is trotzdem Essig.

Ob und wie hoch sich der Speichercontroller in einem bestimmten Prozessor übertakten lässt, kann auch nicht vorhergesagt werden, denn das ist abhängig von den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Prozessors, auch aus der gleichen Serie. Der eine kann mehr und der andere halt nicht. Das heißt, das selbst wenn das MEM overclocking bei anderen Funktioniert, das nicht daraus geschlossen werden kann, das es in jedem weiteren Fall genauso sein muss.

Ab einer bestimmten Speichergeschwindigkeit, meistens oberhalb von 4000MT/s, wird für einen stabilen Betrieb der Taktteiler für den Speichercontroller halbiert, so das dieser nicht mehr 1:1 mit der Speichergeschwindigkeit für den RAM läuft, sondern mit der halben Speichergeschwindigkeit. Dadurch kann u.U. erreicht werden, das der Speichercontroller auch mit hohen O.C. Speichergeschwindigkeiten stabil läuft. Allerdings wird dadurch auch der Takt für den CPU Cache halbiert, was dann trotz höherer Speichergeschwindigkeit, zu einem Leistungsverlust des Prozessor führt, von ca. 10%.

Die Mainboards wurden zwar mit den in den jeweiligen Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste (QVL) zu dem jeweiligen Mainboard zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus den Memory Support Listen. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Wenn nun, für entsprechend schnelle RAM Module, eine höhere Speichergeschwindigkeit via XMP bzw. EXPO eingestellt wird, als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel des Guten für den Prozessor sind.

In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP oder EXPO Speicherprofile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit, bei aktiviertem XMP bzw. EXPO, zusätzlich manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Die RAM Module müssen dann aber selbst auch noch mit der am Speichercontroller eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Sie müssen also auch für die am Speichercontroller eingestellte Speichergeschwindigkeit ausgelegt sein. Das wird durch die Speicherprofile vorgegeben, welche die RAM Module mitbringen und nach deren Vorgaben der Speichercontroller, in dem eingesetzten Prozessor, vom BIOS/UEFI, konfiguriert wird.

Zu diesen Speicherprofilen gehört auch das XMP bzw. neuerdings auf DDR5 Plattformen auch EXPO. Das XMP bzw. EXPO wird von XMP bzw. EXPO overclocking RAM Module mitgebracht und kann dann im BIOS/UEFI ausgewählt und aktiviert werden. Diese RAM Module werden dann selbst auch erst via XMP, bzw. EXPO, auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Die Speichergeschwindigkeit wird aber auch dafür am Speichercontroller im Prozessor eingestellt und nicht an den RAM Modulen selbst.

Fazit:

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO MEM overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromigration

Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Auch deshalb rate ich von overclocking ab.

Wenn du dich trotzdem an MEM overclocking versuchen möchtest, mit Speichergeschwindigkeiten außerhalb der CPU Spezifikationen, um diese Speichergeschwindigkeiten mit entsprechend schnellen XMP bzw. EXPO RAM Modulen nutzen zu können und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Modulen, dann kannst du das gerne machen, mit allen Problemen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

mfG computertom


etoo04 
Beitragsersteller
 06.07.2024, 18:16

Vielen lieben Dank für diese überaus ausführliche Antwort!
Ich glaube, ich riskiere einfach eine Erhöhung bis zu 3600MHz. Finde ich jetzt nicht unbedingt so extrem wie z.B. über 4000MHz.
Ich denke, dass ich so das OC auch nicht komplett ausreize.

Was meinst du dazu? Oder soll ich doch einfach die genannten 3200MHz des Prozessor-Herstellers verwenden?

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computertom  06.07.2024, 18:43
@etoo04

Was ich dazu meine steht bereits am Ende meiner Antwort:

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller,.....
Auch deshalb rate ich von overclocking ab.

Wofür du dich entscheidest ist deine Sache.

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