Mathematikolympiade?

3 Antworten

Von Experte Jangler13 bestätigt

Es muss damit gerechnet werden, dass Du nicht alle Aufgaben lösen kannst.

Meine Strategie war seinerzeit, mich erstmal mit jeder Aufgabe ein bisschen zu beschäftigen, um einen Überblick über die Aufgaben und deren Schwierigkeitsgrad zu bekommen.

Dann versuche, die Aufgaben die Du kannst, möglichst sauber zu lösen.

Bitte keine Formeln und Variablen "herbeizaubern". Bei jeder Formel und jeder neuen Variablen hinschreiben, was sie bedeutet. Mein abschreckendes Beispiel: Wenn a das Alter meines Vaters und b das Alter meiner Mutter ist, kann man dann mein Alter c mit der altbekannten Formel a^2 + b^2 = c^2 berechnen?

Bei den etwas schwierigeren Aufgabe hoffe ich für Dich, dass die Zeit noch reicht, sich damit näher zu beschäftigen.

Ich wünsche Dir für morgen alles Gute und viel Erfolg.

aber wie ist es möglich,dass andere weiter kommen wenn sie ja quasi genau das gleiche machen?

So gleich ist es nicht wirklich. Manche Schulen bieten extra AGs an, wo man lernt wie man bei solchen Aufgaben vorgeht, und in den Späteren Runden hat man (je nach Bundesland) die Option, einen Kurs zu besuchen, wo man die wichtigsten Techniken lernt.

Es gibt halt paar Techniken Formeln und Eigenschaften, die man auf jeden Fall wissen sollte, da die oft sehr nützlich sein können. Zum Beispiel die Wichtigsten Formeln der Kombinatorik, die Stahlen und Winkelsätze oder wie die einzelnen Teilbarkeitsregeln lauten (und wie die hergeleitet werden). Zum Beispiel kann auch die Vollständige Induktion manchmal hilfreich sein.

Und natürlich ist es hilfreich, wenn man sich mit der Mathematischen Sprache auskennt, damit man zum einen die Aufgaben nicht falsch versteht, und zum anderen um schneller und präzer Beweise zu schreiben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mache derzeit meinen Mathematik Master

tunik123  08.11.2022, 21:52

Zu meiner Zeit gab es den "Mathe-Kreisklub" wo man ab der 5. Klasse wöchentlich (oder alle 2 Wochen, weiß ich nicht mehr so genau) zum Üben hingegangen ist. Da ich in einer kreisfreien Stadt wohnte, war das kein Problem. Das bezog sich auf die 2. Stufe der Matheolympiade.

Für den "Bezirksklub" (3. Stufe, ab der 7. Klasse) musste man dann schon Ferien opfern, weil man da dann auf Campingbetten in irgendeiner Schule übernachtet hat. Es hat mir aber trotzdem Spaß gemacht.

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Jangler13  08.11.2022, 22:06
@tunik123

Das gab es bei mir zum Beispiel gar nicht. Ich habe es Mal irgendwie geschafft, in die Bundesrunde zu kommen (aber auch nur, weil die "Region" aus der ich komme so wenig Teilnehmer hat), und dort hatte ich die Chance mit paar Leuten zu reden. Da sind halt einige dabei, die aus Mathe Internaten kommen oder manche wurden gefühlt das ganze Leben darauf vorbereitet, weswegen es für jemanden, der nicht solche Chancen hat, aber sich trotzdem für die Mathematik interessiert, es leider ziemlich schwer haben wirst weiter zu kommen.

Hätte ich in der 9. Klasse keine AG gehabt, wo ich ein paar Grundlagen zu beweisen kennen lernen konnte, wäre ich vermutlich nie weiter als die 2. Runde gekommen, da man in der Schule Beweise und so kaum anschneidet.

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tunik123  08.11.2022, 22:17
@Jangler13

Im Prinzip hatte jemand, der nicht im Bezirksklub war, ab der dritten Stufe keine Chance auf vordere Plätze mehr. Das haben wir dann eigentlich unter uns ausgemacht.

Es war aber keine geschlossene Gesellschaft, entscheidend waren die Ergebnisse. Aber irgendwie beißt sich da die Katze in den Schwanz.

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Ich bin damals bis zur Bundesebene gekommen :)

Was ich Dir empfehlen kann ist, die Aufgabenstellungen EXAKT zu lesen. Der Grund ist einfach, wenn Du entschlüsselst, was gefordert ist und um welches Thema es geht, hast Du schon ein Drittel der Aufgabe gelöst.

Das nächste Drittel ist es sich das Problem anzuschauen und das Thema, dass Du im ersten Schritt herausgefunden hast anzuwenden. Ein Beweis erfordert zuerst immer ein Beispiel das stimmt ODER ein Gegenbeispiel.

Danach zerlegst Du die Fragestellung in einzelne Teilprobleme. Wenn Du eine geometrische Figur hast besteht diese IMMER aus Teilkörpern, die die Lösung liefert. Wenn Du eine Kombinatorikaufgabe hast beachte immer Sonderfälle (darauf wollen die meist hinaus). Wenn es um Berechnungen etc geht, vereinfache so weit wie möglich. Beachte dabei Potenzgesetze Primfaktorenzerlegungen, Teilbarkeitsregeln usw.

Wenn etwas Deiner Meinung nach KEINEN Sinn ergibt, schreib dies hin mit einer Logischen begründung. Wenn laso beispielsweise irgendwo indirekt durch 0 geteilt werden soll erwähne dies. Damit hast Du meist die Aufgabe gelöst.

Beachte auch, dass Du nur Punkte für etwas bekommst, was Du geschrieben hast. Das bedeutet, sofern der Beweis nicht eindeutig ist oder Deine Aussage, musst Du selbst einen Beweis liefern. Beispielsweise ist es klar, dass 1+1 = 2 ist, ABER wenn Du sagst, dass die Zahl 1566 durch 6 teilbar sein soll, musst Du schreiben, dass dies so ist, weil sie sowohl durch 2 als auch durch 3 teilbar ist.

Geh nicht davon aus, dass alles selbstverständlich ist.

Die Aufgaben sind zudem aufeinander aufgebaut, in fast allen Fällen führt Dich eine Teilaufgabe zur Lösung einer anderen Teilaufgabe. Also genau schauen, was vorher gefordert ist.

Das letzte Drittel ist das ausformulieren: Ganze Sätze, nutz Mathematikersprache und achte auf Rechtschreibung und beschrifte ggf. Zeichnungen oder Rechnungen, um die Lösung für die Korrektoren nachvollziehbar zu machen.

Viel Erfolg!