Martin Luther als Epochengrenze?

4 Antworten

Ja, das kann man.

Was das Mittelalter vorallem kennzeichnete, war der Zusammenschluss fast aller europäischer Länder zu einer Gemeinschaft mit einer einheitlichen, auf Rom bzw. die katholische Kirche ausgerichteten Religion und Kultur. Die repräsentativen Symbolde dieser Gemeinschaft waren der Papst als geistliches, der Kaiser als weltliches Oberhaupt.

Durch Luthers Reformation erfolgte ein Bruch, eine "neue Zeit" wurde erkennbar. Zwar hatte sich diese und der Bruch mit dem Mittelalter bereits im 15. Jahrhundert angedeutet, aber dann durch die Reformation tatsächlich vollzogen: die katholische Christenheit zerbrach, es bildeten sich infolge der Reformation neue "Christentümer" heraus, vorallem die lutherische und reformierte Konfession mit ihrer je spezifischen Kultur. Für viele Christen war der Papst kein geistliches Oberhaupt mehr, sondern er und seine Kirche der Feind. Der Kaiser, immer katholisch bis zum Untergang des Heiligen Römischen Reiches, verlor ebenfalls seine Symbolkraft, vorallem natürlich in den Ländern, die sich der Reformation zuwandten.

Der Bruch, den die Reformation vollzogen hat, ist noch heute in Europa, aber auch in Deutschland deutlich erkennbar.

MfG

Arnold

https://www.luther2017.de/de/reformation/

Diese Reformation war nur ein weiterer Schritt zur Aufklaerung der Menschheit.

Die mystische katholische Kirche wurde entruempelt und auf Vordermann gebracht.

Die Bibeluebersetzung ins Deutsche trug massgeblich dazu bei, dass das gemeine Volk nun selber lesen konnte und auch der Pope sprach bei den Evangelen Deutsch von der Kanzel. Das Latein wurde bei den Katholiken beibehalten.

Das war die Übergangszeit vom Spätmittelalter über die Renaissance zur Neuzeit.

In diese Epoche fielen die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung Amerikas..

Es gibt keine so scharfe Abgrenzung der Epochen..

LA

Kann man, genauso wie zahlreiche andere Entwicklungen und Ereignisse zwischen 1450 und 1550.