Mangelerscheinung an Weinblatt - Kaliummangel?
Hallo zusammen!
Mir sind letztens ein paar seltsame Blätter an unserem Weinstock aufgefallen. Nach kurzer Recherche bin ich auf ein paar mögliche Ursachen gestoßen.
Da wäre Zikadenbefall, eine andere wäre Kaliummangel. Auch von zu viel Kalium ist teilweise die Rede. Außerdem kommt trockenes und heißes Wetter in Frage, was auf Ingolstadt (wie fast überall in D) die letzten Wochen ziemlich gut zutrifft. Das wäre dann aber auch der Kaliummangel (durch Trockenheit) deswegen erscheint mir diese Option als die wahrscheinlichste. Und Zikaden oder ähnliches schwirren hier zwar rum, waren auf dem Blatt jedoch nicht aufzufinden.
Da das Thema nicht allzu populär zu sein scheint und ich mich nochmal rückversichern wollte, bevor ich irgendwelche unüberlegten Experimente mit Patentkali oder diversen Chemiekeulen wage, freue ich mich auf ein paar hilfreiche Meinungen und Antworten ;)
Danke schonmal!
Grüße!
Gim
3 Antworten
Ein typischer Kaliummangel ist das wohl nicht. Eher eine frühzeitige Blattalterung aufgrund der diesjährigen Trockenheit. Die Rotfärbung beruht eventuell auf einer stärkeren Bildung von Anthocyanen, die die Laubfärbung im Herbst verursacht.
Um das besser zu beurteilen, müsste man auch den Zustand der Nachbarpflanzen kennen. Auch die Bodenart (eine Kaliumfixierung und damit eine geringe Verfügbarkeit von Kalium kann auf einigen Böden vorkommen) spielt eine Rolle bei der Beurteilung. Wie ist der Boden bislang behandelt worden? Wurden bislang Mineraldünger verwendet?
Diese Symptome an den älteren Blättern lassen sich auch durch eine Blattdüngung nicht beheben. Wie sehen denn die jüngeren Blätter aus? Wann sind die Blattverfärbungen aufgetreten? Der Fruchtansatz scheint in Ordnung zu sein.
Durch eine Bodenuntersuchung bekommst du Informationen über die Versorgung deines Bodens.
Wein und andere Pflanzen, die schon sehr lange an ihrem Standort stehen, würde ich gar nicht gießen. Aber dieses Wetter ist schon eine Ausnahme. Wein wurzelt tief. Damit das Wasser in tiefere Bodenzonen eindringt, muss die Bewässerungsmenge schon hoch sein. Wird nur ein wenig gegossen fördert dies nur die Wurzelbildung im oberflächlichen Bereich. Du solltest die Durchfeuchtung nach dem Bewässern des Bodens prüfen. Gönn deinem Wein eine Wassermenge von naja 100 l !? , bewässere nicht jeden Tag ein bisschen, sondern große Mengen in größeren Abständen. Es ist ein Ausnhamejahr.
Die Düngung mit dem niedrig dosierten NPK-Dünger (ca. 5-3-7-) hat wahrscheinlich keinen großen Einfluss auf den Weistock, der ja eine beachtliche Blattmasse pro Bodenfläche hat, gehabt. Es kommt ja auf die Aufwandmenge an. In meinem Garten dünge ich den Wein gar nicht mineralisch.
Wenn allle anderen Pflanzen gesund aussehen, ist Kaliummangel wohl nicht die Ursache für die Blattverfärbungen.
Darüber würde ich mir wenig Sorgen machen, wir sind gerade bei der Weinlese, bei uns im Weingut sehen so meistens die Weinstöcke aus, die am Zeilenende oder Zeilenanfang stehen, die sind ja der Sonne am meisten ausgesetzt, vor allem entlang eines geteerten Weinbergweges.
Ich sehe das so, dass der Weinstock infolge der Trockenheit bereits im Herbstmodus angekommen ist und eben vorzeitig das Laub färbt.
Jetzt im späten Sommer kann das schon vorkommen. Die Blätter werden nun alt. Trockenheit zerrt auch. Da wird schon mal was aus den Blättern abgezogen.
Sorgen würde ich mir erst machen wenn das im Frühjahr an den jungen Blättern auftritt.
Hallo agrabin,
Der Weinstock wächst am Rand einer kleinen Rasenfläche entlang eines Maschendrahtzauns. Um den Stock selbst wächst also hauptsächlich (gesundes) Gras. Ansonsten befinden sich eine Heidelbeere, eine Stachelbeere, eine Himbeere und diverse "Unkräuter" und Wildblumen in der Nähe. Machen alle einen ganz guten Eindruck. Heidel- und Stachelbeere leiden auf Grund ihrer Größe nur etwas unter zu viel Schatten denke ich.
Gedüngt habe ich vor ca. einem Monat mit einer Mischung aus Düngern für Tomaten- bzw. für Zitrusfrüchte. (Ja ich weiß, professionell geht anders^^) Beide von Naturen, unterscheiden sich aber nur marginal laut "Zutatenliste". Der Stock ist ansonsten ab Mittag sehr sonnenexponiert. Der Boden ist sehr lehmhaltig, das Wasser in Ingolsstadt sehr hart soviel ich weiß.
Die jüngeren Blätter sehen alle top aus, auch die mittelalten. Was auffällig ist, dass die Reben sehr unteschiedliche Reifegrade haben. Eine abnorm große Traube ist fast schon komplett blau, einige kleinere fast noch komplett grün. Der Stock wächst auf ca. 5m Breite und verzweigt sich ab dem Hauptstamm ca. 5 mal.
Ist der Stock evtl. mit der Reife der Trauben überfordert? Wenn ja, wie kann man da nachhelfen? Einfach mehr gießen?^^