Man kann auch etwas wieder verlernen?

4 Antworten

Ja, das geht. Aber man darf "verlernen" nicht mit "vergessen" verwechseln.

Ängste z.B. können erlernt worden sein. Man lernt ja nicht nur erwünschte Sachen, wie Lesen und Schreiben, sondern auch Haltungen, Meinungen, Ängste, Methoden der Konfliktlösung, Methoden der Annäherung, des Flirtens ,et...

Ich habe z.B, eine Schlangenphobie. Sicherlich von meinen Eltern "gelernt." Die mochten nämlich auch keine Schlangen. Natürlich hat sich keiner meiner Eltern hingesetzt und gesagt: "Also jetzt pass mal auf. Schlangen sind ganz eklige Viecher." Aber sie haben es mir durch ihre eigene Haltung einfach mitgegeben. Man lernt ja nicht nur durch Erklärungen, sondern auch (vor allem) durch Beobachtungen. Mama hat Angst und geht nicht ins Schlangenhaus im Zoo...also müssen Schlangen ganz gefährliche Biester sein. Das geht alles auf einer unbewussten Ebene vor sich.

Durch eine gute Verhaltenstherapie sind solche Ängste schnell verlernbar. Man verbindet einfach - Schrittchen für Schrittchen - neue Erfahrungen mit diesen Tieren. Man lernt, keine Angst mehr vor ihnen zu haben. Das ist relativ einfach für einen Verhaltenstherapeuten.
Jemand, der gelernt hat, Angst vor Fahrstühlen zu haben, kann lernen, keine Angst mehr davor zu haben. Aber natürlich vergisst er dabei nicht, dass er mal Angst hatte. Aber da diese Angst verlernt ist, kommt sie bei der Erinnerung daran auch nicht mehr hoch.

im falle einer angst würde ich nicht unbedingt von verlenern sprechen eher von überwinden, oder davon zu lernen die angst zu kontrollieren.

lg, Anna

Hallo soprahin,

ja, was erlernt wurde, kann auch wieder verlernt werden. Lernen und Verlernen sind zwei grundlegende Denkprozesse, die durch bestimmte Handlungen erreicht werden können.

Das Verlernen bestimmter Handlungsmuster ist beispielsweise ein zentraler Punkt in der Verhaltenstherapie. Zwang-, Panik- und Angstpatienten haben diverse Denk- und Verhaltensmuster, die ihr Leben beeinflussen - etwa bestimmte Zwangshandlungen oder auch Vermeidungsstrategien.

Um genau diese Muster (sowohl solche im Kopf, als auch im Handeln) geht es in der Verhaltenstherapie. Bei Angstpatienten wird beispielsweise eine Angsthierarchie erstellt, mit der sie Stück für Stück an das Objekt der Angst herankommen. Bei einer Spinnenphobie wäre es beispielsweise das Anhören von bildhaften Geschichten, dann das Angucken von Bildern, dann von Videos, dann das Angucken von echten Spinnen, und so weiter und so fort. Dadurch verlernt die Psyche dann wieder das abstoßende Denkmuster bei Spinnen.

Grundsätzlich gilt immer - was man gelernt hat, kann man auch wieder verlernen. Und das betrifft nahezu alle Denk- und Verhaltensmuster, die es gibt.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Wenn man etwas Erlerntes lange nicht mehr durchführt, kann man es wieder verlernen, man kann es aber dann auch bei guter Übung schnell wieder schaffen.


Dahika  01.06.2018, 19:27

nein, das ist eher das Vergessen.

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