„Man ist immer nur auf Kosten anderer frei?
Ich habe ein Problem, und zwar verstehe ich dieses Zitat nicht? Kann mir jemand helfen? :(
6 Antworten
Das kann auf fast alles treffen. Mir fallen da viele Dinge auf.
Wir haben die Freiheit überall hin zu fliegen . Der Klimawandel den wir damit mitverursachen wird aber erst die Bewohner auf den Inseln im Pazifik treffen wenn ihre Heimat untergeht. Schon mal ein erstes Beispiel.
Die Kleidung die wir billig kaufen können wird auf Kosten der arbeitet in Niedriglohnländer produziert.
Der Used look auf den Jeans wird häufig ohne Arbeitsschutz erzeugt. Wieder auf der Gesundheit der produzierenden Arbeiter. Wir haben die Wahl und können das nehmen oder nicht.
Man kann das bis ins unendliche weitermachen. Weil es irgendwie fast immer zutrifft.
Nimm einmal an, du nähmst dir die Freiheit, zu tun, was du willst. Wenn dir danach ist, fährst du auf der linken Straßenseite mit 180 durch die Innenstadt. Wenn du gerade Frust verspürt, suchst du dir irgendjemanden auf der Straße um ihn zu verprügeln. Oder du krallst dir die erstbeste Frau, wenn du deinen Sexualtrieb befriedigen willst. Du merkst sicher selbst, dass Zusammenleben auf diese Weise nicht funktionieren kann. Also wird persönliche Freiheit im Interesse des Allgemeinwohls immer eingeschränkt.
Jede Freiheit die Du Dir selbst nimmst, macht es notwendig, dass ein Anderer seine Freiheiten ein Stück einschränkt.
Wir sollten uns daher immer überlegen, welche Auswirkungen unser Handeln auch auf Andere nimmt.
Absolute Freiheit gibt es nicht. Niemand kann machen, was er will.
Nur wer sich nicht an Regeln halten WILL, verschafft sich absolute Freiheit — aber dann auf Kosten anderer.
Beispiel:
Alle Menschen müssen sich zum Wohl aller an Verkehrsregeln halten. Diese Gesetze sind zwar einengend, aber zum Wohl aller unverzichtbar.
Wer sich darüber hinwegsetzt, „geniesst“ eine zweifelhafte Freiheit, denn er gefährdet das Wohl aller.
Ich denke es will auf etwas Ähnliches hinaus wie das Zitat von Luxenburg. Du wirst mit deinem Verhalten immer die Freiheit anderer ein wenig einschränken.
Wenn du dir ein Grundstück kaufst, schränkst du die Freiheit anderer ein, sich dort aufzuhalten. (Nur als Beispiel)
Ich genieße die Freiheit Fleisch zu essen auf Kosten der sterbenden Tiere.
Ich genieße die Freiheit billige Klamotten zu tragen auf Kosten der arbeitenden Kinder.
Ich genieße die Freiheit hier billige Produkte zu bekommen auf Kosten der Arbeitsbedingungen in China.
Ich genieße die Freiheit einer wachsenden Wirtschaft auf Kosten der Länder in die immernoch (!) Rüstungsexporte gehen mit denen Menschen umgebracht werden, nicht selten Zivilisten.
Wir bauen unseren Wohlstand hier im Westen mit verdammt viel Blut.
Aber inwiefern?