Märklin Loks mit 9v block getestet /nur Licht und Block wird Heiss?

4 Antworten

Wenn es sich um alte Märklin Analog Loks handelt (kein Delta, kein Digital), dann laufen sie auch an Gleichstrom, es ist nur wegen des eingebauten Relais kein Fahrtrichtungswechsel möglich. Funktionstest mit Gleichstrom aus einer Batterie ist aber überhaupt kein Problem. Nur nicht wundern, dass umpolen keinen Fahrtrichtungswechsel verursacht. Delta und Digital ist technisch eh Gleichstrom, auch wenn viele Märklinbahner das bis heute nicht verstehen wollen.

Sehr wahrscheinlich ist der Fehler typisch Märklin. Märklin hat Jahrzehnte lang ein ungeeignetes Öl verwendet, das zwar im Neuzustand ganz wunderbar schmiert und außerdem einen ganz wunderbaren, langfristigen Korrosionsschutz bietet, das aber im Laufe der Jahre ganz fürchterlich verharzt und das ganze Getriebe zusammenklebt.

Das verharzte Öl lässt sich mit einem Kriechöl wie WD40 oder Caramba, oder auch mit Waschbenzin problemlos wieder so weit lösen, dass man das Getriebe wieder bewegen, zerlegen und ordentlich reinigen kann. Das alte Öl muss komplett runter, sonst klebt es bald wieder, deswegen muss man das Getriebe zumindest teilweise zerlegen. Anschließend mit einem aktuellen Öltyp sparsam neu ölen.

Der Vorteil alter Loks ist, dass sie technisch sehr einfach aufgebaut sind. Auch eine größere Wartung ist nicht kompliziert.


Carsten1  13.10.2024, 15:43

Kleiner Nachsatz zu meinem Beitrag, die analogen Loks von M. werden vom Fahrpult ohnehin mit 8 V~ minimal versorgt. Bei weiterem Aufdrehen steigt die Fahrspannung auf bis zu 16 V~ an. Der Richtungswechsler reagiert bei etwa 20 V~.

Die alten analogen Märklin-Loks funktionieren durchaus mit Gleichstrom. Das habe ich seiner Zeit selber probiert, in dem ich als Beispiel die V 200 auf eine Spur N Schiene gesetzt habe. Dabei der Schleifer auf eine Schiene, die Räder einer Seite auf die anderen Schiene. Trafo aufregeln und schon drehen sich die Antriebsräder. Ich bin weitgehend der Meinung von eieiei, dass das Öl der Getriebe verharzt ist. Ob das nun ein spezieller Märklin-Effekt ist, lasse ich mal offen. Allgemein kann man wohl sagen, dass alle Modellhersteller Probleme haben, wenn die Lokomotivmodelle über Jahre hinweg nicht bewegt wurden. Ich sehe das an Spur N Modellen von RoCo, Fleischmann und Minitrix, die ~25 Jahre nicht gefahren wurden. Da gibt es auch Probleme. Mein Reinigungstipp: Isopropanol in eine kleine Wanne geben, eine halb demontierte Lok, ohne Motor in das Iso- Bad versenken und mehrere Stunden "baden" lassen. Idealer Weise kann auch ein Ultraschall-Bad genutzt werden. So werden alle vertrockneten Lagerstellen vom Isopropanol durchdrungen und das alte Öl ausgeschwemmt. Danach aus dem Bad nehmen und trocknen lassen. Das geht recht zügig. Nun ein harzfreies Feinmechanik-Öl an jede Lagerstelle mit einem Zahnstocher oder ähnlichem Gegenstand geben. Kleine Öltropfen reichen in der Regel aus. Das Motto viel hilft viel, ist fehl am Platz. Die Zähnchen der Zahnräder werden mit Vaseline gefettet. Danach sollte die Lok wieder fahren, wie am ersten Tag. Sowohl den Isopropanol (eigentlich Isopropylalkohol) als auch die Vaseline sind in hochwertiger Qualität in Apotheken erhältlich. Geeignetes Schmieröl wird als Feinmechanik-Öl, Fahrrad-Öl oder Nähmaschinen-Öl angeboten. Im Zweiradhandel oder gut sortierten Baumarkt wird man fündig.

Ich nehme nun an, dass wir einer Fragestellerin helfen dürfen. Sie schreibt, wenig erfahren mit der Materie zu sein. Um also den möglichen Verkauf voran zu treiben, empfiehlt es sich, die Modelle von einem Fachhändler checken zu lassen. So kann der mögliche Verkaufswert erhöht werden. Nur sollten die Reparaturkosten nicht höher ausfallen, als die mögliche Wertsteigerung.

Weitere Fragen beantworte ich auch gerne im PN-Bereich. Dazu kannst Du einen Freundschaftsantrag stellen.

Besinnliche Adventszeit und vlt. auch schon Weihnachtsfeiertage wünscht Carsten 1

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Modellbahnen aufgebaut, Beruf Maschinenbau

eieiei2  04.10.2024, 20:32

Entschuldige bitte den sehr späten Kommentar, ich hatte Deinen Beitrag garnicht gesehen.

Extrem verharzendes Öl ist praktisch exklusiv ein Märklinproblem. Bei Märklin verkleben alte Loks regelmäßig zu einem unbeweglichen Block. Und das, obwohl Märklin früher robuster als die meisten Mitbewerber konstruiert hat und motorseitig wenn überhaupt jemandem, dann nur Fleischmann unterlegen war. Verharzen bis zur völligen Unbeweglichkeit passiert bei anderen Herstellern fast nie, obwohl das Öl selbstverständlich auch bei allen anderen Herstellern altert und zäher wird und ab einem gewissen Punkt vernünftigen Fahrbetrieb verhindert.

Andere Hersteller in H0 laufen nach langjähriger Standzeit widerwillig, weil sie schwergängig werden, nur Märklin verwandelt sich zu einem massiven Block. Die kleineren Maßstäben bekommen generell schneller Probleme mit alterndem, zähem Öl, weil unvermeidlich kleinere, schwächere Motoren mit niedrigeren Belastungsgenzen verwendet werden.

Meines Wissens hat Märklin bereits vor einigen Jahren das Öl gewechselt und hat seitdem keine größeren Alterungs- bzw. Stillstandsprobleme mehr als andere Hersteller. Wer heute ein neues Märklinmodell kauft oder ein altes Modell reinigt und mit dem heute verkauften Märklinöl neu schmiert, muss keine anderen Probleme mehr befürchten als bei jedem anderen Hersteller.

Schaue bitte mal auf den originalen Verpackungen nach den exakten Modellnummern der einzelnen Loks. Dann können wir mal weiter sehen.

Das alte Märklin-Analogsystem war m.W. auf eine Wechselspannung von 0 Volt bis ~ 12 oder 24 Volt ausgelegt. Diese kleinen 9 Volt Blockbatterien sind leider nicht sonderlich hochstromfähig, womit sie bei Deinem Test von Mittelkontakt zu Rad an der Lok vermutlich elektrisch überlastet wurden.

Die Motoren der alten Analog-Lokomotiven werden an Gleichspannung aus Batterien vermutlich nicht anlaufen können.

LG


Jessica1703310 
Beitragsersteller
 08.12.2023, 14:14

Ich habe die Verpackung hier vor mir und würde Ihnen gerne ein Foto senden. Funktioniert aber nicht so ganz.

Es geht in erster Linie um die H0 3309 und 3308 BR 85007 und 85006

Wirklich mehr ist auf der Verpackung auch nicht zu sehen

Jessica1703310 
Beitragsersteller
 08.12.2023, 14:14

Ich habe die Verpackung hier vor mir und würde Ihnen gerne ein Foto senden. Funktioniert aber nicht so ganz.

Es geht in erster Linie um die H0 3309 und 3308 BR 85007 und 85006

Wirklich mehr ist auf der Verpackung auch nicht zu sehen

Gnurfy  08.12.2023, 14:35
@Jessica1703310

Deine 3 genannten Modelle scheinen tatsächlich zumindest original auf eine Wechselspannung von ca. 8 bis 16 Volt im Fahrbetrieb ausgelegt zu sein. Erkennbar ist das u.A. am Mittelleiter-Schleifer längs zwischen den Antriebsrädern wie hier im Blog gezeigt:

https://blog.modellbahnshop-lippe.com/2018/06/28/die-stromsysteme-der-modellbahn/

Spätere Modifikationen auf Gleichspannung oder zum Digitalsystem waren aber durchaus in Eigenregie möglich. Den Gleichspannungssystemen fehlt dann allerdings der Mittelschleifer an der Fahrzeugunterseite und in den zugehörigen Gleisen.

Jessica1703310 
Beitragsersteller
 08.12.2023, 14:38
@Gnurfy

Gibt es denn dann ausser Trafo oder 9v Block noch andere test Möglichkeiten?

Gnurfy  08.12.2023, 14:50
@Jessica1703310

Da diese Lokomotiven in gut erhaltenem Originalzustand samt OVP teils recht viel Wert unter Sammlern haben, könnte sich der Gang zum nächsten Radio-/Fernsehtechniker oder zu einem Hausgeräte-Instandsetzer in der näheren Umgebung für einen kleinen Obolus in die Kaffeekasse lohnen. Diese Experten haben in der Regel für ihre Mess- / und Funktionstests auch entsprechende Labornetzteile mit einstellbaren Spannungen und Stromstärkenbegrenzung für kurze Funktionstests.

Mit 12 Volt Wechselspannung müßten die Motoren der genannten Loks eigentlich dann auch bereits laufen. ( wenn sie noch original sind )

Jessica1703310 
Beitragsersteller
 08.12.2023, 15:10
@Gnurfy

Danke... Ich werde mal schauen, ob ich hier in der Nähe jemanden finde

spelman  08.12.2023, 14:02

Wechselspannung? Dann würde das mit der Batterie ohnehin schwierig. Oder ist das ein Verschreiber?

Hallo Jessica1703310

Märklinloks sind normalerweise Wechselstromloks (erkennbar am Mittelschleifer), die funktionieren mit Gleichstrom nicht

Gruß HobbyTfz

Woher ich das weiß:Hobby – Bin seit Jahrzenten Modellbahner mit eigener großer Anlage