Machtlosigkeit der Männer bei schwangeren Frauen

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Der Mann hat in keinem Fall die Möglichkeit einzugreifen. Eine Abtreibung kann der Mann weder verhindern noch erzwingen, egal aus welchen Gründen. Sogar wenn er streng gläubig ist und für ihn eine Abtreibung somit religiös unvertretbar ist ermöglicht ihm die Religionsfreiheit nicht, die Abtreibung zu verhindern. Das liegt darin begründet, dass die gesundheitlichen Risiken allein bei der Frau liegen - sie kann aber auch alleine eine Abtreibung beschließen wenn kein gesundheitliches Risiko vorliegt. Wirklich emanzipiert ist das nicht.


Franz577  21.10.2014, 10:55
sie kann aber auch alleine eine Abtreibung beschließen wenn kein gesundheitliches Risiko vorliegt.

Das finde ich auch nicht gut. Aber soweit ich weiß, kann sie das nicht, wenn sie mit dem Vater des Kindes verheiratet ist und keine gesundheitlichen Risiken gegeben sind.

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HellasPlanitia  21.10.2014, 15:29
@Franz577

Bis zur 12. Woche ist in Deutschland eine Abtreibung legal, ohne dass dafür gesundheitliche Risiken existieren müssten. Auch eine verheiratete Frau kann innerhalb dieser Frist abtreiben, wenn sie das will.

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MaraMiez  21.10.2014, 22:10
@Franz577

Blödsinn. Bis 12 Wochen nach Empfängnis (also bis zur 14. SSW) darf eine Frau ganz legal abtreiben, wenn sie vorher ein Beratungsgespräch in Anspruch genommen hat. Und dabei ist es völlig egal, ob sie verheiratet ist, oder nicht und ob ein gesundhetliches Risiko besteht oder nicht. Mit gesundheitlichem Risiko kann sie sogar später noch einen Abbruch vornehmen lassen. Ebenfalls egal, ob verheiratet oder nicht.

http://dejure.org/gesetze/StGB/218a.html

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Die Rechtslage ist nicht ideal, aber das ist auch schon gar nicht anders zu regeln aufgrund der körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau.

Ja, der Mann "spendiert" die Samenzelle, das ist aber auch schon alles was er dazu beiträgt. Die Frau spielt nun für 9 Monate den Brutkasten, darf mit der Morgenübelkeit kämpfen, mit einem (je nach Veranlagung) zerstörten Körper, anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sowie den Schmerzen der Geburt. Das allein ist schon ein großer Punkt, der für die alleinige Entscheidungsfreiheit der Frau spricht. Schlussendlcih ist es meine Gesundheit, die durch die Schwangerschaft beeinträchtigt wird.

Desweiteren ist es nun traurigerweise heutzutage noch immer so, dass die Frauen als einzige nach der Geburt zurückstecken müssen. Sie müssen zuhause bleiben und für das Baby da sein, während der Mann keinerlei Beeinträchtigungen außer ein bisschen fehlendem Schlaf hat, insofern er denn überhaupt mit der Kindsmutter zusammenlebt.

Zudem sind es meist die Frauen, die im Falle einer Trennung mit dem Kind dastehen. Und wer stellt dich da bitte ein? Kein vernünftiger Chef wird das machen, habe ich selbst in meinen verschiedenen Praktikas in den Personalabteilungen erfahren dürfen. Uns wurde gesagt, bei jungen Frauen genau drauf achten ob Kind oder nicht. Wenn Kind jünger als 10, dann auf den Absagenstapel.... Echt assi sowas... Deswegen bin ich auch für das Einführen anonymisierter Bewerbungen, aber das ist ein anderes Thema. Welche Probleme hat bitte der Mann, wenn die Trennung vollzogen ist? Er zahlt bloß und kann sich um das Kind kümmern, wann immer er lustig ist, er hat keinerlei Beeinträchtigung in seiner Karriere zu befürchten.

Als letzter und für mich wichtigster Punkt: Warum bitte sollte ein Mann das Recht haben, mich zur Abtreibung zu zwingen oder eben dazu, das Kind auszutragen? Das Kind befindet sich im Körper der Frau, lebt von ihr, ist abhängig von ihr, praktisch ein Bestandteil des weiblichen Körpers. Mit welchem Recht sollte ein Mann darüber bestimmen zu haben, was ich mit meinem Körper mache? Ich kann ihn ja auch nicht zur Vasektomie zwingen.


gildenboss 
Beitragsersteller
 21.10.2014, 09:51

Ja das mag sein, ich behaupte auch nicht, dass es mir egal ist, wie sehr die Frau darunter leiden muss. Nur es soll jedes Elternteil dabei zustimmen ob sie das Kind haben wollen bzw wer dafür dann die Verantwortung übernimmt!

Wenn verhütet wurde wollte der Mann sicherlich kein Kind, wenn die Frau es dann trotzdem noch behält, dann sollte meiner Meinung nach nicht der Mann länger dafür zuständig sein, sondern der Staat wenn er das unterstützt z.B: Mehr geld für die Frau und für das Kind, da Vater nicht mit dem Kind einverstanden ist.

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Mewchen  21.10.2014, 10:20
@gildenboss

würde man das regeln, wie du vorschlägst, würde über kurz oder lang jeder Mann sagen, dass die Frau das Kind gegen seinen Willen bekommen hat und sich so aus der Unterhaltspflicht drücken, denn der Staat kommt ja dafür auf...

Und wenn die Verhütung versagt, dann ist ein typischer Fall von Pech gehabt. Du kannst nicht von jemanden verlangen, nur für dich einen Abbruch durchzuführen, wenn derjenige unter Garantie daran zu leiden hat. Tut mir Leid, aber ich finde die Regelung gut so wie sie ist. Jede Handlung hat Konsequenzen und es kann nicht sein, dass sich eine Partei (namentlich der Mann) einfach so aus der Verantwortung stehlen kann, nur weil die Frau sich nicht seinem Willen fügt

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gildenboss 
Beitragsersteller
 21.10.2014, 13:13
@Mewchen

Du vergisst, dass es denke mal weitaus mehr Männer gibt, die das Kind behalten wollen als Männer die es abtreiben lassen wollen.

Immerhin ist der Größte Teil von uns gewollt! Außerdem muss man als Minderjähriger kein Elternteil werden, denn in dem Alter wird sicherlich mehr abgetrieben als in allen anderen Altersklassen !

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Mewchen  21.10.2014, 23:50
@gildenboss

Woher nimmst du denn die Vermutung, dass weitaus mehr Männer das Kind wollen, als dass es abgetrieben wird. Geht man nur nach einigen Foren heißt es immer nur "Freund zwingt mich zur abtreibung", "Wie kriege ich sie dazu, dass sie abtreibt", "Freund will dass ich abtreibe" etc. Von daher wäre ich sehr interessiert an Zahlen und Fakten. Bis jetzt sind unser beider Behauptungen einfach nur in den Raum gestellt, ohne irgendwelche Belege.

Und es sind auch weniger Minderjährige, als die Altersgruppe zwischen 18-25 Jahren, die eher abtreiben. Aber das hat ja nicht wirklich was damit zu tun, ob Männer mehr Mitsprachereche haben sollten

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Ein Kind zu bekommen oder nicht ist in Deutschland alleinige Entscheidung der Frau.

Ein Mann darf in Deutschland auch nicht einfach eine zweite Ehefrau dazu nehmen oder die Ehe annulieren lassen, weil sich herausgestellt hat, dass die Frau keine Kinder bekommen kann.

Der Mann hat ja wirklich NULL Mitspracherecht

Das stimmt so nicht. Natürlich hat er ein Mitspracherecht. Ich gehe davon aus, dass ein Paar sich in einem solchen Fall (normalerweise) bespricht. Aber letztlich, wenn sich die beiden nicht einigen können, kann nur die Frau entscheiden, in deren Körper sich der Embryo entwickelt. Man kann ja den Embryo nicht zweiteilen, und dem Mann die eine Hälfte zum austragen geben.

Andrerseits müsste man evtl. eine rechtliche Lösung suchen, dass ein Mann nicht für ein Kind zahlen muss, das er nie wollte, wenn er verhütet hat und die Frau einen Schwangerschaftsabbruch ablehnt und das Kind gegen seinen Willen zur Welt bringt. Dass dann der Staat den Unterhalt zahlen müsste zum Beispiel.


annemarie37  20.10.2014, 22:17

@Mewchen und Mara. Ich denke ihr seht die Sexualität allzu rational: doppelt verhüten, und das immer, und wenns versagt, dann gemeinsam die "Konsequenzen" tragen...

Ich möchte nicht, dass ich mich falsch versteht. Natürlich steht der Mann in der Mitverantwortung. Aber beim Entscheid über austragen oder abbrechen einer ungeplanten Schwangerschaft ist er nun mal - naturgegeben und absolut zu Recht (geht gar nicht anders) - am kürzeren Hebel. Ansonsten bin ich mit der Antwort von Mewchen 100% einverstanden.

Aber ich denke eh, dass die Gesellschaft/der Staat mehr Mitverantwortung tragen sollte für die Kinder. Kinder sollten weder für Paare noch für Geschiedene, noch für Alleinerziehende, noch für "Zahlväter" ein Armutsrisiko sein.

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Mewchen  21.10.2014, 10:26
@annemarie37

Hm, um ehrlich zu sein empfinde ich Rationalität gerade bei diesem Thema angemessen. Gerade aus Impulsivität entstehen diese Probleme und um ehrlich zu sein, verhüte ich seit Jahren doppelt. Ich sehe dabei kein Problem. Sicherheit hat nun mal ihren Preis.

Dass Kinder kein Armutsrisiko sein sollten, stimmt absolut. Aber leider sind sie es nun mal und der Staat wird sich hüten, auch nur ein Müh mehr dagegen zu tun. Das ist einer der Gründe, warum ich mich zur Zeit schon um diverse Stellen in Schweden bemühe und die Sprache lerne. Ein kinderfreundliches System wie dieses wäre in Deutschland kaum vorstellbar.

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gildenboss 
Beitragsersteller
 21.10.2014, 13:18
@Mewchen

Schweden macht so einiges besser als Deutschland, gleich wie Schweiz.

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MaraMiez  21.10.2014, 22:26
@annemarie37
Aber beim Entscheid über austragen oder abbrechen einer ungeplanten Schwangerschaft ist er nun mal - naturgegeben und absolut zu Recht (geht gar nicht anders) - am kürzeren Hebel.

Ich sag ja auch absolut nichts dagegen, dass die Frau alleine entscheiden soll, ob sie das Kind bekommt oder nicht. Das find ich gut so. Bin eben selbst eine Frau und fänd es absolut daneben, wenn ich ungewollt schwanger werde, der "Vater" meint "Oh ist ja toll, bekomms mal." und ich dann deswegen nicht mehr abbrechen dürfte, obwohl ich das Kind gar nicht will. Oder eben umgekehrt. (Wenn ich mich dann aber für das Kind entscheide, find ich halt, dass der Mann, der ja mit gemacht hat und sicher auch Spaß dabei hatte, dann auch dazu stehen sollte...schon allein weil das Kind ein Recht darauf hätte. Zum einen auf den Unterhalt, der wär ja nicht für mich, sondern fürs Kind, und zum anderen auf das Wissen, wer der Vater ist.)

Dass der Staat Eltern, ob alleinerziehend oder nicht, nicht genügend unterstützt, sondern nur so Alibi-Unterstützung bietet ist ja aber auch nichts neues. Der Staat will, dass man Kinder bekommt, bietet aber Müttern (oder Vätern) kaum eine sinnvolle Alternative dafür, wo das Geld für eben diese her kommen soll, wie der Gehaltsverlust ausgeglichen werden soll usw. Wenn man überlegt, dass so ein Kind zwischen Geburt und 18. Geburtstag um die 120.000€ kostet (und das völlig frei von jeglichem Luxus), man in dieser Zeit aber bei aktuell 184€ Kindergeld nur ein Drittel davon an Unterstützung bekommt und nicht automatisch mehr Gehalt hat...

Da sollte völlig unabhängig davon, ob Väter nun Mitspracherecht haben, wenn es um Abtreibung oder nicht-Abtreibung geht, etwas geändert werden.

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MaraMiez  20.10.2014, 12:37

Wenn Mann ordentlich verhütet, wird Frau normalerweise auch nicht schwanger und das Restrisiko, das bleibt, haben dann beide zu tragen. Wieso sollte nur die Frau das tun? Was wenn sie nicht abtreibt, weil sie weiß, dass sie das nicht verkrften würde, auch wenn sie eigentlich kein Kind wollte? Wenn man Sex hat, weiß man, dass daraus ein Kind entstehen kann. Wenn man alles tut, damit das nicht passiert und es passiert doch, ist das eben einfach Pech. Ist ja nichzt so, als hätte dann nur der ungewollte Vater Kosten und andere Pflichten, wenn sie das Kind dann bekommt. Die Mutter hat das ja genauso.

Bei "Samenklau" dagegen ist das was ganz anderes. Da wär ich auch dafür, dass entsprechende Frau dann nicht noch bevorzugt behandelt wird, sondern mit den Konsequenzen alleine zurecht zu kommen hat.

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annemarie37  20.10.2014, 12:59
@MaraMiez

Da bin ich nicht ganz einverstanden, Mara.

Du kannst genau so sagen: wenn frau ordentlich verhütet, wird sie (mit seltenen Ausnahmen) auch nicht schwanger. Präservative haben bekanntlich eine höhere Versagerquote als Pille oder andere hormonelle Verhütungsmethoden. Und wenn dann die Frau - entgegen dem Willen des Mannes - das Kind bekommen will, dann habe ich ein gewisses Verständnis, das der Mann das ungerecht findet.

Ich sage ja nicht, die Frau soll dann alles selbst zahlen. Ich meine, der Staat müsste eisnöpringen und mehr Verantwortung für Kinder (generell) übernehmen: durch mehr Kinderzulagen, mehr Angebote zur ausserhäuslichen Kinderbetreuung, etc.

UND: wie würdest du dann "Samenklau" nachweisen wollen?

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gildenboss 
Beitragsersteller
 20.10.2014, 13:10
@annemarie37

Richtig, wenn beide verhüten, dann mit der Absicht kein Kind zu bekommen!

Wenn dabei aber etwas schief geht und die Frau dann so naiv wird und es dann behält, dann ist es völlig ungerecht und wenn der Staat das dann noch unterstützt, dann soll der Staat auch dafür die Verantwortung übernehmen und nicht der Mann.

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MaraMiez  20.10.2014, 18:24
@annemarie37

Wie gesagt, wenn man Sex hat, weiß man, dass daraus ein Kind entstehen kann. Wenn Frau das nicht will, sollte sie tun, was sie kann um es zu verhindern, wenn Mann das nicht will, sollte er das Selbe tun und im Idealfall tun dann beide, was sie können...völlig unabhängig davon, ob der andere schon an Verhütung denkt. Trotzdem bleibt ein Restrisiko, das wissen beide und dann müssen auch beide damit leben, egal, ob das Kind dann ausgetragen wird, oder nicht.

Wenn Mann kein Kind will, Frau aber selbst nicht verhütet (aus welchen Gründen auch immer), dann weiß er auch, dass ein Kondom nunmal reißen kann. Wenn er dann dennoch Sex mit der Frau hat, muss er damit rechnen, das etwas passiert und dann muss er genauso dafür gerade stehen. Zwingt ihn ja niemand mit der Frau Sex zu haben, obwohl er weiß, dass es ein so und so viel Prozentiges Risiko gibt. Umgekehrt gilt für die Frau natürlich das gleiche.

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Mewchen  20.10.2014, 19:26
@gildenboss

So oder oder so, die Frau ist immer die Ge*rschte. Wird sie zur Abtreibung gezwungen obwohl sie es gar nicht will, sind psychische Probleme vorprorgrammiert. Trägt sie es aus, weil sie eine Abtreibung nicht verkraften könnte, und der Mann wäre von der Zahlungsverpflichtung befreit, kann sie auch sehen wo sie bleibt. Ganz toll.... Hauptsache der Mann kommt da ungeschoren raus oder wie?

Eine Verhütung aus Kondom und Pille versagt so gut wie nie und wenn, dann nur weil das Kondom gerissen ist, die Frau ihre Pille vergessen hat und eine Wunderfortpflanzungsmaschine ist. Beide haben das "Problem" fabriziert, aber nur eine kann eine Entscheidung treffen. Beide müssen aber im Falle der Austragung dafür geradestehen... Um ehrlich zu sein, sehe ich eine Abtreibung für den Großteil der Männerwelt als eine Art Gefallen an, den die Frau dem Mann tun kann. Aber es ist eben nur ein Gefallen, nichts worauf er auch nur irgendein Recht hätte

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Franz577  21.10.2014, 11:02
@annemarie37
Ich meine, der Staat müsste eisnöpringen und mehr Verantwortung für Kinder (generell) übernehmen

Der "Staat", das sind wir alle. Und ich sehe nicht ein, daß ich als Unbeteiligter für die Verhütungsmißgeschicke anderer zahlen soll. Dafür sollen dann schon die aufkommen, die das Kind gezeugt haben.

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gildenboss 
Beitragsersteller
 21.10.2014, 13:16
@Franz577

Ja die die das Kind dann wollen, die sollen dafür aufkommen, wenn der Mann es nicht will soll er nicht zahlen, wenn die Frau es will weis sie auch auf was sie sich da einlässt, also ist es dann ihr Bier, dafür wiederum wird sie aber umso mehr vom Staat unterstützt, wegen Alleinerziehende Mutter! so fände ich es besser.

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Der Mann hat da gar nichts zu melden und das ist gut so.