LUMIX g1 auf unendlich focusieren mit vintage objektiven?

2 Antworten

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Hallo

es gibt folgende Punkte

1.) "Normale" Optiken focusieren denn sichtbaren Bereich des Lichts auf Bildbühne aber nicht das für Menschen "unsichtbare" Licht also UV und IR. Diese haben andere Wellenlängen und andere Brennpunkte. Deswegen haben Profi Optiken denn IR und manchmal UV Indexpunkt. Bzw bei Bedarf ermittelt man denn Korrekturpunkt selber und ritzt/frässt eine Kerbe die man mit blauem Lack füllt.

Es gibt Vollspektrumoptiken die von UV bis IR korregiert sind. Solche Optiken werden in Kleinserien hergestellt und kosten als Festbrennweiten im Bereich von 1000€ aufwärts und als Zoomversion im Bereich von 25000€ aufwärts. Eine günstigste UV-NIR VIS Optik in C Mount ist das in 100000er Stückzahl gefertige Jenoptik Coastal Hyperspectral 25/2. Das hat meines Wissens auch einen 15mm Bildkreis wenn auch alles über 12,5mm Purpurfarbsäume bekommt www.jenoptik.de/-/media/websitedocuments/optics/optics/product-brochure-hyperspectral-lenses-25mm.pdf

www.i-need.de/?Produkt=32828.

Es gibt aber C Mount Industrieoptiken zb auf der F-Theta Basis bzw es gibt reichlich C Mount Industrieoptiken wenn auch die meisten nur für C Mount Bildkreis

2.) Filterstacks vor Sensoren sind komplex wenn man die modifziert oder ausbaut muss man die Sensor Grundstellung justieren auf etwa 1/2000tel des Formats also Toleranzfeld um 0,006mm, die Planlage sollte noch besser sein aber viele Sensoren sind ohne Filterstack im 100erstel "wellig". Der Filterstack sorgt für die Planlage der Bayer Matrix und des Sensors dahinter deswegen werden Sensoren leicht gewölbt/vorgespannt montiert und damit plan gegen denn Filterstack gepresst. Im bereich der Astrofotografe also hinter Astrografischen Optiken ist das oft kein Thema ausser bei superhellen Schmidt Kameras bzw den Hyperstar Astrograph Umbauten auf Celestron Basis. Gut 99% der Anwender kaufen sich gleich eine gekühlte Astrokamera in Gehäusegrösse eines Girl Scout Cookie und verschwenden keine Zeit mit DSLM Umbauten. Es gab nur mal eine Zeit lang einen Kodak KAI FTT CCD Astrosensor mit optimalen Pixelpitch in Olympus FT DSLR zum "Schnäppchenpreis".

Jetzt nimmt man eine mFT Optik mit Autofocus und prüft die Grundsätzliche Focusleistung der Kamera. Autofocus korregiert Auflagemassfehler automatisch im Bereich von 1-2 mm und dass kompensiert meist denn Focuspunktshift durch das Filterstack. Probleme machen nur manuele Focusoptiken mit fix justierten Unendlichanschlag die auf das 1/1000tel justiert werden. Wenn man mit einer mFT Optike überhaupt nix scharf bekommt muss man erst mal das debuggen. Wenn die Pptik nur gegen unendlich nicht scharf wird muss man "nur" denn Sensor näherdrehen.

3.)

mFT hat 19,25mm Register und zwar alle Kameras

C Mount hat 17,525mm Register

CS Mount hat 12,5mm Register

Es gibt korrekt gebaute Adapter für C Mount auf mFT aber nicht alle Optiken sind am Gewinde Mount Schlank genug, diese muss man dann ca 3mm abdrehen zb Angenieux und Schneider Super 16 C Mount Zooms.

Bei mechanischen Optiken ist Präzison im 1000entel üblich bzw je kleiner das Format um so päzisser muss man werden. Konsumerkameras basieren auf Autofocus damit kann man dise mit Toleranzfelder im Wurfpassungsbereich produzieren tut. Das senkt die Kosten. Dem Autofocus ist das Auflagemass im Prinzip Scheixxegal deswegen kann man Autofocus Optiken komplett aus Plastik bauen und von Robotern zusammenstecken lassen. Mechanische Optiken werden kollimiert und dabei auf den Punkt justiert, meist gibt es einen verstellbaren Unendlichanschlag mit Wärmekompensation ansonsten prüft/justiert man die Optik bei Kühlschranktemperatur (4°C) und nach 50°C im Backoffen.

4.) C Mount hat einen Bildkreis für 16mm Film also um 12,75mm. mFT Opiken haben 22mm Bildkreis

Ausnahme sind die wenigen "Super16" Optiken für frühe 1,5" Videofarbröhren von RCA/Toshiba mit etwa 14,25mm Bildkreis. NME kamen die ab 1962 in die Felderprobung und zur Olympiade 1964 gab es "tragbare" Farb TV Kameras für 4 Mann Teams. 1 Man Kamera, 1 Mann Ton, 1 Mann Bandlaufwerk, 1 Mann Ausleuchtung und Stromversorgung. Bzw man baute einen "Kamerawagen" mit 50 Meter Kabeltrommeln. Das NHK lies bei Angenieux das 10x15B T3.1 Zoom für Super 16TV bauen das musste auf einer 4er Trommel mit 3 Festbrennweiten mit T1.5 montiert werden also schlank sein. 1962 war klar das man bei superhellen Tageslicht mit T3 auf Gainlevel 0 kommen könnte und hat es mit dem Angenieux 10x12B probiert. 1964 kam dann auch das Cosmicar/Pentax 12,5-75/T1.8 das wird meines Wissens bis heute gebaut. Die Optik leuchtet genau denn ETC Modus der GH Typen aus (entspricht dann einem 50-300 Kleinbild) und hat genug Auflösung.

Ab Mitte der 60er baute man dann die Super 16 Filmkameras von A-Cam, Arri, Aaton, Canon, Elicar. Das waren meist Filmkameras für Actionscenen und dafür gab es Zeiss Cine Optiken zb das 11-110/T2 das 17,5mm ausleuchtet. Knackpunkt ist die Optiken waren meist als PL Mount Version gebaut oder auch als B3 bzw mit dem aaton Mount. Die Hinterlinsen der Optiken waren zu Gross für C Mount

Die meisten Super 16 C Mount Optiken baute Canon und Cosmicar/Pentax für das japanische Farb TV.


RLWoS 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 11:20

Uff das ist jetzt sehr viel Info aber vielen Dank für die ausführliche Antwort.

wenn man mal die Sache mit dem c Mount Objektiv bei Seite lässt da das eigentlich sowieso nur zum testen dienen sollte dürfte Punkt 1 ja dass Hauptproblem sein. pt 2 Der Filter war wenn ich mich recht entsinne nicht an den Sensor gepresst. Was ich bei all der ganzen Theorie dahinter nicht verstehe ist warum es so viele Umbauten gibt die auch ohne weiteres funktionieren also auch mit Altglas. Da kommt es lediglich zu Hotspots je nach Optik. Und von 400nm bis 750nm ist auch schon ein großer Unterschied was die brechung von Licht betrifft. Wenn das so eine große Rolle spielt warum gibt es dann nicht auch bei sichtbarem Licht größere Probleme. Zwischen sichtbaren roten Licht und ir Licht bei z.b. 800nm ist der Unterschied ja nicht so gigantisch. Und müsste das Bild vorallem in full Spectrum dann nich allgemein unscharf sein ? Wei das ist ja bei nah Focus nicht der Fall.

am Ende wird wohl der Ausgleich in af objektiven wohl die Lösung sein nur mag ich analoge objektive eigentlich deutlich mehr.

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IXXIac  05.07.2024, 15:50
@RLWoS

Hallo

die Filterstacks vor Sensoren sind unterschiedlich aufgebaut viele haben einen Staubschüttler als Deckglas. Dafür gibt es aber unterschiedliche Methoden im Detail.

Die Astro Umbauer verändern den Filterstack, die nehmen nix raus. Der Bandpassfilter wird durch ein anderes Glas ersetzt. Die Hobby Umbauer wissen nicht was Sie tun und welche Wirkung es hat ist bei einer G1 auch egal die ist nix mehr Wert.

Und die Astroumbauer justieren anschliessend den Sensor in die Grundstellung und denn Autofocus. Wobei das ist bei DSLM nicht zwingend nötig weil die AF Sensoren sind im Sensor

Jetzt montiert man eine mFT Optik und versucht was in 1 Meter Abstand scharf zu bekommen entweder per AF oder Manuel. Dann geht man auf 2 Meter, 4 Meter, 8 Meter, 16 Meter bis an die Hyperfocalgrenze und danach drüber. Hyperfocalgrenze wird nmE im Entferungsbalken auf den TFT angezeigt.

Wie schon erklärt haben Autofocusoptiken so grosse Toleranzfelder bis Hyperfocal dass die meisten Sensorumbauten im Toleranzfeld bleiben.

Bei mFT wird aber Hyperfocalpunkt der Optik bei der Produktion gemessen und als Referenzmarke zum Autofocus Kennfeld gespeichert. mFT Optiken fahren auf denn Hyperfocal Referenzpunkt wenn man unter Strom die Bajonettaste betätigt. Das mFT vermeidet dadurch überfocusieren

Kamerasensoren sind auf denn visuellen Bereich optimiert und können oft nur wenig NIR und UV aufzeichnen das heisst ein üblicher Kamerasensor taugt weder für UV noch für IR Fotografie weil die Sensel nicht dafür gemacht wurden. Das NIR Spektrum ist aber ausgeprägter als der UV Spektrum bzw Rotlicht ist "häufiger" als UV Licht verfügbar. Die lichtempfindlichkeit in UV und IR hängt von der Hardware ab. Kinofilmkamers sind meist als Fullspektrum angelegt und werden nur Outdoor mit Bandpassfilter bestückt. Zudem gibt es "UV Schminke" für Schauspieler.

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RLWoS 
Beitragsersteller
 06.07.2024, 14:13
@IXXIac

Hm ok ja schade. Mein Filter ist jetzt angekommen. Haben sie denn eine Idee welches mft objektiv (möglichst weitwinkel bzw das es am Ende so um die 35mm + - 10mm raus kommt ? ) was günstig ist und keinen Punkt in der Mitte zeigt , funktionieren könnte?
Am liebsten auch festbrennweite.

Das ganze ist doch ein bisschen viel now how sonst da ich eigentlich froh sein kann das der Umbau überhaubt funktioniert hat auch wenn es der zweite ist der mir gelungen ist. Nur der erste Versuch war an einer bereits defekten Kamera. Dann hab ich günstig für 10€ die LUMIX g1 bekommen und dacht damit kann ich es ja mal versuchen und bis auf die Sache mit dem Focus hat es super geklappt. Also würde mich freuen wenn Sie da vieleicht eine Empfehlung hätten:)

alternativ ginge auch ein objektiv was sich leicht so umbauen ließe das es minimal weiter an den Sensor kommt dann geht ja vileicht doch ein manuelles.

und danke nochmals für die ausführliche Antwort:)

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Das Auflagemaß von MFT ist weder 20mm noch 19.62mm, es ist 19.25 mm und das gilt für alle MFT Kameras.

Ein C-Mount Objektiv kannst du daher schonmal nicht korrekt adaptieren, weil das Auflagemaß dort 17.526mm beträgt und somit zu kurz ist.

Was dir beim Minolta Objektiv reinspielt, ist das Infrarot eine andere Fokusdistanz hat. Deshalb haben viele ältere Objektive auch Markierungen für Infrarotphotografie, meistens ein roter Punkt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

RLWoS 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 02:03

Danke für die Antwort:)

Aber das Problem besteht auch ohne ir Filter. Ich kann mal einen ir cut filter verwenden demnach sollte das Problem ja behoben sein wenn ir das Problem ist. Und falls es stimmt wie soll man dann die alten analogen Objektive nutzen? Der Adapter erlaubt es ja nicht das objektiv näher a den Sensor zu lassen was das Problem beheben würde. und ich meine sowas gesehen zu haben also das auch analoge objektiv verwendet werden.

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Uneternal  03.07.2024, 02:11
@RLWoS

Hm, das Objektiv müsste halt näher an den Sensor. Aber mal was anderes, hast du eigentlich nur den IR Filter entfernt oder auch einen neuen Passfilter dafür reingetan? Denn wenn du nur den Filter entfernt hast sorgt das noch zusätzlich für beträchtliche Fokusverschiebungen.

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RLWoS 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 02:20
@Uneternal

Halt einen Filter vorne drann den hab ich noch nicht villeicht liegt es auch dran aber da der bissher noch nicht angekommen ist konnte ich das bissher nicht testen. Aber vileicht versuche ich es mal mit einer Diskette die hätte ich da. Weis nur nicht ob der unterschid so stark ist. Bzw habe ich versucht sowas in der Art zu recherchieren aber finde nicht soo viele Infos.

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