Lohnt es sich überhaupt noch Softwareentwickler zu werden?
Hallo zusammen,
in ein paar Monaten hab ich mein Abitur und habe mir überlegt, an einer Fachhochschule Informatik zu studieren & wollte mich auf Softwareentwicklung spezialisieren.
Die Sache ist nun die, dass ich permanent lese und auch anhand von Jobausschreibungen sehe, dass sämtliche Arbeiten die in Richtung programmieren gehen in Schwellenländer wie Indien oder Osteuropa outgesourct werden, während in den Hauptstandorten von Firmen in Deutschland fast nurnoch BWLer gesucht werden.
Wenn man dann noch die Schwierigkeit des Studiums & die Forderung nach ständiger Weiterbildung, die Stigmatisierung als "Freak" und die schlechte Jobsicherheit besonders für ältere Entwickler berücksichtigt, frage ich mich echt, ob es nicht schlauer wäre doch was anderes zu machen (z.B. Grundschullehramt).
Wie seht ihr das?
12 Antworten
Die Sache ist nun die, dass ich permanent lese und auch anhand von Jobausschreibungen sehe, dass sämtliche Arbeiten die in Richtung programmieren gehen in Schwellenländer wie Indien oder Osteuropa outgesourct werden,
Der Indien-Hype geht schon seit Jahrzehnten so - ich habe vor 20 Jahren mal so ein Outsourcing-Projekt für ein paar Entwicklungsarbeiten gemacht. Wenn das so wäre, gäbe es gar keine Entwickler mehr in Europa. Und ja, es gibt viel Nearshoring nach Rumänien, Ukraine & Co.
Aber trotzdem ist der Jobmarkt noch riesig - sehr gute Entwickler oder allgemein IT-Leute sind nämlich verflucht rar, und jedes einschlägige Unternehmen klagt über Probleme, solche zu finden. Mittelmäßige Leute, die irgendwann halt mal programmieren gelernt haben und glauben, sie müssten sich danach nicht mehr weiterbilden, haben aber durchaus ein bedeutendes Risiko redundant zu werden oder erst gar keinen Job zu bekommen.
während in den Hauptstandorten von Firmen in Deutschland fast nurnoch BWLer gesucht werden.
Erstens haben die BWLer viel mehr zu kämpfen, weil es so viele von ihnen gibt. Zweitens solltest du den Gesamtmarkt betrachten und nicht die maroden deutschen Großunternehmen wie Siemens. Dort findest du kein Wachstum mehr.
Die Sache ist nun die, dass ich permanent lese und auch anhand von Jobausschreibungen sehe
Vielleicht... solltest du mal woanders lesen, der Ort, wo du jetzt liest, ist nicht gut. Die Sache mit dem Outsourcing ist meiner Erfahrung nach eher ein Klischee, weil solche Dinge wie Zeitverschiebung, Sprachkenntnisse und eine andere Mentalität das Projektmanagement erschweren. Vielleicht machst du auch den Fehler, dass du dir nur die Big Player anguckst und dir einredest, dass du auf Biegen und Brechen bei einem von denen Arbeiten musst. Das ist Quatsch.
Ich kann mir eher vorstellen, dass dieser Virus, der gerade umhergeht, auch den Stellenmarkt verändert hat, deine Momentaufnahme ist daher nicht repräsentativ.
Kann mich den "Folge deinem Herzen"-Antworten hier nur anschließen - wenn du Bock auf Softwareentwicklung hast, dann studier das.
Des stimmt überhaupt nicht. Nur weil ein paar Firmen Outsourcing betreiben, heißt das nicht, dass der Beruf hier zwangsläufig wegfällt. Außerdem habe ich gehört, dass viele Firmen sich wieder vom Outsourcing distanzieren, weil die Sprachbarrieren doch höher waren, als Anfangs gedacht. Softskills gehören halt auch dazu, nicht nur Hardskills.
Jobs usw wirst du schon noch finden.
Vorallem wenn du gut bist. Klar haben sich auch in der IT die Zeiten geändert, aber es gibt nach wie vor einen Bedarf an Entwicklern hier.
Mach das, (Beruf nicht Studium) wo du Lust darauf hast. Da diese Tätigkeit wirst du in dem längsten Kapitel deines Lebens nachgehen.
Der Indien hyp müsste schon vorbei sein .20-25 Jahre wäre da wohl auch zu lange.