Lohnt es sich überhaupt, die Bibel oder den Koran zu lesen, wenn man von vornherein die Voreinstellung hat, dass es eh von Menschen geschrieben wurde?

31 Antworten

Die Bibel schon, weil auch Christen nicht glauben, dass sie vom Himmel gefallen ist. Die Autoren der biblischen Bücher waren durchaus Menschen. ;-)

Aber der Unterschied ist sicherlich, dass gläubige Christen trotzdem daran glauben, dass das was diese Menschen aufgeschrieben haben vom Heiligen Geist inspiriert ist und eben nicht nur einfach selbst ausgedacht.

Ich vermute mal, dass du das nicht denkst.

Trotzdem lohnt sich die Lektüre natürlich. Im Alten Testament findest du ja auch die Geschichtsschreibung des Volkes Israel....und zwar eine Geschichtsschreibung, die sehr alt ist. Überlege mal im Vergleich: aus wie vielen Ländern haben wir die Geschichte eines Volkes von vor 3000 Jahren dokumentiert? Wenn du eine Bibel mit Apokryphen nimmst (oder einfach eine katholische) findest du auch die Makkabäerbücher und hast dann insgesamt einen Zeitraum von "aus einer Familie entsteht ein Volk" bis "warum waren die Römer im Land?" (was ja zur späteren Vertreibung führte).

Im neuen Testament findest du natürlich viel über Jesus, die Geschichte der ersten Christen, bzw. wie sich das Evangelium ausbreitete (Apostelgeschichte).

Aus Glaubenssicht natürlich sehr zu empfehlen. Geschichtlich auch, weil es ja die Anfänge des Christentums beschreibt und damit der Religion, die letztendlich (obs passt oder nicht) dein Leben auch beeinflusst hat (unsere Kultur wäre ja eine ganz andere ohne das Christentum).

Ja, gerade deshalb!

Denn in diesen Schriften findest du viel ueber die Denkweise von Menschen verschiedener Zeiten, Poesie, Geschichte (damals genauso subjektiv wie heute).

Ich finde immer wieder erstaunlich dass Menschen im Uebergang zwischen Stein- und Bronzezeit uns so aehnlich waren, so aehnlich Prioritaeten setzen und dachten. Wie sehen uns gerne als moderne Menschen, die "darueberstehen".. aber sind wir das wirklich?...

Ich finde diese Schriften an sich nicht gefaehrlich (wie manche es finden) - ich finde die Menschen gefaehrlich, die sie fuer ihre Zwecke missbrauchen.

Und da die Bibel die westliche Kultur sehr beeinflusst hat, denke ich dass man sie kennen sollte, wenn man die Tiefen von Geschichte und Kunst verstehen will - von gothischer Architektur ueber die grossen Denker und Schriftsteller bis Nick Cave.

Ich lese die Bibel seit 33 Jahren, fast täglich. Die 39 Schreiber der Bibel waren Menschen von heiligen Charakter, also absolut wirklich glaubwürdige Leute. Der lebendige Gott hat sie gebraucht um Seine Botschaft an uns alle zu übermitteln. Keiner kann einem Mose, Jesaja, Paulus... einen fragwürdigen Charakter nachsagen. Sie scheuten keine Schläge, Gefängnis oder Mord Drohungen, um Gottes Botschaft weiter zu geben.

Woher ich das weiß:Recherche

Das kommt wahrscheinlich auf den Menschen an. 

Aber wenn du schon dabei bist, warum sollte man sich dann nicht auch demütig verhalten und sich einmal in seinem Leben wirklich für Gott öffnen? 

Fühlt man sich so sicher, alles im Universum zu wissen, dass man sich nicht mal einmal dazu entschließen kann sich demütig zu verhalten? Selbst dann nicht, wenn das für einen möglicherweise bedeuten könnte, das ewige Leben geschenkt zu bekommen? Auch wenn die Chance noch so klein ist...? 

Ich würde dir raten, dich mal wirklich für Gott zu öffnen und die Bibel unter Gebet zu lesen. Man wird unmöglich alles auf Anhieb verstehen und oft wird es auch anstößige Dinge beim lesen geben. 

Doch gerade da kann sich dann die Demut von einem zeigen (Hebräer 4:12). Wirft man das Buch sofort in die Ecke, weil man sich solchen "Märchen" überlegen fühlt? Oder gibt man zu, dass man es vielleicht einfach noch nicht verstehen kann und bleibt unter Gebet dran?

Z.B. steht tatsächlich in der Bibel selbst geschrieben:

In den Schriften steht ja: „Ich werde die Weisheit der Weisen zugrunde gehen lassen und die Intelligenz der Intellektuellen werde ich beseitigen.“ 20 Wo ist der Weise? Wo ist der Schriftgelehrte? Wo ist der Debattierer dieses Weltsystems? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zu Unsinn werden lassen? 21 Denn da die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht kennengelernt hat, hat es Gott in seiner Weisheit gefallen, die Glaubenden durch den „Unsinn“ dessen, was gepredigt wird, zu retten. (1.Korinther 1:19)

Wie jeder vorgeht, muss er selbst entscheiden. 

LG.

Nein, man muss mit einem offenen und unvoreingenommenen Herzen rangehen.

Und die Bibel wurde auch von Menschen geschrieben, aber von Gott eingegeben.

Z.B. kann heutzutage auch fast Niemand Mein Kampf lesen, ohne sich eine objektive Meinung zu bilden. Das nur als Beispiel, warum man die Bibel auch nicht ohne Vorurteile lesen kann.