Lesen sich Bestatter den Brief, den man mit ins Grab legen möchte, durch?
Am Mittwoch ist die Beerdigung meiner Oma und ich möchte noch gerne einen Brief schreiben. Aber ich habe gerade zwei Probleme, unzwar: 1.Mir wurde früher immer erzählt dass die Verstorbenen(in dem Fall jetzt meine Oma) vom Himmel zu uns nach unten schauen und uns quasi beobachten. Da mir das schon sehr oft früher im Kindesalter erzählt wurde, glaube ich auch irgendwie daran. Nur jetzt fühle ich mich schlecht, das ich dem Brief erst so spät schreibe, also ich wollte morgen anfangen, d.h. einen Tag vor der Beerdigung. Und statt den Brief in den letzten Tagen zu schreiben, war ich immer am Handy und meine Oma mochte es nie dass ich so viel am Handy bin. Und da ich ja jetzt glaube, dass sie mich vom Himmel aus beobachtet fühle ich mich schlecht das sie jetzt bestimmt traurig ist und ich nicht den Brief nicht früher geschrieben habe. Und ich weiß, wenn ich gestorben wäre, wäre meine Oma jetzt ganz traurig und hätte den Brief bestimmt auch schon längst geschrieben. Aber ich bin irgendwie genauso drauf wie immer. Also na klar, ich bin schon traurig aber ich bin schnell mit der Trauer klar gekommen. Direkt die ersten Tage nach dem Tod ging es mir eigentlich schon wieder besser in dem Sinne. Aber nochmal zu dem Brief, glaubt ihr dass meine Oma jetzt „traurig“ ist dass ich den Brief erst morgen schreibe oder dien enttäuscht von mir ist, dass ich so viel am Handy bin?😭 Ich werde mich in dem Broef auf jeden Fall entschuldigen und auch schreiben dass ich aus ihren Raten und Taten lernen möchte und auch dass ich es versuchen werde nicht mehr so viel am Handy zu sein und mich in der Schule zu bessern... so wie Sie es immer von mir erwartet hat!
Und so wären wir auch schon bei meinem Zweiten Problem, da ich in den Brief viele Private Sachen reinschreiben werde, möchte ich natürlich auch dass ihn nur meine Oma „lesen kann“. Den Broef werde ich am Tag der Beerdigung dann dem Bestatter geben und er wird es in das Grab legen. Aber wird er sich den Brief wohl durchlesen? Weil irgendwie möchte ich das nicht.
Was habt ihr so für Erfahrungen damit gemacht? Wie schnell vergeht bei euch die Trauer? Ist es normal innerhalb wenigen Tagen schon wieder fitter zu sein nach der ganzen Trauer? Kann es auch daran liegen dass meine Oma unheilbaren Krebs hatte und man sich irgendwie schon auf den Tod vorbereiten konnte, da die Ärzte eigentlich Mengen ihr bliebe noch 1 Jahr zum leben allerdings waren es letztlich nur noch zwei Wochen...
3 Antworten
Als meine Eltern (Vater und Mutter) verstorben sind durften wir Angehörige sie in der Trauerhalle noch einmal sehen (nach Absprache mit der Bestatterin). Die Bestatterin forderte uns Angehörige ausdrücklich auf, nach eigenem Wunsch noch eine persönliche Mitteilung / einen persönlichen Brief mit in den Sarg zu legen (was meine Neffen auch gemacht haben). Ich gehe davon aus, dass die Bestatterin diese Briefe nicht durchgelesen hat.
Selbst wenn Du dem Bestatter den Brief (in einem verschlossenen Umschlag) über-gibst wird er den wohl nicht durchlesen. Selbst wenn er es dennoch tun sollte (wovon ich nicht ausgehe) - ein seriöser Bestatter schweigt!
Ich habe das beim Tod meiner Oma ähnlich gemacht. Den Brief allerdings nicht dem Bestatter gegeben, sondern selbst ins Grab gelegt. Es war eine Urnenbestattung.
Du könntest aber den Bestatter bitten, den Brief mit in den Sarg zu legen.
Er wird ihn sich nicht durchlesen. Keine Angst!
Lass dich bitte nicht von manchen Individuen hier beeinflussen, die einen anderen Glauben als du haben. Glaube ist eine sehr persönliche Sache.
Ich selbst bin Atheist. Trotzdem habe ich den Brief mit ins Grab gegeben, einfach weil es sich richtig angefühlt hat.
Keine Sorge, Bestatter lesen sowas schon nicht. Zum einen, weil sie Profis sind. Zum anderen auch deshalb, weil es sie wahrscheinlich schlichtweg nicht interessiert, was ein Enkel seiner Oma zum Abschied schreibt.
Ansonsten, ignorier bitte die andere Antwort hier! Die Idee, deine Gedanken in einen Brief zu schreiben, ist eine sehr schöne und gute. Sogar eine, die von Trauerbegleitern empfohlen wird, damit die Hinterbliebenen den Tod des Angehörigen besser verarbeiten können. Die eigenen, kreisenden Gedanken niederzuschreiben, noch ein letztes Mal ein paar liebe Worte an den lieben Menschen zu richten - das tut dir auf jeden Fall gut!
Und ob es nun irgendeine Form von "Leben nach dem Tod" gibt oder nicht - zum einen weiß das niemand genau und zum anderen ist es doch im Zweifel egal, wenn dir das Schreiben dieses Briefs gut tut!