Lernen Menschen in die Augen zuschauen!?

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ja ich hätte einen sehr guten tipp für dich, 

da ich das problem früher auch hatte, hab ich versucht mich damit auseinander zu setzen, und habe den leuten immer nur in die augen geschaut, wenn ich den blick "verschwommen" eingestellt hab! das kennst du sicherlich, wenn man die augen so entspannt, dann sieht man alles verschwommen, wie durch eine klarsichtfolie!

so hab ich es geschafft, jemandem in die augen zu sehen, und gleichzeitig aber sowas wie einen schleier vor den augen zu haben!

weißt wie ich mein? 

probier das mal aus, und dann musst du versuchen, immer länger blickkontakt zu halten, erst mal drei sekunden, dann beim nächsten mal vier sekunden und das dann so zu steigern, bis du irgendwann völlig problemlos allen in die augen sehen kannst. und wenn es dir zu unangenehm wird, kannst den "verschwommenen blick" einschalten, dann wirds besser!


cyracus  30.04.2011, 14:36

Bist Du sicher, dass sich solch ein Blick für die andere Person angenehm anfühlt?

Wenn ich so angesehen werde, gucke ich genauso zurück, was die andere Person allgemein nicht lange aushält und den Blick abwendet.

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malysh1990  30.04.2011, 17:25
@cyracus

also ich hab ein paar leute gefragt, ob man es sieht, wenn ich den blick aufsetz, und sie sagten alle, dass man keinen unterschied sieht.

man muss halt seinen gesichtsausdruck normal lassen :D

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cyracus  01.05.2011, 00:42
@malysh1990

Tja, leider ist es Dir nicht möglich, das mit mir auszuprobieren. - Du würdest Dich wundern, wie fein ich wahrnehme. - Ich merke sowas auf jeden Fall und blitzschnell. Ich merke sogar, wenn mein Rücken seltsam angesehen wird. - In einem Seminar, in dem wir derartiges testeten, waren die alle verblüfft.

Und Du kannst sicher sein, dass es Dir nicht möglich wäre, mich länger in dieser Weise anzusehen, denn ich kenne verschiedene Methoden, um dies abzublocken.

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malysh1990  09.05.2011, 20:40
@cyracus

wirklich schade, dass wir das nicht ausprobieren können. ich bin mir sicher, du würdest nix merken ;P

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Du hast das schon richtig beschrieben mit der Angst, bei Blickkontakt etwas von Dir persönlich preiszugeben. Für mich ist das immer ein erster, kleiner Blick in die Seele meines Gegenübers. Wenn Du das mal aus der anderen Perspektive betrachtest, versäumst Du eigentlich ziemlich viel, denn ein Blick in ein Gesicht zentriert auf die Augen gibt Dir wiederum etwas mehr "Information" über den Menschen, den du ansiehst. Was man in Augen alles lesen kann ist unglaublich. Verwehre Dir das nicht in der Zukunft und versuch nach und nach Dich zu trauen. Du machst Dich selbst zu klein, das muss nicht sein, hab mehr Vertrauen zu Dir selbst und achte auch ganz bewußt auf Deine Körperhaltung, die sagt auch sehr viel aus.

Das ist nicht schlimm, geht mir auch manchmal so, denn das ist nur gerede, dass wenn man ein schlechtes Gewissen hat dann niemanden in die Augen schauen kann, es ist eich ein Stück schüchternheit, dass man in gespräch seine Gegenüber  wenn man die Person nicht kennt nicht gleich in die Augen schaut.

Kann es sein, dass Du neigst, Dich oft unter Druck zu setzen? Dass Du selten zufrieden mit Dir bist?

Du bist 15J., also in der Pubertät. In dieser Zeit (das beginnt ja schon ab 11, manchmal ab 10) wird Dein Körper hormonell umgebaut, was für die Pubertierenden mega-anstrengend ist. - Hinzu kommt, durch die Veränderung in Dir reagierst Du nun auch anders auf andere, und logischerweise reagieren andere nun auch anders auf Dich. Das kann manchmal ziemlich verwirrend sein, und man neigt dann leicht zum Grübeln, und man zweifelt dann vielleicht oftmals an sich. (Durch diese Zeit müssen alle Menschen durch, auch wenn viele Erwachsene diese Zeit mit den natürlichen Schwierigkeiten vergessen oder verdrängt haben.)

Wenn Du Dich nun zusätzlich unter Druck setzt, weil Du von Dir was verlangst, was im Moment Deinem Wesen nicht entspricht, machst Du Dir nur das Leben unnötig schwer (was im Moment doch schon schwierig genug ist).

 

Um anderen frei in die Augen sehen zu können, gibt es eine Grundvoraussetzung:

Lerne, Dich selbst zu lieben. Damit meine ich nicht egoistisch, sondern richtig zu lieben, so wie eine Mutter ihr Baby liebt.

Also lobe Dich, wenn Dir etwas gut gelungen ist - wichtig: auch Kleinigkeiten. Sag dann zum Beispiel zu Dir selbst im Stillen: "Hm, gut gemacht" oder "Das ist mir ja echt gut gelungen" oder "Genial eben!" usw.

Und wenn Dir was misslingt, wenn Dir was schiefgegangen ist, oder wenn Du Mist gebaut hast, dann liebe Dich nicht extra dafür, sondern liebe Dich, weil Du Dich liebst, einfach weil Du liebenswert bist, weil es Dich gibt - und lerne aus dem, was Du falsch gemacht hast. und mach es künftig besser.

Das klingt nun ziemlich einfach. Und einfach ist das auch, anfangs allerdings nicht unbedingt leicht. - Als ich damit anfing, kam mir das sehr komisch vor, mich auch dann zu lieben, wenn ich ängstlich und unsicher war, mir was daneben ging, ich mal wieder was vergessen hatte, mir was runtergefallen und zerbrochen war, ich die richtige Antwot nicht wusste ... (Heute gelingt es mir immer besser, mich auch dann zu lieben und mir zu vergeben. Glaub mir, das ist sehr entspannend und macht das Leben leichter.)

 

(Fortsetzung)


cyracus  30.04.2011, 14:16

Es gibt einen schönen Trick, wie man das üben kann. Dieser Trick heißt: Dankbarkeit.

So bin ich zum Beispiel dankbar dafür, dass es mich gibt. Die Welt würde es ja auch ohne mich geben. Und weil es mich gibt, darf ich alle meine Lebensabenteuer erleben, schöne zu meiner Freude und unbequeme (manvhmal auch sehr unbequeme), aus denen ich lerne.

So bin ich oftmals dem Sonnschein dankbar, wenn er mich wärmt und die Farben um mich herum so schön leuchtend macht. Und wie wunderbar ist es, wenn ein ganz zarter Wind weht und mein Gesicht streichelt. Das fühlt sich so super an.

 

Wenn es mir mal nicht so gutgeht (geht ja jedem mal so), dann hilft mir oft diese kleine Dankbarkeit. Dann danke ich zum Beispiel Mutter Erde, dass sie mich trägt, während ich auf ihr gehe. Oder ich danke zum Beispiel in einer Fußgängerzone den Steinplatten, dass ich auf ihnen gehen darf, einfach weil sie da sind.

Es ist wirklich erstaunlich: Wenn es mir nicht nicht gutgeht, und ich erinnere mich an die Dankbarkeit und ich fange an zu danken, dann kommt nach und nach eine schöne Harmonie in mir.

Oder ich stelle mir vor, ich könnte malen (da bin ich leider eine Niete), und ich würde die Menschen malen, die ich auf meinen Wegen sehe. Es ist wirklich erstaunlich, wie schön udn interessant die auf einmal aussehen.

 

Dies alles gehört dazu, sich selbst zu lieben. Nun denke nicht, das hast Du in einer Woche gelernt. Ich lerne das nun schon seit, weiß nicht 30? 40? Jahren und übe das immer noch. Das hört nie auf und macht immer noch Freude.

 

Wenn Du gelernt hast, Dich selbst zu lieben und Dir zu vergeben, wenn Dir was misslungen ist, dann wirst Du mehr und mehr mit Liebe voll (also echter LIEBE, nicht die, die immer was von anderen will). Und wenn Du mehr und mehr voll wirst, dann wird etwas in Dir zufrieden und harmonisch. Und dann kannst Du auf einmal anderen Menschen häufiger in die Augen sehen, weil das nun zu Deinen Wesen gehört.

 

(Fortsetzung)

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cyracus  30.04.2011, 14:17
@cyracus

Weil Du Dich selbst liebst, ist Dein Blick dann auch weich, so wie man guckt, wenn man ein Baby ansieht. Solch ein Blick ist für andere angenehm. - Wenn man sich aber anstrengt, weil man denkt, man muss es doch schaffen, anderen in die Augen zu sehen, dann fühlt sich das für den anderen unangenehm an, weil die Unsicherheit und Anstrengung mit dem Blick mit rüberkommt.

 

Also lass Dir Zeit. Verlange nicht zuviel von Dir. Fange erst mal damit an, Dich zu lieben. Das ist wirklich ein schönes Lernen (auch wenn es sich anfangs komisch anfühlt).

Vielleicht fängst Du damit an, Dich morgens im den Spiegel anzusehen (mach dabei den Blick weich, als würdest Du ein Baby angucken) und begrüße Dich so wie: "Guten Morgen, xoxogg [natürlich mit Deinem richtigen Namen, so wie Du dich gerne nennst], schön dass es dich gibt. Hab einen schönen Tag.“

Das fühlt sich anfangs vielleicht komisch an, aber von Tag zu Tag wird das leichter und angenehmer.

 

Lies hier meine umfangreiche Antwort an Tessa145 und die Kommentare direkt darunter:

http://www.gutefrage.net/frage/eingeigelt-#answer22261699

und schau mal, was Du damit anfangen magst.

 

Hab einen schönen Tag - das wünsche ich Dir jeden Morgen.

LG cyracus

 

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xoxogg 
Beitragsersteller
 30.04.2011, 15:49
@cyracus

Sehr schön geschrieben und danke ;) 

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Mucker  01.05.2011, 01:22
@cyracus

Die Lienesfähigkeit kann sich entwickeln - wenn man es will und was dafür tut.

Voraussetzung sind bestimmte konstruktive und wohlwollende Einstellungen zu sich selbst - zu anderen - und zur Umwelt.

Du gibst in deiner Antwort konkrete Hinweise - wie man das realisieren kann. Daran können sich "Lernende" gut orientieren - wenn sie wollen.

LG M.

 

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cyracus  23.05.2011, 19:27
@Triangel74

Danke auch für Deine Anregung im Kompli. Ich denk darüber nach.

LG

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Ich kann mich auch nicht beim Sprechen konzentrieren, wenn ich andere ansehe. Man soll ja auch keinen anstarren, sondern locker gucken.