Leidet das Sprachpensum durch den Kontakt mit ungebildeten Menschen?
Musste die Frage so ,,provokant'' formulieren, da sie sonst zu lang wäre.
Meine Frage wie ich sie formuliert hätte ist:
,,Leidet das Sprachpensum eines ,,gebildeten'' Menschen durch den Kontakt mit Menschen aus niedriger stammenden Sozialschichten?''
Alle Personen die Wert darauf legen sich grammatikalisch richtig und gehoben auszudrücken, kennen folgendes sicher:
Man trifft sich in der Kneipe mit seinen Kumpels. Der eine Klempner, der andere Feuerwehrmann.
Selber ist man sagen wir Vorsitzender eines Betriebsrates.
Mit diesem Treffen, treffen auch gleichzeitig unterschiedliche Arten der Ausdrucksweise und unterschiedliche Sprachformen aufeinander.
Der Klempner, vielleicht türkischer Herkunft, mit einer vom Kanak Sprak beeinflusster Sprache. Der Feuerwehrmann, ursprünglich aus Sachsen, mit einem Ossi Dialekt und man selber mit einem sauberem Hochdeutsch.
Uns allen ist klar, dass man selber hier dieses ,,Hochdeutsch'' grammatikalischer Richtigkeit nicht beibehalten würde und sich anpassen würde, wie ein jeder es handhaben würde.
Die Frage die mir dann in den Sinn kommt bei solch einem Szenario, vor allem wenn solche Personen die engsten Freunde sind, ist genau die obere.
Wenn ja, wie kann man das verhindern?
Wie kann man verhindern, dass man dessen Gewohnheiten übernimmt und im schlimmsten Fall sogar vergisst, sich anständig auszudrücken?
Kennt ihr solche Situationen, befindet ihr euch in solchen?
Wenn ja, wie geht ihr damit um? Was sagt die Wissenschaft dazu?
Ich freue mich auf spannende Antworten!
Definiere bitte mit eigenen Worten, was ein gebildeter Mensch ist.
Kann man nicht definieren hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab, deswegen auch „Gebildeten“, in Anführungsstrichen.
9 Antworten
Dein Wortschatz mag zwar leiden, ABER was denn die Alternative? Einsamkeit?
Und es ist sehr arm, wenn man als wichtigste Lebenskriterium die korrekte Sprachweise sieht! Es zeugt von einer sozialen Inkompetenz.
Und warum triffst Du Dich denn überhaupt in den Kneipen? Warum nicht in Restaurants? Auch evtl. Freude- oder Geldmangel?
Du solltest von Deinem hohen Ross runter, wenn Du nicht vereinsamen willst.
(ich glaube übrigens auch nicht, dass Du viele Freunde hast, egal ob Türke oder Feuerwehrmann)
Logisch ist sie sicherlich,.
Dass eine gewisse Veränderung der Sprache stattfindet in Parallelgesellschaften, weswegen sich neue Sprachvarianten entwickeln konnten wie der kanak sprak oder das Afro American Vernacular English zum Beispiel, haben Sprachwissenschaftler schon des Öfteren bewiesen.
Das verneine ich auch nicht.
Aber die Aussage ich wäre auf einem hohem Ross oder sonstiges ist schlichtweg falsch, und wenn Sie mir nicht glauben wollen oder zu gutmenschlich sind um sachlich zu diskutieren dann bitte.
Ich muss ehrlich zugeben , dass ich die Überschrift Deiner Frage , mehr als unverschämt finde
Denn sie impliziert , dass der türkische Klempner und der sächsische Feuerwehrmann, ungebildete Menschen sind
Ich spreche Hochdeutsch , aber es könnte durchaus sein , dass ich , wenn ich längeren Kontakt mit diesen beiden Personen habe , den einen oder anderen Ausdruck in meinen Wortschatz aufnehme
Aber deshalb drücke ich mich auch weiterhin anständig aus
Deswegen ja der Hinweis, ich finde sie auch sehr unverschämt, allerdings wäre die Frage sonst zu lang geworden :)
Der Begriff "Sprachpensum" ergibt in der Frage so gar keinen Sinn...
Sprachpensum beschreibt die Anzahl an Wörtern also das ,,Pensum‘‘ an Möglichkeiten sich auszudrücken in einer Sprache.
Daher macht es sehr wohl Sinn.
Sprachwissenschaftler die sich jahrelang mit diesem Thema auseinander setzen, benutzen diesen Begriff zusammen mit diesem Kontext.
Wortschatz ist zu allgemein, der ändert sich wenn man es extrem sieht jeden Tag, Sprachpensum beschreibt die allgemeine Möglichkeiten sich auszudrücken nicht nur die Wortanzahl die man in einer gewissen Sprache beherrscht.
Wenn man klugschei**en will, dann bitte in einem Thema wo man sich auch auskennt.
Die Möglichkeit besteht, aber wohl vor allem dann, wenn man ausschließlich nur noch mit Menschen kommuniziert, deren sprachliches Können eben nicht so ausgeprägt ist.
Man kann relativ gut Prävention betreiben, in dem man sich bewusst gegen die Angleichung an den Sprachstil entscheidet, es geht auch, adressatengerecht zu reden, ohne den Jargon zu übernehmen.
Tatsächlich habe ich mich Selbiges noch vor einiger Zeit gefragt. Solange du dir dessen bewusst bist, dass du sprachlich versierter bist und mit ihnen genauso redest, wie du sonst auch redest, wird sich da auch nix ändern. Abgesehen davon ist deine Kommasetzung und die Groß- und Kleinschreibung jetzt kein meilenweiter Vorsprung zum deutschen Standard, hoffe ich.
Ich bitte um Verzeihung. Bei der Frage ging es mir mehr um den Inhalt als die Sprache, da ich in Eile war.
Wie gehen Sie mit solch einer Situation um? Behalten sie ihre eigentliche Sprache bzw. ist ihre eigentliche Sprache ein korrektes Hochdeutsch, oder wenden Sie auch Umgangsprachformen mit Freunden an?
Ich passe mich meinem Freundeskreis zwar an, benutze Füllwörter wie "Digga" oder "Alter", kann jedoch auch weiterhin bei Gesprächen mit intellektuell gebildeteren Menschen halbwegs auf einem Level stehen. Du machst dir da zu viel Kopf. Ein paar Treffen mit Freunden lassen den Wortschatz nicht sinken.
Alles gut, ich glaube viele missinterpretieren mich hier :D
Ich interessiere mich nur extrem für Sprachen und führte letztens ein Gespräch über dieses Thema mit jemandem, was mich dazu veranlasste diese Frage zu stellen. Auch ich selber spreche nicht 24/7 korrektes Hochdeutsch, ich glaube das tut keiner. Nur ist es trotzdem wichtig dieses Thema im Auge zu behalten, da solch ein zweidimensionales Leben, ein bisschen überspitzt ausgedrückt, wo man ständig zwischen zwei Seiten pendeln muss, nicht für den ursprünglichen Menschen gedacht ist.
Durch die Globalisierung und Einwanderung hat es sich aber so entwickelt, und wie immer ist es spannend zu wissen wie der Mensch auf Situationen reagiert, auf der Er eigentlich evolutionstechnisch nicht eingestellt ist.
Darum ging's mir :)
So wie du es beschreibst, klingt es echt nach 'nem außerordentlich spannendem Thema. Die mangelnde Angepasstheit des Menschen mehrere Sprachen/Sprecharten zugleich zu beherrschen, ist mir nie in den Sinn gekommen, ergibt aber natürlich vollkommen Sinn. Menschen waren früher nur auf Zeichen- und Körpersprache angewiesen und Richtung Mittelalter reichte eine Sprache in Schrift und Sprache bereits völlig aus. Das ist mir nie so wirklich aufgefallen. Danke für den Ansatz.
LG
Und schon wieder missverstanden wurden :D,
Ich frage nicht weil es mich selber betrifft, sondern weil ein Bekannter diese Diskussion angefangen hatte.
Und da ich mich allgemein sehr für Sprachen interessiere, kam diese Frage zu stande.