Leidensdruck los werden, warten auf Therapie?
Hallo Community,
ich habe nun ja nicht grade wenige Fragen, aber will fragen, ob ich eine stationäre Therapie oder eine ambulante Therapie in betracht ziehen sollte.
Meine Geschichte: Ich wurde in der Grundschule schon oft von Lehrern drangsaliert und teilweise diffamiert, weil ich aufgrund meiner damals noch nicht diagnostizierten Behinderung ziemlich schlecht in Sport und Kunst war. Zuhause wurde ich von meinem Bruder ab und zu geschlagen, meine Mutter hatte mir da geholfen.
Da man nicht wusste, dass ich Autist bin, ist meine Mutter irgendwann ausgerastet und hat mir dann extrem ein paar geklebt. Als kleines Kind wurde ich in den Keller gesperrt, wenn ich Mist gebaut habe. Bis zum Alter von 10 Jahren habe ich zumindest den Rückhalt von meinen Freunden, was sich aber nach dem Schulwechsel ändern sollte.
In Klasse 5 viel auch bei meinem Verhalten langsam auf, dass ich anders als andere war und wurde gemobbt. Es pendelten sich irgendwann auch Depression und Suizidgedanken ein. Meine Mutter hat irgendwann gecheckt, dass es mir wirklich nicht gut geht. Ich hab dann knapp 2 Jahre Therapie gemacht, die mich dazu gebracht hat nicht mehr sterben zu wollen, aber ich sehe immer noch keinen kranken Sinn an einem Leben.
Ich hab nicht gelernt mich selber zu lieben. Ich habe mich bis ich 14 auch geritzt( die Narben sind verheilt, aber mein ganzer Rücken war mehrere Jahre rot und vernarbt). Ich hab jetzt zwei mal abgenommen. Jeden Tag, den ich in den Spiegel gucke, denke ich:,, Kein Wunder, das keine Frau dich will, du bist ein fetter, dummer Lappen“
Von meinem Umfeld gibt es die kalte Schulter, weil ich negativ bin. Ich hab 2 Freunde und zeige denen nicht, wie krass ich mich selber hasse. Ich bin der, der immer zuhört und sagt: Ja, so und so Bro. Helfe, gebe Tipps, gehe raus und mache Sport.
Jeder Versuch es alleine zu schaffen, hat nicht geklappt. Mir ist in meinem Leben viel sch* passiert...
Ich will zu einer Psychotherapie und habe mehrmals rumtelefoniert, es hat sich kaum jemand gemeldet. Und wenn dauert es noch Monate.
Wäre hier n ambulante Therapie schlau oder eher nicht?
Liebe Grüße
3 Stimmen
2 Antworten
Es ist wirklich schrecklich wie mit dir umgegangen wurde. Das tut mir sehr leid.
Wurde dein Autismus offiziell diagnostiziert?
Du brauchst auf jeden Fall therapeutische Hilfe.
Was ich dir aber persönlich auf dem Weg sagen möchte:
Ganz egal ob stationär oder ambulant, die Therapeuten können nicht deinen seelischen Schmerz „wegzaubern“. Du musst selber ganz viel „mitarbeiten“.
Viel Erfolg.
Ja, mach das wonach du dich fühlst. Hab nur keine Erwartungen, dass du nach 3 Monaten „geheilt“ bist. In der Klinik hast du nur einmal die Woche eine persönliche Sitzung bei deinem/r Therapeuten/in. Sonst bekommst du einen Wochenplan und hast am Tag 1-3 Gruppentherapien.
Was sollen mir denn die Gruppentherapien bringen? Ich hatte die schon damals und es hat nichts gebracht
Ich sage dir nur wie es in der Klinik ablaufen würde, weil du oben geschrieben hast, dass du dich für einen stationären Aufenthalt entscheidest.
Ich würde eine stationäre Therapie anstreben. Ich weiß aber nicht, ob die für Autisten konzipiert ist bzw. ob es eine solche gibt...
Meiner Ansicht nach bringt ein stationärer Aufenthalt in einer Spezialklinik mehr als einmal die Woche eine Therapiestunde.
Ich bin nicht so krass anders, brauche keine festen Routinen etc.
Muss mal mit meinen Eltern und meinem Arzt reden
Ich werde das machen! Allerdings erscheint mir eine stationäre Therapie als besser, da es einfach schneller geht und nicht ewig und 3 Jahre. Ich bin nämlich nächstes Jahr in der Q1 und will nicht sitzen bleiben will. Mit Corona werden wir wahrscheinlich nicht viel Unterricht haben, von daher ist es denke ich kein Problem 3 Monate in Therapie zu gehen. Arbeiten werde ich ja trotzdem/ lernen.