Lebensdauer Akku Plug-in-Hybrid-Auto?
Mein Nachbar fährt einen VW Golf 8 GTE. Damit pendelt er 50 km am Tag, überwiegend auf der Autobahn mit maximal Richtgeschwindigkeit. Theoretisch sind nach WLTP 63 km möglich, aber die stehen nur auf dem Papier. Ihm gelingt es dennoch fast immer, die gesamte Strecke rein elektrisch zu fahren, allerdings ist die Lithium-Ionen-Batterie mit einem nutzbaren Energiegehalt von 10,4 kWh dann praktisch leer. Bis Tempo 130 ist rein elektrisches Fahren möglich. Im Golf sind nur maximal 3,6 kW Ladung pro Stunde möglich. Eine Vollladung dauert laut ADAC im günstigsten Fall drei Stunden und 45 Minuten. Somit hängt das Auto täglich an der Steckdose und der Benzinmotor kommt meist nur am Wochenende und im Urlaub zum Einsatz. Der Akku wird täglich auf 100 % geladen und kommt mit praktisch fast 0 % abends wieder ans Netz. Unterwegs Schnellladen geht übrigens nicht.
Ist das nicht die beste Methode, um einem Akku einen schnellen Tod zu verschaffen? Angeblich sind die Dinger auf nur 2.000 Ladezyklen ausgelegt und außerdem hat man wohl die längste Lebensdauer, wenn der Akkustand sich immer zwischen 20 und 80 % bewegt.
Demnach wäre der teure Akku beim Nutzungsprofil meines Nachbarn nach sechs Jahren und 120.000 km auszutauschen. Das kostet Tausende Euro!
Irgendwie teurer Humbug bei Anschaffung und Reparaturkosten, oder habe ich einen Denkfehler?
6 Antworten
Du hast nur einen kleinen Denkfehler.
in dem Falle er würde den eDrive kaum bis gar nicht verwenden, also vielleicht 50 Ladezyklen anstatt 2.000 ist der Akku trotzdem nach 10-12 Jahren platt, denn die Zellchemie verändert sich durch einerseits das Altern und andererseits die Ladezyklen, sowie Beanspruchung.
Beanspruchung: ja, es macht auch einen Unterschied wie stark er beschleunigt.
So oder so, ein Akkutausch wird fällig, auch, wenn es ein großer Akku ist der nur jede Woche brav von 20->80% geladen wird, man kann es nur hinauszögern, sodass es nur ein Tausch und nicht zwei akkutausch sind bis das Auto >18 Jahre ist. Sind wir mal ehrlich, mehr als einen Akkutausch wird man wohl nicht bereit sein zu bezahlen, selbst beim ersten Akkutausch muss man abwägen ob der Restwert nicht schon zu gering ist, vor allem bei einem „modernen“ Golf der sowieso an vielen Stellen auseinanderfällt, wenn er 15 Jahre alt ist
Ihm gelingt es dennoch fast immer, die gesamte Strecke rein elektrisch zu fahren,
Das wird sich dann ändern, der Anteil mit Verbrenner wird sich langsam aber stetig erhöhen mit der Zeit. Ich denke auch das die Batterie nicht komplett entladen wird, da schaltet sich vorher der Verbrenner zu.
130km/h über Distanz von ca. 35km mit Hybrid ohne Verbrenner Unterstützung kann ich mir kaum vorstellen. Gerade wenn der Akku ans Limit kommt sollte die Bordelektronik dafür sorgen dass der Akku wieder geladen wird den diese sorgt dafür das der Akku im optimal Bereich gehalten wird.
Maximal 130 km/h sind bei der Verkehrsdichte halt auch mal nur 80 oder 100 km/h.
stimmt es geht im Kern um den Akku. Der Akku muss so oder so irgendwann getauscht werden, manchmal früher oder später und die Kosten sollte jedem Hybrid oder rein elektrischem Autofahrer eigentlich bewusst sein schon vor der Anschaffung.
Das was er macht ist das gesündeste was er mit dem akku machen kann. Evtl. Sogar nur auf 10A laden, dann dauert es länger, schont den akku aber noch mehr. Du darfst nicht vergessen 0% ≠ 0%. Jeder Akku hat noch Reserveenergie drin. Ein guter Bekannter von mir hat mit seinem 2012er plug in hybrid (81 Km rein elektrische Reichweite) nach 9 Jahren und 350.000 Km immernoch 92% seiner Leistung. Der Akku ist allerdings ein Lithium-Eisen-Phosphat akku und kein Li-ion
"Ihm gelingt es dennoch fast immer, die gesamte Strecke rein elektrisch zu fahren"
Das glaube ich deinem Nachbarn nicht. Jedenfalls nicht mit 100-130.
Er wird schon so fahren, dass es reicht, wenn du jeden Tag die gleiche Strecke fährst kannst du sehr gut optimieren, bis es passt.
natürlich sind permanent 130 zu viel um weit zu kommen, darum gehts doch gar nicht.