Lange nicht geweint, jetzt dafür viel häufiger?
hallo,
also ich hab sehr lange nicht mehr geweint bestimmt ein Jahr lang. Ich wollte nicht mehr weinen, ich wollte traurige Situationen einfach so überstehen können.
Doch in letzter Zeit weine ich sehr oft, bestimmt schon 8 Mal in vier Wochen oder so. Das erste Mal ist wirklich ein gravierender Schicksalsschlag in meinem Leben passiert und ich habe bestimmt eine halbe bis dreiviertelstunde am Stück geweint. Dann konnte ich einfach nicht mehr und in den nächsten Tagen gings mir dann besser, ich dachte 'Gut, endlich hab ich mal die ganze Trauer aus mir ''raus geweint'' '. Doch kurz darauf gab es erneut traurige Situationen, auch wenn es nur ein Film war oder so. Ich habe sehr oft in Situationen geweint, in denen ich früher niemals geheult hätte.
Ist das normal? Was kann ich gegen dieses ständige Heulen machen? Ich versuche, es zu unterdrücken, doch dann kann ich nicht mehr und ich fange an zu weinen..
4 Antworten
Das ist absolut normal. Es ist eher ein schlechtes Zeichen wenn man nicht weint. Es ist auch normal, dass man bei schlimmen Ereignissen Zeit zur Verarbeitung braucht. Je nachdem wie heftig es einen getroffen hat, kann es sein, dass man auch nach Monaten hin und wieder noch darüber weinen muss. Das ist aber gesund, weil es zum Verarbeitungsprozess gehört und es zeigt, dass man keine gefühllose Maschine ist. Es gibt natürlich auch hier Grenzen, ab denen es nicht mehr normal ist, z.B. wenn man so sehr traumatisiert wurde, dass eine posttraunatische Belastungsstörung auftritt, aber das ist dann schon extrem.
Du hast das Weinen lange Zeit unterdrückt. Es ist gut, dass es jetzt aus dir herausfließt. Unterdrückte Gefühle führen zu einer Depression.
In deiner Frage hast du von einem Schicksalsschlag gesprochen. Es ist möglich, dass dieser Schicksalsschlag und die anschließende Trauer dich von einem nicht einzuhaltenden Prinzip befreit haben.
" Wir können niemals lernen tapfer und geduldig zu sein, wenn es nur Freude in der Welt geben würde" ( Helen Keller).
Es ist sogar möglich, dass du zeitweise die Hilfe eines geschulten Arztes /Psychiaters annehmen musst. Das ist überhaupt nichts, für das man sich schämen sollte. Ich glaube, dass jeder Mensch schon einmal in einer Situation war, aus der er keinen Ausweg gefunden hat.
Ich hoffe, du hast gute Freunde und Freundinnen oder auch liebevolle Verwandte. Nimmt ihre Hilfe an. Niemand hat etwas davon, wenn du ein "gebrochener" Mensch bist bzw. bleibst.
"If you've never been broken down,
you've never learned to grow stronger."
Freie Übersetzung:
Wenn du niemals am Boden gelegen hast (zusammen gebrochen bist), dann hast du auch nie (gelernt) die Chance gehabt, stärker zu werden.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass du dich aus deiner Trauer befreien kannst und wieder Freude am Leben hast. Mach dir keine allzu großen Sorgen, wenn du zurzeit sehr sensibel bist. Wenn der Zustand der Trauer allerdings nicht abnimmt, dann such dir professionelle Hilfe.
Alles Gute wünscht dir Myosotis !
Nein, es ist durchaus natürlich nach so einem Schock eine längere Zeit traurig zu sein und wie man sagt daher "näher am Wasser gebaut ist". Deine Lebensfreude wird mit ziemlicher Sicherheit wieder zurückkommen.
Aber setz dich nicht unter Druck. Wie Marenkya111 geschrieben hat, empfinden eben nicht alle Menschen gleich und die Natur gibt diese Sensibilität dem einen mehr und dem anderen weniger.
Und weiter hat sie geschrieben: "Ein Mensch, der Gefühle zeigt, wirkt doch wesentlich sympathischer als jemand, bei dem man überhaupt nicht weiß, was er empfindet.
Hallo, weinen ist eine Gefühlsregung und die solltest du auf keinen Fall unterdrücken. Es baut sich sonst im Körper ein Druck auf, von dem du mit der Zeit ernste psychische Probleme bekommen kannst. Du brauchst dich dafür auch nicht zu schämen, denn weinen hält, genau wie lachen, dein inneres Gleichgewicht stabil. Es empfinden eben nicht alle Menschen gleich und die Natur gibt diese Sensibilität dem einen mehr und dem anderen weniger. Wenn du älter wirst, kannst du das vielleicht auch von selbst besser in den Griff bekommen, denn ein bisschen härtet auch das Leben ab.Ein Mensch, der Gefühle zeigt, wirkt doch auch viel sympathischer, als jemand, bei dem man überhaupt nicht weiß, was er empfindet.
weinen ist das schönste meiner meinung nach was man tun kann,es befreit deinen körper,es ist eine art gefühlen zu zeigen.ich habe gestern geweint,und zwar ich ging wie jeden tag zu penny einkaufen,plötzlich stand da neben mir eine junge frau die ich zuletzt vor gut 14 jahren gesehn habe.da kamen mir die tränen vor freude. weinen ist das natürlichste auf der welt.
Ich weiß selber nicht, was mit mir los ist. Allein durch deinen Text sind mir Tränen gekommen... Ich habe eigentlich auch Spaß am Leben, ich war immer sehr froh, dass ich leben kann wie ich halt lebe.. ich habe gute Noten, tolle Freunde & Familie, ich reise gerne und relativ oft und ich mache oft Sport, pflege also Hobbies.
Doch dann eines Abends ist die Freundin meiner Freundin vor den Zug gesprungen und noch am selben Abend hatte ich ziemlichen Stress mit meiner Mutter.. das war der Abend wo ich so lange geheult habe. Danach die Tage fühlte ich mich müde, die Augen waren schwer, doch ich dachte schon nach 2-3 Wochen ich hätte es verarbeitet..?