Kritik des Bildes?

1 Antwort

Von Experte ArnoldBentheim bestätigt

https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/wilhelm-ii-mit-arbeitern-mit-zitat-zum-burgfrieden-1914.html

„Postkarte mit Wilhelm II. und Arbeitern mit dem Zitat zum Burgfrieden

Entwurf: Franz Stassen

Verlag Hermann A. Wiechmann

Druck: Graphische Kunstanstalten F. Brückmann A-G.

München, 1914

9 x 14 cm“

Die Abbildung zeigt eine Propaganda-Postkarte von 1914.

Das Bild übt keine Kritik an Wilhelm II. und der Politik der Führung des Deutschen Reiches, sondern verherrlicht sie und versucht, für Zustimmung, innere Geschlossenheit und Einsatzbereitschaft im Krieg zu werben. Hervorgehoben wird, wie der Kaiser und Arbeiter zusammenkommen und übereinstimmen.

Kaiser Wilhelms II. sagte in in seiner Thronrede am 4. August 1914 im Berliner Stadtschloss vor den Abgeordneten des Reichstags: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche.“

In der Reichstagssitzung vom 4. August 1914 stimmten alle Parteien, auch die SPD, für Kriegskredite zur Finanzierung.

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/innenpolitik/burgfrieden.html

Kritik ist am Bild möglich:

  • Stilisierung nationaler Einigung, aber keine reale Szene
  • keine Bedenken gegen die Politik des Kaisers und der Führung des Deutschen Reiches, obwohl der Erste Weltkrieg nicht unvermeidbar war und deutsche Kriegserklärungen gegen Russland und Frankreich zuerst kamen
  • keine sachlichen Zugeständnisse an Arbeiterschaft bzw. SPD, nur Einbeziehung in nationale Reihen, Sozialdemokraten wegen Zustimmung nicht mehr als „vaterlandslose Gesellen“ angegriffen, Begrenztheit der angeblichen Einigungsbereitschaft und ihre Koppelung an ein Mitmachen beim Kriegskurs