Kriegserklärung Russland 2. Weltkrieg?

2 Antworten

Weil sich die Garantieerklärungen der Westmächte eyplizit auf einen deutschen Angriff bezogen. Man rechnete nicht damt Deutschland und die Sowjetunion abwehren zu müssen, weil das ja ideologische Erzfeinde waren. Der polnische Generalstab ging sogar davon aus, im Falle eines deutschen Angriffs westliche Hilfslieferungen über die UdSSR zu bekommen. Und das hat Hitler mit dem Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt ausgekontert. Die große Schwäche der Apeacement-Politik bzw. der Grund warum es sowas überhaupt gab, war, dass die Westmächte angenommen haben, dass Hitler einfach nur ein Staatsmann wie sie selber war und nach denselben Prinzipien, Ideen und Grundmustern handelte.

Im Übrigen hat sich die polnische Exilregierung sehr wohl bis 1944 als "mitd er UdSSR im Kriegszustand befindlich" betrachtet. Nur Großbritannien und Frankreich haben da nicht mit gezogen .. vermutlich weil man auf dem Schirm hatte, dass man es nicht mit Deutschland und der Sowjetunion aufnehmen kann.


anzeigenadi  20.12.2024, 10:00

Dein Kommentar ist größtenteils korrekt, auch wenn hier folgende Punkte nicht unerwähnt bleiben dürfen:

Das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg war komplex und keineswegs durchgehend feindselig, obwohl sie ideologisch diametral entgegengesetzt waren. Es gab Phasen der Zusammenarbeit, in den 1920er und frühen 1930er Jahren, bevor der Konflikt zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus im öffentlichen Diskurs immer mehr dominierte.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Versailles suchte das Deutsche Reich nach Wegen, die strikten militärischen Beschränkungen zu umgehen. Gleichzeitig war die Sowjetunion international isoliert. Daraus entstand eine pragmatische Zusammenarbeit:

Militärische Ausbildung: Deutsche Offiziere und Soldaten wurden in der Sowjetunion in geheimen Einrichtungen geschult, um die Bestimmungen des Versailler Vertrags zu umgehen. Beispiele dafür sind die Ausbildungsstätten in Lipetsk (Luftwaffe), Kama (Panzer) und Tomka (Chemiewaffen).

Technologieaustausch: Es gab auch industrielle und technische Kooperationen, die beiden Seiten zugutekamen.

Vertrag von Rapallo (1922): Dieser Vertrag normalisierte die Beziehungen zwischen den beiden Staaten und schuf eine Grundlage für politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Auch wenn die NS-Propaganda den Kommunismus als "jüdisch-bolschewistische Bedrohung" darstellte, und Stalin den Nationalsozialismus als einen imperialistischen Feind des Sozialismus betrachtete, prägten diese Gegensätze lediglich die öffentliche Wahrnehmung, während hinter den Kulissen zeitweise pragmatische Kontakte und Zusammenarbeit bestand, was letztendlich im Molotow-Ribbentrop-Pakt mündete.

Die anti-westliche Haltung und der gemeinsame Wunsch nach einer Revision der bestehenden Weltordnung waren zentrale Motive der Zusammenarbeit, auch wenn Hitler von Anfang an plante millitärisch gegen Stalin vorzugehen und auch vice versa.

Das Nicht-Handeln der Westmächte im Bezug auf die Udssr beruhte auch darauf, dass man davon ausging, Stalin gegen Hitler einzusetzen/auszuspielen zu können, was sich als fataler Fehler herausstellte und zum Todesurteil für Millionen wurde.

Matze449 
Beitragsersteller
 15.12.2024, 19:08

Vielen Dank

Das lag daran, weil sich die Westmächte einerseits auf NS-Deutschland als Hauptkriegsgegner (der den Krieg grundsätzlich verursacht hatte) festgelegt hatten und andererseits gar nicht die Mittel gehabt hätten, um zusätzlich auch gegen die UdSSR einen Krieg zu beginnen! Das wäre quasi wirtschaftlicher und militärischer Selbstmord für GB und Frankreich gewesen und hätte ggf. in einer verheerenden, zeitnahen Niederlage geendet....