Kriechstrom bei Aluleitung?

luibrand  30.04.2022, 12:33

Woher wisst ihr, dass Kriechstrom anfällt ?

Gartenkunst968 
Beitragsersteller
 30.04.2022, 12:38

Wir bekommen eine Endabrechnung von der Stromgesellschaft.

wir rechnen alles Zählerstände zusammen und sehen das da Strom übrig bleibt den aber keiner verbraucht hat.

JuliaZschimmer  30.04.2022, 12:39

Da klaut wohl einer Strom

Gartenkunst968 
Beitragsersteller
 30.04.2022, 12:43

Haben wir auch im Verdacht gehabt. Aber das konnten wir ausschließen.

Andy7754  30.04.2022, 15:21

wie (kwh) ist denn der "Verlust"?

Gartenkunst968 
Beitragsersteller
 30.04.2022, 15:44

800kwh

bei 2700 Verbrauch wo der herkommt kann ich auch nicht erklären.

9 Antworten

Ihr solltet die Leitung mal ALLPOLIG! d.h. auch den PEN so wohl an der Einspeisung als auch an den Enden in den entsprechenden Hütten abklemmen lassen und mit einem Frequenzgenerator entsprechend duchmessen lassen. Dem entsprechend den Kompletten Leitungsverlauf absuchen und dann mit einem Stoßwellengenerator entsprechend auf Fehlersuche gehen.

Alles andere ist vergebene Liebesmühe, Da ihr sonst jede einzelne Muffe, sofern überhaupt bekannt, wo diese liegen, ausbuddeln und untersuchen müsstet und dann immernoch keine Gewissheit hättet, ob a.) nicht doch noch irgendwo eine gemacht worden ist, von der keiner was weiß oder eben b.) das kabel nicht an anderer Stelle beschädigt wurde.

Bevor ihr diesen Aufwand treibt, würde ich allerdings noch mal einen Abgleich machen. d.h. die Zählungen alle auf falschgang überprüfen.

Dazu am besten ALLE verbraucher in den betroffenen Hütten sicher vom Netz trennen und Hütte für Hütte durch den Anschluss von einer bekannten Last die Messgenauigkeit der Zähler überprüfen und zwar BEIDSEITIG!

Mit einem 2 kW Heizlüfter z.B. sollte ein Stromzähler mit der Messkonstante von 75 Umdrehungen pro Kilowattstunde (U/kWh) für einen Umlauf 24 Sekunden brauchen.

Stimmt das bei beiden Zählern überein, laufen sie gleich schnell. eine halbe bis eine Sekunde würde ich sagen sollte karenz drin sein, da man ja auch beim Stoppen ggf. nicht so schnell ist.

ich rechne mal vor wie das geht:

bei eienr Zählerkonstante von 75 bedeutet das dass mit jeder Kilowattstunde die gemessen wurde 75 Umdrehungen erfolgen. Ein gerät mit 2 Kilowatt verbraucht logischerweise pro Stunde 2 Kilowattstunden. das bedeutet, 150 Umdrehungen in einer Stunde.

Da die Stunde aus 60 Minuten á 60 Sekunden also insgesamt 3600 Sekunden besteht, braucht die Scheibe für eine Umdrehung 3600 durch 150 also 24 Sekunden.

lg, Anna


Schurschi1510  30.04.2022, 15:02

Wäre es nicht einfacher eine Isolationsprüfung nach DIN VDE 0100 Teil 600 durchführen zu lassen?

Peppie85  30.04.2022, 19:16
@Schurschi1510

Das wäre in der Tat einfacher. aber z.B. alleine schon die Tatsache, dass der Hauptzähler läuft, wenn die verbraucherzähler es alle samt nicht tun, wäre schon ein sicheres Indiz.

Das Abgleichen der Zähler ist jedenfalls was, was auch der Laie noch selbst machen kann. und wenn feststeht, dass Strom verloren geht, statt doch vielleicht irgendwo geklaut, könnte man ja immernoch messen lassen.

lg, Anna

wir rechnen alles Zählerstände zusammen und sehen das da Strom übrig bleibt den aber keiner verbraucht hat.

Es wäre erst mal gut zu wissen, wie die Installation aussieht.. Habt Ihr einen Hauptzähler am Anfang der Leitung und pro Partei jeweils einen Zwischenzähler zur Verteilung der Gesamtkosten? Sind die Zwischenzähler geeicht? Ggf sehr alt und messen nincht mehr richtig? Was passiert, wenn alle Parteien ihren Strom ab Zwischenzähler komplett abschalten? Läuft der Hauptzähler dann trotzdem noch (sollte die Installation so aufgebaut sein)... Ein Erdschluss (defekte Isolierung) vor den Zählern kann schon Ursache sein, ohne dass eine Sicherung auslöst... Die RCD (Fi) sitzen ja erst hinter den Zwischenzählern. Das sind alles schätzungen, ohne den genauen Zustand (Aufbau, Zählerpositionen ect) zu kennen, lässt sich kein wirklicher Rückschluss ziehen, was genau Ursache sein müsste...


newcomer  30.04.2022, 12:59

250 Meter Zuleitung Alu, glaube da braucht es großen Behälter für Spannungsabfälle :-))

RareDevil  30.04.2022, 13:03
@newcomer

Kommt auf den Querschnitt an. Da kann natürlich schon ordentlich Verlustleistung zusammen kommen, wobei das auch Belastungsabhängig und Querschnittabhängig ist.. Und es wird von Abweichung gesprochen, aber keine Fakten genannt, wie hoch die Abweichung tatsächlich ist...

Gartenkunst968 
Beitragsersteller
 30.04.2022, 13:00

Genau. Ein Hauptzähler und vier danach unserer ist schon digital die anderen sind noch alte Zähler. Aber es nutzen nur zwei Partien den Strom also ein digitaler und ein alter.
der Hauptzähler sollte in Ordnung sein da dieser von der Gesellschaft ist.

RareDevil  30.04.2022, 13:07
@Gartenkunst968

Nun, du hast jetzt meherere Anhaltspunkte... Alles ab Zwischenzählern abschalten und schauen, was der Hauptzähler macht. Ist der dann auch ruhig, kann es ggf tatsächlich die Verlustleistung auf der Leitung sein, wenn diese sehr knapp (oder sogar zu gering) dimmensioniert ist. Die 250m sind nicht nur nach max Belastung vom Querschnitt zu wählen, sondern auch, wie newcomer schon schrieb, auch nach zul Spannungsfall, damit eben auch die Verlustleistungen nicht so hoch werden und am Ende noch eine ordentliche Spannung bei hoher Last gewährleistet ist... Wenn Ihr nicht weiter kommt, müssen ggf Vergleichsmessungen gemacht werden, oder der Zustand der Aluleitung mal bewertet werden (Messung nach VDE0100/0105 Isolationsmessung, Schleifenimpedanz ect)

Mal grundsätzlich: Benutzt nicht irgendwelche Begriffe mit noch weniger als Halbwissen! Kriechstrom ist Strom im sehr kleinen Bereich der dazu führt, FIs auszulösen. Den Zähler juckt das i.d.R. kaum merklich!

Und auch sehr hilfreich die fehlende Angabe, um wie viel kWh es sich handelt. Sprechen wir vom unteren einstelligen Bereich, kann das auch toleranzbedingt sein. Liegt die Differenz drüber, dann hängt halt irgendwo ein Verbraucher auf Hausstrom, was nicht selten vorkommt. In erster Linie findet man diese Übeltäter im Keller, in zweiter Linie in der Garage und in der dritten Linie auf dem Dachboden. Und wenn man den Differenzwert mal auf ein Jahr rechnet bekommt man die ungefähre fehlende Leistung des Geräts... was auch bei der Suche i.d.R. hilfreich ist. Dann kann man gezielt suchen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung

Gartenkunst968 
Beitragsersteller
 30.04.2022, 18:17

Es sind 2700 kWh von uns verbraucht worden. Und 800 kWh sind verloren gegangen. 3500 kWh sind es somit die wir zahlen müssen. Das ist halt was wir uns nicht erklären können

es ist eine 4mm Aluleitung und um die 250 lang. Sie liegt bei 60cm tiefe.

sind da unsere paar Verbraucher zufiel dafür?

Gluglu  01.05.2022, 09:14
@Gartenkunst968

Ja, diese Differenz ist viel zu viel. Da solltet ihr suchen. War das das erste mal und die Jahre zuvor nicht? Dann hättet ihr schon mal einen Zeitraum indem irgendwo elektrisch was gemacht wurde! Der Wert entspricht 2,25kWh pro Tag und das ist schon ganz ordentlich!

Ob irgendwo unterwegs "Kriechströme" abfließen, das kann man feststellen, indem man alle Sicherungen an den Endstellen abschaltet/rausdreht und dann den Hauptzähler beobachtet. Ohne Verbraucher muss die Zählerscheibe still stehen bzw. ein digitaler Zähler glatte 0 Watt für den aktuellen Verbrauch anzeigen.

Ist dem nicht so, dann liegt irgendwo ein Defekt in der Leitung vor und den muss man erst einmal finden (siehe Antwort von Anna/Peppie85), wenn man nicht das ganze Kabel austauschen will.

Ansonsten bleibt noch die Vermutung, dass tatsächlich jemand Strom klaut. Das ist auch gar nicht so komplizert wie man meinen könnte. Bei unverplombten privaten Zählern muss man nur Ein- und Ausgänge brücken und die Brücken vor der Ablesung wieder entfernen. Mutige (oder Bekloppte) schaffen das auch, ohne vorher die Hauptsicherungen rauszudrehen.

Um dem vorzubeugen, könnte man die Zähler auch separat unterbringen, so dass sie gegen Manipulationen gesichert sind. Da genügt es, kleine abschließbare Unterverteilungen mit Sichtfenster zu verwenden oder diese verplomben zu lassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Alle Leitungen gegen Erde (stab in den Boden stecken) mit dem Mulitmeter durchmessen. Gibt es einen Widerstand (Kabel muss bis in den 20 Mohm Bereich dicht sein) ist ein Kabel defekt bzw. es kommt feuchtigkeit dran =dann Fehlerstelle suchen / gesamtes Kabel tauschen. Kann dann eigentlich nur bei den Kabeln der Fall sein die durch den Erdboden "gehen"... Und die Kabel die vor dem Verplombten Strom- Zähler sind= dann wär es ja ein Problem/ Verlust des Stromanbieters

800KWH ist ne menge, da wird es was parasitäres geben.. prüfen halt.. man könnte testen ob der Stromzähler bei Regen etwas schneller läuft, aber bei den digitalen geht das glaub ich nicht mehr so gut..