Kreuzzüge-Gab es Kannibalismus?

5 Antworten

Was du vergessen kannst ist das die Kreuzritter gezielt Kinder töten um die am Spieß zu braten.

Das ist selbstverständlich Unsinn.

Wenn ein Kreuzrittertrupp aber von der Versorgung abgeschnitten war und sich wahrscheinlich auch noch tief im Feindesland befand ist es sehr wahrscheinlich das auch die eigenen Kameraden oder gefallenen Gegner gegessen wurden. Natürlich nur falls man keine Nahrungsmittel irgendwo plündern konnte.

Gerade Kannibalismus ist etwas das im Christentum, der damaligen zeit, überhaupt nicht gerne gesehen wurde. Das ging sogar so weit das man verschiedensten Einheimischen Kannibalismus unterstellt hatte damit man diese Stämme "Rechtmäßig" plündern durfte.

Es gibt einzelne Berichte von Zeitzeugen darüber, auch von Christlichen. Bedingt durch den katastrophalen Ernährungszustands der Kreuzfahrer, scheint es dazu gekommen zu sein https://de.wikipedia.org/wiki/Maarat_an-Numan

Die Kreuzzüge konnten auf jeden Fall nicht mit der Bibel legitimiert werden. Wie auch, wenn die Jesus die Nächsten- und sogar die Feindesliebe lehrte und die goldene Regel aufstellte:

  • "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso" (Matthäus 7,12a).

Für Christen findet sich in der Bibel kein Auftrag, Jerusalem oder Israel zu erobern. Auch sollen Christen nicht mit Gewalt die Staatsgewalt übernehmen oder einen christlichen Staat errichten, sondern sich der Obrigkeit unterordnen, wie der Apostel Paulus in seinen Briefen im Neuen Testament fordert.

Der damalige Papst versprach den Kreuzzüglern, dass nur durch die Teilnahme am Kreuzzug die Sünden vergeben werden. Das widerspricht absolut der Bibel, die deutlich lehrt, dass Sündenvergebung und ewiges Leben nur durch den Glauben allein und durch die Bitte um Vergebung im Gebet (1. Johannes 1,9) geschehen kann. Während der Papst eine unbiblische Werksgerechtigkeit verkündigte, um die Menschen zum Kreuzzug zu bewegen, lehrt die Bibel allein die Gerechtigkeit aus Glauben aufgrund der Gnade, Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

Deshalb und aus anderen Gründen (die Grausamkeiten usw.) kann man die Kreuzzüge als absolut antibiblisch und antichristlich bezeichnen. Mit einem biblischen Christentum oder Gottes Willen hatten die Kreuzzüge nichts zu tun...

Man muss viele Aussagen im historischen Kontext sehen:

die damalige Geschichtsschreibung hatte nicht unbedingt ein Interesse an akkuraten Tatsachenberichten, sondern es wurde beschönigt, verteufelt und alles in ein gutes Licht gerückt, damit es Sinn ergab.

Hier wäre das Motiv klar.

Kannibalismus trat in der Vergangenheit oft während Hungerkatastrophen auf. Beispielsweise während des Russischen Bürgerkriegs 1918-1922.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – im Masterstudium Politikwissenschaften

Asporc  03.09.2023, 00:20
die damalige Geschichtsschreibung hatte nicht unbedingt ein Interesse an akkuraten Tatsachenberichten, sondern es wurde beschönigt, verteufelt und alles in ein gutes Licht gerückt, damit es Sinn ergab

Dem wiederspreche ich zwar nicht aber gerade Kanibalismus war im Christentum wirklich verdammt übel und geächtet. Da kann man davon ausgehen das insbesondere Gläubige es sich 10 mal überlegen bevor sie zu diesem Mittel greifen.

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Rocker73  03.09.2023, 00:21
@Asporc

Das ist richtig und mir liegt es fern, die Vernichtungsfeldzüge der Kreuzritter dadurch in Frage zu stellen.

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Nein, das ist nicht vorgekommen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Geschichte und bin an Politik interessiert