Konnte die Wehrmacht 1945 an der Ostfront/Westfront auch Flak-Geschütze wie den 20mm Flak-Zwilling/Vierling und 37mm Flak-Kanonen gegen Bodenziele einsetzen?
Oder erlaubten die Flak-Lafetten keine ausreichende Absenkung um Bodenziele bekämpfen zu können?
Gab es hierbei auch Probleme für die Wehrmacht, überhaupt über die Flak-Geschütze zu verfügen, weil die Luftwaffe den Daumen über alle Flak-Geschütze hielt, seit Hermann Göring in der Vorkriegszeit das Kommando über die Flugabwehrkanonen an sich gerissen hatte?
2 Antworten
Weder noch.
Diese leichten Geschütze können selbst getarnt oder befestigt auf einer Anhöhe,einem Bunker auch etwas tiefer liegende Bodenziele bekämpfen,
der Neigungswinkel ist einstellbar.
Das Problem ist eher der tote Winkel ,an dem das Geschütz oder die Lafette keine Wirkung entfalten kann.
Diese Geschütze standen aus ganz anderen Gründen nicht ,oder nicht in einsatzfähigem Zustand ,bzw.in großer Zahl mehr zu Verfügung.
Die Gründe sind , ständige Bombardements ,hauptsächlich nachts ,aus großer Höhe ,so das nicht nur die Stellungen angegriffen und zerstört wurden,sondern auch die Waffen selbst.
Nachschub an neuen Rohren oder sonstigen wichtigen Waffenteilen,die einem Verschleiß unterliegen gab es nicht mehr ,und man musste aus zwei oder mehreren ausgefallenen gleichartigen Waffen,eine funktionierende bauen.
Mit einer Kanone ,Lafette,etc. kann man Luft,See und Bodenziele bekämpfen.Die leichten sind Zusatzbewaffnungen auf Kriegsschiffen, dienen hauptsächlich der Luftabwehr und allenfalls unter Haupteinsatz größerer Kaliber der Bekämpfung von Seezielen.Da es einen Mangel an schweren Waffen für Bodenziele ,Panzer und gepanzerte Fahrzeuge gab,setzte man die leichte Artillerie gegen alles ein.Wenn ich eine Waffe erhöht einsetze,habe ich grundsätzlich eine 360 Grad Einsetzbarkeit.Dafür ergibt sich ein Winkel,den man auch berechnen kann,nämlich mit jedem Meter der Erhöhung über der Umgebunsgtopografie ,also der Bodenebene,ergibt sich im Bereich der unteren Kampfentfernung ein Bereich von einigen bis vielen Metern, den ich nicht mit der eigenen Waffe sichern kann,sondern auf MG / Gewehrstellungen angewiesen bin.Z.B. die Eisenbahngeschütze waren zwar in der Lage vom erhöhten Bahndamm aus rundherum Sicht zu haben ,entsprechend gut Ziele zu erkennen und zu feuern,der Bahndamm alleine ,aber einmal von leichten Truppen des Gegners erreicht,konnten aber entweder das Gleis zerstören,den Zug stoppen,und die Waffe ausschalten.
Und gehe ich mit einer Artilleriewaffe in eine Senke ,kann ich allenfalls gut Luftziele Bekämpfen,aber keine Bodenziele mehr,oder nur noch punktuell und nicht rundherum.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Flak-Kanonen, insbesondere die deutsche 8,8-cm-Flak sowohl gegen feindliche Flugzeuge als auch gegen Bodenziele wie Panzer, Infanterie und befestigte Stellungen eingesetzt. Die 8,8-cm-Flak erwies sich als besonders effektiv gegen gepanzerte Fahrzeuge, da ihre hohe Mündungsgeschwindigkeit und die Fähigkeit, panzerbrechende Munition abzufeuern, es ihr ermöglichten, auch stark gepanzerte Ziele zu durchdringen.
Das ist zwar im Prinzip richtig, aber das betraf speziell für den Bodenkrieg lafettierte 8.8 Flak, die somit NICHT unter dem Kommando der Luftwaffe stand.
Welchen toten Winkel meinst Du genau?