Komma oder nicht - "Ihr Einverständnis vorausgesetzt (,) würde ich den Brief dann so abschicken"?
Kommt nach "Ihr Einverständnis vorausgesetzt" ein Komma oder nicht - und warum?
4 Antworten
Wie die anderen User auch sagen: mit einem Komma ist es richtig, weil es ein Partizipialsatz ist.
Allerdings müssen Partizipialsatz und Hauptsatz dasselbe Subjekt – hier: ich – haben:
"Ihr Einverständnis voraussetzend, würde ich den Brief dann so abschicken."
"Voraussetzend" drückt aus, dass man das Einverständnis voraussetzt und deswegen einfach handelt. "Vorausgesetzt" drückt aus, dass man nur handeln wird, wenn der andere noch sein Einverständnis gibt.
Ja, so ungefähr.
"Vorausgesetzt" drückt aus, dass man handeln wird, wenn der andere nicht widerspricht. Man erfragt nicht das Einverständnis, sondern setzt es eben voraus.
Allerdings hebt die andere Bedeutung die Grammatikregeln nicht auf. Das Subjekt darf nicht wechseln – von Einverständnis zu ich.
Deswegen wird die Redewendung üblicher- und korrekterweise nicht mit einem Komma als verkürzter Nebensatz verwendet, sondern als Parenthese (Einschub) in Gedankenstrichen eingeschlossen, z. B.:
"Wir würden – Ihr Einverständnis vorausgesetzt – ihre Unterlagen gerne zu den Akten nehmen."
Atmen, ja - Komma setzen: nein. Das musste ich mühsam lernen und staune immer wieder, wie viele Leute das falsch machen, selbst gestandene Sekretärinnen mit jahrzehntelanger Berufserfahrung! Es ist kein vollständiger Satz, daher wird es auch nicht abgetrennt.
Auch unvollständige Sätze, z. B. die Partizipialsätze, werden mit Komma abgetrennt. Das war auch schon vor der NDR2 so und ist es immer noch so.
Stimmt wohl... Ich bin auch verunsichert gewesen, weil mir einfiel, das man nach "gesetzt den Fall" und "angenommen" ein Komma setzt. Pardon!
Nachtrag: offenbar ist hier mit der R-Reform etwas vereinfacht worden. http://www.lernnetz24.de/regeln/1705.html
Ihr Einverständnis voraussetzend, ...
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"Voraussetzend" drückt aus, dass man das Einverständnis voraussetzt und deswegen einfach handelt. "Vorausgesetzt" drückt aus, dass man nur handeln wird, wenn der andere noch sein Einverständnis gibt.
"Vorausgesetzt" drückt aus, dass man handeln wird, wenn der andere nicht widerspricht. Man erfragt nicht das Einverständnis, sondern setzt es voraus.
Mit Komma, da zwei Verben hintereinander von Kommas getrennt werden müssen.
Was spricht denn gegen "vorausgesetzt"? Der Unterschied liegt für mich darin, was ich mache: "Ihr Einverständnis voraussetzend" heißt doch, dass ich den Brief jetzt einfach abschicke, weil ich davon ausgehe, das passt schon. "Ihr Einverständnis vorausgesetzt" ist doch eher wie eine indirekte Frage, ob das klargeht - da muss sich derjenige dann noch zu äußern.